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Lädt ... Der Märchenerzähler (2011. Auflage)von Antonia Michaelis
Werk-InformationenDer Märchenerzähler von Antonia Michaelis
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Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest. Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch. Das Buch ist wundervoll geschrieben. Sehr berührend und es bringt einem zum Nachdenken. ( ) Anna, gute Schülerin, Tochter aus gutem Hause, verliebt sich. Ausgerechnet in den "Kurzwarenhändler", Mitschüler Tannatek, der sich von allen anderen abkapselt, bei kaum einem mit Vornamen bekannt ist, öfter mal im Unterricht fehlt oder schläft. Sie lernt eine andere Seite an ihm kennen, liebevoll, sanft, Vaterersatz für seine kleine Schwester. Ihr erzählt er ein Märchen, dem auch Anna lauschen darf, ein Märchen das die Realität verarbeitet, in dem sie alle selbst vorkommen. Doch dann stirbt die erste Märchenfigur und es stellt sich die Frage, wie nah an der Wahrheit das erzählte Märchen ist. Von Antonia Michaelis war ich schon 2009 sehr begeistert, als ich "Die Nacht der gefangenen Träume" las. "Der Märchenerzähler" richtet sich an eine ältere Zielgruppe und ist ganz anders aufgebaut, aber toll war auch das wieder. Sauspannend, wird auch als Thriller bezeichnet, wobei ich es so nicht kategorisieren würde. Ja, es ist thrilling, aber wenn ich die Bezeichnung "Thriller" lese, denke ich eher an Ermittlungen und davon gibt es hier keine vordergründigen, die den Plot vorantreiben. Die Liebesgeschichte, die mit drinsteckt, gefiel mir sehr gut, weil sie ganz ohne schnulzige Elemente auskam, realistisch wirkte, inklusive nachvollziehbarer Entwicklung des Ganzen. Was mich zu den Figuren an sich führt, die ich alle gelungen fand. Da gab es keine Schwarz-Weiß-Malerei mit Bösen und Guten, sondern einfach einen Haufen Menschen, der eben aus verschiedenen Gründen zusammen funktionieren muss - wie das in Schulen halt so läuft - und wo jeder seine eigenen Beweggründe hatte. Unwichtigere Nebencharaktere mögen nicht sonderlich ausgebaut gewesen sein, aber mich würde nicht wundern, wenn auch die alle eine Biografie hatten, die der Leser nur nicht zu sehen bekam. Gerade Bertil zum Beispiel hat einen spürbaren Hintergrund, von dem man aber nur Bröckchen kennenlernt, und das ist auch gut so. Sehr schick fand ich auch, dass eine gewisse Eindimensionalität, die manchem Charakter anhaftete eben nicht daher kam, dass die Autorin sich da zu wenig bei dachte, sondern schlicht daher, dass man sie alle hauptsächlich durch Annas Augen sieht, und die natürlich eine vorgefertigte Meinung zu den Figuren vermittelt. Extrapunkte für die überzeugend kindliche kleine Schwester Micha, die nicht gekünstelt jung oder zu alt wirkte. Das Märchen, das Abel erzählt, also die Geschichte in der Geschichte, gefiel mir sehr gut. Das würde ich auch ohne die "Meanwhile in the real world"-Parts lesen, aus der es entsteht ^^ Es gab einen wirklich interessanten Blick auf Abels Innenleben, war immer wieder spannend zu erfahren, wie die jeweiligen Dinge aus seinem Leben verarbeitet wurden, und natürlich war da immer die Frage, wieviel nun ausgedacht, und wieviel wahr war. Was ich auch noch sehr schön fand, war die Sprache. Anna sieht die Welt so poetisch, da werden viele Metaphern und Vergleiche gebracht, die Anna gleichzeitig toll charakterisieren. Es wundert eigentlich nicht, dass sie mit Abel zusammenkommt, der genau die passenden Worte zu Annas Sicht auf die Welt bieten kann. Auch wenn der Thriller-Part nach einmal lesen nun ja wegfällt, glaube ich, dass man "Der Märchenerzähler" allein wegen der Figuren, des Dramas und der Sprache ruhig mehrfach lesen kann, ohne dass was verloren geht. Wer weiß, wenn ich das nochmal lese, fallen mir vielleicht ein paar Dinge auf, die ich beim ersten Lesen übersehen habe ^^ Zeige 2 von 2 keine Rezensionen | Rezension hinzufügen
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Anna (17) kommt aus einem wohlbehüteten Elternhaus und steht kurz vor dem Abitur. Sie fühlt sich zu Abel, einem polnischen Mitschüler hingezogen. Abel verdient sich als Drogendealer nebenbei Geld, aber er hat auch eine andere Seite. Liebevoll kümmert er sich um seine jüngere Schwester. Anna verliebt sich hoffnungslos in Abel, wird aber immer mehr mit seinen kriminellen Machenschaften und dunklen Seiten konfrontiert. Ulrike C. Tscharre liest die Liebesgeschichte, die mit einer Vergewaltigung und einem Mord auch ein Thriller ist (Buch: ID-A 5/11), bemerkenswert stimmig, sowohl einfühlsam als auch spannend. Die kurzen Instrumentaleinspielungen unterstützen die melancholische und geheimnisvolle Aura der in Greifswald spielenden Geschichte. Nicht zuletzt wegen des grossen Bekanntheitsgrades der Autorin und der stark beworbenen Buchvorlage wird auch das Hörbuch nachgefragt sein. Ab 13 Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden.
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)833.92Literature German and related languages German fiction Modern period (1900-) 1990-Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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