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Sarah Monette

Autor von The Goblin Emperor

62+ Werke 10,226 Mitglieder 588 Rezensionen Lieblingsautor von 84 Lesern

Über den Autor

Bildnachweis: Photo by A. Monette

Reihen

Werke von Sarah Monette

The Goblin Emperor (2014) 2,930 Exemplare
Mélusine (2005) 1,381 Exemplare
The Virtu (2006) 823 Exemplare
A Companion to Wolves (2007) 752 Exemplare
The Witness for the Dead (2021) 685 Exemplare
The Mirador (2007) 607 Exemplare
The Angel of the Crows (2020) 511 Exemplare
The Bone Key (2007) 447 Exemplare
Corambis (2009) 440 Exemplare
The Grief of Stones (2022) 358 Exemplare
The Tempering of Men (2011) 219 Exemplare
Somewhere Beneath Those Waves (2011) 189 Exemplare
Shadow Unit 1 (2011) 169 Exemplare
An Apprentice to Elves (2015) 133 Exemplare
The Cobbler's Boy (2018) 68 Exemplare
A Theory of Haunting (2023) 40 Exemplare
Unnatural Creatures (2011) 39 Exemplare
Shadow Unit 12 (2012) 35 Exemplare
Boojum [short story] — Autor — 22 Exemplare
White Charles (2009) 8 Exemplare
Lora Selezh 8 Exemplare
Mongoose 8 Exemplare
To Die for Moonlight (2013) 8 Exemplare
The Ile of Dogges [short story] — Autor — 7 Exemplare
Cemetery Dance Issue 58 (2008) 7 Exemplare
A Light in Troy 5 Exemplare
Blue Lace Agate 4 Exemplare
The Tomb of Dragons 4 Exemplare
The Yellow Dressing Gown (2008) 4 Exemplare
Ballistic 3 Exemplare
The Replacement (2008) 3 Exemplare
After the Dragon 3 Exemplare
Drowning Palmer 2 Exemplare
Blutmond 1 Exemplar
Goblin Kral (2000) 1 Exemplar
Sundered 1 Exemplar
Draco Campestris 1 Exemplar

Zugehörige Werke

The New Weird (2008) — Mitwirkender — 522 Exemplare
The Year's Best Science Fiction: Twenty-Fourth Annual Collection (2007) — Mitwirkender — 433 Exemplare
The Year's Best Science Fiction: Twenty-Sixth Annual Collection (2009) — Mitwirkender — 392 Exemplare
New Cthulhu: The Recent Weird (2011) — Mitwirkender — 332 Exemplare
Lovecraft Unbound (2009) — Mitwirkender — 329 Exemplare
Fast Ships, Black Sails (2008) — Mitwirkender — 311 Exemplare
The Year's Best Fantasy and Horror: Nineteenth Annual Collection (2006) — Mitwirkender — 235 Exemplare
The Best of Lady Churchill's Rosebud Wristlet (2007) — Mitwirkender — 223 Exemplare
The Year's Best Science Fiction: Thirtieth Annual Collection (2013) — Mitwirkender — 217 Exemplare
The Year's Best Fantasy and Horror 2007: 20th Annual Collection (2007) — Mitwirkender — 211 Exemplare
The Book of Cthulhu 2 (2012) — Mitwirkender — 207 Exemplare
Year's Best SF 14 (2009) — Mitwirkender — 171 Exemplare
Weird Detectives: Recent Investigations (2013) — Mitwirkender — 145 Exemplare
So Fey: Queer Fairy Fiction (2007) — Mitwirkender — 132 Exemplare
The Best Science Fiction and Fantasy of the Year Volume Four (2010) — Mitwirkender — 127 Exemplare
The Mammoth Book of SF Stories by Women (2014) — Mitwirkender — 110 Exemplare
The Year's Best Dark Fantasy & Horror 2010 Edition (2010) — Mitwirkender — 106 Exemplare
Best American Fantasy (2007) — Mitwirkender — 106 Exemplare
Ex Libris: Stories of Librarians, Libraries, and Lore (2017) — Mitwirkender — 94 Exemplare
The Year's Best Science Fiction & Fantasy, 2010 Edition (2010) — Mitwirkender — 93 Exemplare
The Year's Best Dark Fantasy & Horror 2012 Edition (2012) — Mitwirkender — 90 Exemplare
The Year's Best Dark Fantasy & Horror 2014 Edition (2014) — Mitwirkender — 80 Exemplare
New Cthulhu 2: More Recent Weird (2015) — Mitwirkender — 79 Exemplare
Mermaids and Other Mysteries of the Deep (2015) — Mitwirkender — 74 Exemplare
Realms: The First Year of Clarkesworld Magazine (2008) — Mitwirkender — 72 Exemplare
Time Travel: Recent Trips (2014) — Mitwirkender — 71 Exemplare
The Year's Best Science Fiction & Fantasy, 2009 Edition (2010) — Mitwirkender — 68 Exemplare
The Year's Best Dark Fantasy & Horror 2013 Edition (2013) — Mitwirkender — 63 Exemplare
Space Opera (2007) — Mitwirkender — 53 Exemplare
The Mammoth Book of Angels and Demons (2013) — Mitwirkender — 52 Exemplare
Ghosts: Recent Hauntings (2012) — Mitwirkender — 50 Exemplare
Shadow Unit 7 (2011) — Autor — 41 Exemplare
Clarkesworld: Year Three (2013) — Mitwirkender — 38 Exemplare
Fantasy (2007) — Mitwirkender — 36 Exemplare
Best New Romantic Fantasy 2 (2007) — Mitwirkender — 35 Exemplare
Last Drink Bird Head : A Flash Fiction Anthology for Charity (2009) — Mitwirkender — 29 Exemplare
Street Magicks (2016) — Mitwirkender — 29 Exemplare
The Book of Apex: Volume 4 of Apex Magazine (2013) — Mitwirkender — 29 Exemplare
Uncanny Magazine Issue 10: May/June 2016 (2016) — Mitwirkender — 25 Exemplare
The Lone Star Stories Reader (2008) — Mitwirkender — 23 Exemplare
In Space No One Can Hear You Scream (2013) — Mitwirkender — 20 Exemplare
Uncanny Magazine Issue 5: July/August 2015 (2015) — Mitwirkender — 17 Exemplare
Apex Magazine 50 (July 2013) (2013) — Mitwirkender — 16 Exemplare
Glass Bead Games — Mitwirkender — 13 Exemplare
Uncanny Magazine Issue 20: January/February 2018 (2018) — Mitwirkender — 13 Exemplare
Uncanny Magazine Issue 21: March/April 2018 (2018) — Mitwirkender — 11 Exemplare
Chiral Mad 4: An Anthology of Collaborations (2018) — Mitwirkender — 9 Exemplare
Uncanny Magazine Issue 19: November/December 2017 (2017) — Mitwirkender — 8 Exemplare
Postscripts Magazine, Issue 14 (2008) — Mitwirkender — 7 Exemplare
Best of the Rest 4 — Mitwirkender — 6 Exemplare
Clarkesworld: Issue 036 (September 2009) (2009) — Mitwirkender — 6 Exemplare
Lady Churchill's Rosebud Wristlet No. 13 (2003) — Mitwirkender — 6 Exemplare
Lady Churchill's Rosebud Wristlet No. 15 (2005) — Mitwirkender — 6 Exemplare
Lady Churchill's Rosebud Wristlet No. 11 (2002) — Mitwirkender — 4 Exemplare
Lightspeed Magazine 2012 Sampler (2012) — Mitwirkender — 3 Exemplare
Lady Churchill's Rosebud Wristlet No. 38 (2018) — Mitwirkender — 3 Exemplare
Apex Magazine 45 (February 2013) (2013) — Mitwirkender — 3 Exemplare
The Year's Top Ten Tales of Science Fiction 2 (2010) — Autor — 3 Exemplare
Apex Magazine 31 (December 2011) (2011) — Mitwirkender — 2 Exemplare

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Rezensionen

Inhaltsangabe:
Die Winter im Norden sind lang und hart und in den kalten Nächten kommen die Trolle aus den Bergen in die Wälder. Niemand ist sich seines Lebens sicher, wenn er vor die Tür geht. Der einzige Schutz der Siedler ist eine Garde, die aus Männern und Wölfen besteht, die telepathisch miteinander verbunden sind. Für eine der „wolfhealls“ ausgewählt zu werden, ist eine große Ehre, und einen Beitrag zu ihrem Fortbestand zu leisten, eine Pflicht für jedes Dorf. Doch in den letzten Jahren waren die Winter trügerisch mild und die Gefahr nicht mehr so gegenwärtig wie früher. Viele Familien sträuben sich dagegen, sich von ihren Söhnen zu trennen, und auch Isolfrs Vater gehört zu den Clanfürsten, die nicht gut auf die Männer mit den Wölfen zu sprechen sind.

Der wahre Grund dafür ist einer, über den man nur hinter vorgehaltener Hand redet: Wenn zwei Wölfe sich paaren, dann paaren sich auch die Männer, die mit ihnen verbunden sind. Deswegen will kein Vater für seinen Sohn, dass er sich mit einer Wölfin verbindet, doch die Wölfe suchen sich ihre Gefährten selber aus. Als eine trächtige Alphawölfin - eine „konigenwolf“ - Isolfr für das Rudel einfordert, muss er sich entscheiden, ob er die Verachtung seines Vaters fürchtet und den Ruf verleugnet, oder ob er seine Pflichten ernst nimmt und in ein neues Leben eintaucht, das seine Vorstellungen von Ehre auf den Kopf stellt.

Von seiner Entscheidung könnte die Zukunft der ganzen Nordstämme abhängen, denn ein Krieg liegt in der Luft, von dem noch nicht einmal die Wölfe etwas ahnen.

Persönliche Meinung:
Ja! So macht man das. Da waren zwei Autorinnen am Werk, die schreiben können und den alten Hut von den Tiergefährten weg von den Emo-Knaben, hin zu den Männern tragen. Danke.

Die telepathische Verbindung mit den Wölfen ist hier nahe am tierischen Instinkt angesiedelt und legt den Grundstein für das Kernstück der Geschichte: Die Geschwisterliebe zwischen Wolf/Mann, die Freundschaft zwischen Mann/Mann und die Kunst, Waffenbrüder zu einem Clan zusammenzuschweißen. Wie ein solcher Clan funktioniert, wird dem Leser schon nach wenigen Seiten klar. Mit der Hauptfigur zusammen lernt man mehr über die Bindung zwischen Mensch und Biest, die so stark ist, dass das Paarungsverhalten der Tiere die Menschen nicht unberührt lässt. Da aber nur Männer Seite an Seite mit den Wölfen über die ihnen anvertrauten Dörfer wachen, sind es auch Männer, die einen weiblichen Wolf als Gefährtin haben, und sich in der Hitze des Paarungsrituals von den anderen „wolfcarls“ besteigen lassen müssen, ob sie wollen oder nicht. Ist ein Mann noch ein Mann, wenn er sich von anderen Männern wie eine Hündin nehmen lässt? Das fragen sich viele und die Angst, es selber herauszufinden, lässt sich nicht ganz aus den Köpfen verbannen.

Gewalt und intime Nähe gehören zum Alltag und der Rang innerhalb des Rudels bestimmt sich anders als in der Welt der Menschen: Anführer ist immer die Leitwölfin, die „konigenwolf“. Ihr menschlicher Bruder ist der „wolfsprechend“ und ihre Wahl eines Favoriten unter den Wölfen macht dessen Bruder zum „wolfjarl“ unter den Männern und zum Partner ihres Bruders. Derart mit Vorwissen gewappnet, weiß man von Anfang an worauf es hinaus läuft und das Warten auf das, was da kommen muss, ist fast schaurig schön.

Neben der Dynamik innerhalb des Rudels spielt der Krieg eine wesentliche Hauptrolle. Der Kampf ist nicht länger Routine sondern verwandelt sich in einen Vernichtungskrieg, in dem die Menschen um ihre bloße Existenz bangen müssen. Dabei erscheinen die Nicht-Menschen fremdartig und bedrohlich, was ich sehr gelungen fand. Tatsächlich schafft das Buch es sogar, kritisch mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft umzugehen, und verzichtet dabei dennoch fast ganz auf weibliche Charaktere. Ob einem das gefällt oder nicht, sollte jeder für sich selber entscheiden.

Mit gerade mal 300 Seiten ist das Buch sicherlich kein Werk, das in die Fußstapfen eines 10-bändigen Fantasy-Epos treten kann oder will. Zum einem ist die Geschichte abgeschlossen, zum anderen hat sie einen mythischen Beigeschmack, der eher historischer als fantastischer Natur ist. Der Trick mit dem historisch angehauchten Sprachgut ist nicht neu – wer schon Bücher von Sarah Monette gelesen hat, wird diese Technik wiedererkennen –, nur sind es diesmal nordische und germanische Sprachwurzeln, die einen erfolgreich in die richtige Stimmung versetzen. Allerdings sind die Namen unaussprechlich und wer sie sich merken kann, ganz besonders, wenn die Charaktere ihre eigenen Namen zwischendurch ändern, hat einen Orden verdient.

Nichtsdestotrotz fühlt sich die Geschichte zum Teil genau deswegen so an, als wäre sie dem nordischen Sagengut entsprungen, bevor sie jemand in eine Sage verwandeln konnte. Frost, knackende Äste, Schnee, der unter den Stiefeln knirscht und Wolfsnamen, die in Wirklichkeit Gerüche sind; vom Sonnenstrahl im Tannenwald bis zum ewigen Eis in den Bergen – die Atmosphäre ist dicht und voller Sinneseindrücke, die einen ganz nah an das Geschehen heranholen, welches von einer Körperlichkeit geprägt ist, die unter die Haut geht. Mir hat es gefallen.

Ein Wort zum Cover: Die Kombination von Motiv, Farben und Schriftbild ist ein wahres Schmuckstück fürs Regal.

Liebe und Triebe:
Spätestens ab dem Moment, wo die junge „konigenwolf“ Viradechtis sich Isolfr als Bruder aussucht, wissen der Leser und auch Isolfr, worauf es hinauslaufen wird. Darüber hinaus sind die Beziehungen der Männer sexuell aufgeladen, aber tatsächlicher Sex wird in der Geschichte nur sparsam, dafür aber umso wirkungsvoller eingesetzt. Es gibt m/f-Elemente im Hintergrund, was die Charaktere realistischer macht, aber der emotionale Schwerpunkt liegt auf dem Beziehungsgeflecht innerhalb des Rudels.

Achtung: Durch die telepathische Verbindung mit den Wölfen ist nicht alles, was zwischen den Männern passiert, von ihren eigenen Wünschen bestimmt. Nahe an der Vergewaltigung dran, zumindest an einer Vergewaltigung, auf die man sich freiwillig einlässt, bzw. als Preis in Kauf nimmt. Wer vor so etwas zurückschreckt, der sei hier entsprechend gewarnt.
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Gekennzeichnet
slash | 43 weitere Rezensionen | Nov 11, 2007 |
Die Handlung setzt an der Stelle ein, an der „Mélusine“ aufhört. Felix ist vom Wahnsinn geheilt und begibt sich zusammen mit Mildmay auf den langen Weg zurück nach Hause. Die beiden Brüder machen einige Reisebekanntschaften und erfahren dabei etwas über einen alten Kult, der nicht nur verboten sondern angeblich auch ausgestorben ist. Wenn Felix den Schaden, den er im ersten Teil angerichtet hat, wieder gut machen will, muss er der Sache auf den Grund gehen, seine eigenen Ängste überwinden und herausfinden, was es mit der blinden Göttin auf sich hat. Mildmay will seinen Bruder bei dessen ehrgeizigem Unterfangen nicht im Stich lassen und begibt sich damit in größere Gefahr, als er als Dieb und Auftragsmörder jemals gekannt hat.

Das Cover zeigt Mildmay über den Dächern der Stadt und ist das visuelle Gegenstück zu Felix auf dem Cover von „Mélusine“. Wunderschön! Wenn man sich bei „The Virtu“ nicht fühlen will als würde man auf Seite 400 in eine laufende Geschichte einsteigen, sollte man dringend vorher den ersten Teil gelesen haben. Der dort begonnene Handlungsstrang wird hier zu Ende geführt, doch es bleibt genug Raum für weitere Fortsetzungen offen.

Wie „Mélusine“ ist auch „The Virtu“ über weite Strecken ein Reiseroman. Mildmay und Felix durchqueren Feindesland, um physisch und psychisch zum Ausgangspunkt der Geschichte zurückzukommen. Diesmal ist Felix Herr seiner Sinne und genauso unausstehlich wie zu Beginn des ersten Buches. Er behandelt Mildmay wie einen Diener und wundert sich, warum ihm niemand die Verwandtschaft zwischen ihnen abkauft. Hinzu kommt Mildmays immer weiter sinkendes Selbstwertgefühl und seine wachsende emotionale Abhängigkeit von Felix, von dem er sich alles gefallen lässt. Zwischendurch hat Felix Momente der Einsicht, jedoch gibt ihm das keinen Anreiz sich zu bessern, im Gegenteil. Er suhlt sich in Selbstmitleid, und damit er stets aufs Neue Gelegenheit dazu hat, macht er den gleichen Fehler immer wieder und wieder und wieder. Ich fand das mehr als nur frustrierend; manchmal hätte ich ihn mit dem Kopf gegen die Wand schlagen können.

Auf gewisse Weise liest sich der Roman wie Kink-Fic, denn hier wird mit den Emotionen des Lesers gespielt, indem ein bestimmter Knopf in dauergedrücktem Zustand gehalten wird. Wie tief können Felix und Mildmay sinken? Wann haben sie den Boden des Abgrunds erreicht? Auf symbolischer Ebene passiert das am tiefsten Punkt, an den die Charaktere sich im Buch vorwagen: Ein Labyrinth unter der Stadt, in ewiger Dunkelheit, wo ein tobender unterirdischer Fluss die Beiden hinweg reißt und sie sich nur knapp aus der Strömung retten können, mit ihren nassen, kalten Sachen am Leib. Hier sind sie allein und können nichts voreinander verbergen: Felix nicht seine verbotene Leidenschaft für Mildmay und der nicht seine Sehnsucht nach Treue und Loyalität, die ihn an Felix fesselt und keine Rücksicht auf sexuelle Vorlieben nimmt.

Jenseits vom Emo-Kink ist der Plot sauber, die Nebenfiguren interessant und man dringt immer weiter in die Vielschichtigkeit und Geschichte dieser pseudomittelalterlichen bis antiken Fantasy-Welt vor. Die verschiedenen Schulen der Magie, die wie verschiedene philosophische Strömungen miteinander im Wettstreit stehen, bilden dabei den Rahmen für eine Art Thriller, der streckenweise echte Spannung aufbaut. Hinzu kommen, wie auch im ersten Buch, Begrifflichkeiten, die mit historischer Bedeutung aufgeladen sind (Troia, Klepshydra, Perseides, Diokletian, etc.) und so mit der Erwartungshaltung des Lesers spielen. Die Welt ist erfrischend anders als andere Fantasy-Welten. Genau genommen könnte es auch Science Fiction sein, in der unsere Zeit ausgelöscht und vergessen wurde oder eine Parallelwelt, in der Magie in Wettstreit mit Religion getreten ist, weil die Magie dort die Rolle der Wissenschaft übernommen hat. Auf jeden Fall ein faszinierender Ort, an dem man auch über das Ende des Buches hinaus in Gedanken verweilen kann.

Liebe und Triebe:
Felix hat ein paar Affären mit anderen Männern und für Mildmay entwickelt sich etwas mit einer der weiblichen Figuren. Die Ahnung von Inzest, die bei "Mélusine" in der Luft liegt, erhärtet sich hier. Felix will etwas von Mildmay und Mildmay weiß das. Was er nicht weiß, ist wie er damit umgehen soll. Pikant wird die Situation dadurch, dass Mildmay sich in eine Situation manövriert, die in der nahen Zukunft zu non-con-Sex zwischen den beiden führen könnte. Der nächste Teil bleibt abzuwarten.
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Gekennzeichnet
slash | 27 weitere Rezensionen | Jan 14, 2007 |
Magier und sozialer Emporkömmling wird für Zauber missbraucht, in den Wahnsinn getrieben, trifft auf seinen Bruder und sie machen sich auf die Suche nach Heilung.

Die Geschichte beginnt mit der Beziehung zwischen Felix Harrowgate und seinem ehemaligen Master "who had enslaved him, body and soul", um mal den Klappentext zu zitieren. Wie sich herausstellt, war das mit dem Ehemalig doch etwas voreilig. Felix liefert sich Malkar aus idiotischen Gründen aus (Ich bin so schlecht! Ich habe Strafe verdient!), mit der Konsequenz, dass Malkar ihn nicht nur an Körper und Geist vergewaltigt sondern mit Hilfe dieser Vergewaltigung auch noch den wichtigsten magischen Gegenstand der Stadt zerstört. Sex-Magie, non-con und mentale Vergewaltigung in einem Paket – kein Wunder, dass Felix dabei den Verstand verliert. Fortan sieht er überall Monster, wird von den Autoritäten der Stadt für den Schaden verantwortlich gemacht und sinkt immer tiefer (bis in den Kerker einer Irrenanstalt), bevor es langsam wieder aufwärts geht und er seinem Halbbruder begegnet. Besagter Halbbruder, Mildmay, ist ein Dieb und Auftragskiller und kommt aus der untersten Gosse - wie Felix eigentlich auch -, und zusammen fliehen sie von da an in einem Zweierakt durchs Land.

In gewisser Weise erinnert das Buch an einige Standardsituationen in Fanfiction, denn es passieren die schrecklichsten Dinge, weil die Charaktere einfach nicht miteinander reden. So viele Missverständnisse ließen sich vermeiden, wenn einer den Mund aufmachen würde, anstatt aus oft unerklärlichen Gründen zu schweigen. Und wenn einer doch etwas sagt, dann kommt es sofort zu Überreaktionen, z.B. ist Felix' langjährige Beziehung zum Sohn des Lord Protectors mit einem Schlag vorbei; nicht etwa, weil Felix früher als Prostituierter gearbeitet hätte, sondern weil er seinem Lover nicht genug vertraut habe, ihm das zu beichten.

Was wirklich schön ist, ist die Welt und die Handhabung der magischen Richtungen wie verschiedene philosophisch angehauchte religiöse Orden, die jeder behaupten, die Anderen wären die Ketzer. Die Stadt Mélusine fühlt sich ein wenig so an wie ein mittelalterliches Fantasy-New Orleans, komplett mit Voodoo, Geistern und allem, was dazu gehört. Nicht zuletzt spielen die Begrifflichkeiten eine große Rolle für die ganz eigentümliche Atmosphäre. Während man in Fantasy-Romanen sonst mit erfundenen Sprachen und Namen erschlagen wird, erscheint hier alles fremd und gleichzeitig vertraut. Französische Flüche und Zauber, griechische Städte, lateinische Begriffe, altenglischer Slang … Nichts davon ist ein unbeschriebenes Blatt und je mehr der Leser selber an Wissen mitbringt, desto tiefer kann er zwischen den Zeilen in die Kulissen dieser Welt eintauchen.

Achtung! Wer sich auf das Buch einlässt, wird auch den zweiten Teil lesen müssen, denn sämtliche Handlungsfäden sind am Ende noch offen. Der Roman wirkt, als hätte man ihn in der Mitte mit einer Axt durchgehackt.

Liebe und Triebe:
Felix ist „molly“, mit anderen Worten schwul. (Der Begriff ist ein Paradebeispiel für die freizügigen historischen Anleihen, die in „Mélusine“ betrieben werden, denn „molly houses“ sind ein bekanntes Phänomen der homosexuellen Subkultur im 18./19. Jahrhunderts in England.). Gegen Ende des Buches kommen erste Hinweise auf, dass Felix Mildmay anziehend findet, und ich vermute, im zweiten Teil wird Inzest noch ein Thema werden.
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
slash | 61 weitere Rezensionen | Jan 14, 2007 |

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