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Der Hals der Giraffe von Judith Schalansky
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Der Hals der Giraffe (Original 2011; 2012. Auflage)

von Judith Schalansky

MitgliederRezensionenBeliebtheitDurchschnittliche BewertungDiskussionen
3221981,892 (3.63)13
Inge Lohmark, Biologielehrerin, 55 Jahre alt und "die letzte ihrer Art", eine Lehrerin der alten Schule, Frontalunterricht, Strenge, kein persönlicher Kontakt zu den Schülern - das ist für sie das einzig Wahre. Gruppenunterricht, "U"-artige Platzanordnung oder ein freundschaftliches Verhältnis zu Schülern - personifiziert durch ihre Kollegin Schwanneke - verabscheut sie. Aber ihre Unterrichtszeit am Charles-Darwin-Gymnasium in einer schrumpfenden Kleinstadt in Vorpommern nähert sich dem Ende. Die neunte Klasse besteht nur noch aus 12 Schülern und wird die letzte sein. In vier Jahren ist Schluss, aber sie will bis zum Ende bleiben. (Cornelia Jetter) Anpassung ist alles, weiß Inge Lohmark. Schließlich unterrichtet sie seit mehr als dreißig Jahren Biologie. Dass ihre Schule in vier Jahren geschlossen werden soll, ist nicht zu ändern, in der schrumpfenden Kreisstadt im vorpommerschen Hinterland fehlt es an Kindern. Lohmarks Mann, der zu DDR-Zeiten Kühe besamt hat, züchtet nun Strauße, ihre Tochter Claudia ist vor Jahren in die USA gegangen und hat nicht vor, Kinder in die Welt zu setzen. Alle verweigern sich dem Lauf der Natur, den Inge Lohmark tagtäglich im Unterricht beschwört. (Cornelia Jetter)… (mehr)
Mitglied:paper_towns
Titel:Der Hals der Giraffe
Autoren:Judith Schalansky
Info:Suhrkamp Verlag GmbH (2012), Paperback
Sammlungen:Deine Bibliothek
Bewertung:
Tags:Keine

Werk-Informationen

Der Hals der Giraffe von Judith Schalansky (Author) (2011)

  1. 00
    Die Blütezeit der Miss Jean Brodie von Muriel Spark (thorold)
    thorold: Two great schoolmistress-as-sociopath novels
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Anpassung ist alles, weiß Inge Lohmark. Schließlich unterrichtet sie seit mehr als dreißig Jahren Biologie. Daß ihre Schule in vier Jahren geschlossen werden soll, ist nicht zu ändern – in der schrumpfenden Kreisstadt im vorpommerschen Hinterland fehlt es an Kindern. Lohmarks Mann, der zu DDR-Zeiten Kühe besamt hat, züchtet nun Strauße, ihre Tochter Claudia ist vor Jahren in die USA gegangen und hat nicht vor, Kinder in die Welt zu setzen. Alle verweigern sich dem Lauf der Natur, den Inge Lohmark tagtäglich im Unterricht beschwört. Als sie Gefühle für eine Schülerin der 9. Klasse entwickelt, die über die übliche Haßliebe für die Jugend hinausgehen, gerät ihr biologistisches Weltbild ins Wanken. Mit immer absonderlicheren Einfällen versucht sie zu retten, was nicht mehr zu retten ist.
Nach dem gefeierten Atlas der abgelegenen Inseln schreibt Judith Schalansky einen Roman. Darin kämpft eine Biologielehrerin für die Einhaltung der Naturgesetze, verrenkt sich den Hals nach unerreichbaren Früchten und fällt am Ende vom Glauben an Gott Darwin ab. Schauplatz der Geschichte ist eine der irrwitzigsten Anstalten dieser Welt: die Schule. (Suhrkamp.de)
  Hoppetosse1 | Oct 7, 2023 |
Die Autorin beschreibt in diesem Alter drei Unterrichtstage im Leben einer Biologielehrerin aus Mecklenburg-Vorpommern.
Die Lehrerin beobachtet streng und ist in ihrer Genauigkeit verstörend witzig. Zum Beispiel:
"Ganz vorn hockte ein verschrecktes Pfarrerskind, das mit Holzengeln, Wachsflecken und Blockflötenunterricht aufgewachsen war. In der letzten Reihe saßen zwei aufgedonnerte Gören. Die eine kaute Kaugummi, die andere war besessen von ihrem schwarzen Hengsthaar, das sie pausenlos glättete und strähnchenweise untersuchte. Daneben ein hellblonder Knirps in Grundschulgröße. Ein Trauerspiel, wie die Natur hier die ungleiche Entwicklung der Geschlechter vorführte."
In ihrer nahezu zynischen distanzierten Art schützt sich die Lehrerin einerseits, ist aber andererseits unfähig dazu, Beziehungen zuzulassen oder Gnade vor dem Recht des Stärkerern ergehen zu lassen. Das ist fast unerträglich.
In einer besonders bedrückenden Szene heißt es. "Niemand ging zu ihr. Niemand tröstete sie. Auch sie nicht. Es ging nicht. Vor der ganzen Klasse. Nicht möglich. Sie waren in der Schule. Es war Unter­richt. Sie war Frau Lohmark.“
Doch die von Frau Lohmark so hoch gehaltene Anpassung an den Lebensraum, eben den "Hals der Giraffe", kann sie selbst nicht vollziehen. Das Nachwende-Ostdeutschland, die Schule, die aufgrund von Kindermangel schließen muss, die neue Situation, die anderen Werte, diesen Lebensraum erobert sie sich nicht, während ihr Mann mit seiner Straußenfarm schon längst angekommen scheint und die aus dem ganz anderen Lebensraum verpflanzten Strauße ebenso.
Das Buch ist perfekt durchkomponiert, wunderschön gestaltet mit herrlichen Zeichnungen der Autorin. An diesen wunderbaren Bildern wird durchaus deutlich, dass die Biologie große Schönheit besitzt. Für die Lehrerin ist sie der Menschlichkeit überlegen, doch man wünscht sich beim Lesen, sehr,.dass es für Frau Lohmark anders wäre.
Ein sehr gutes und ungewöhnliches Buch! ( )
1 abstimmen Wassilissa | Mar 25, 2012 |
Schüler aus der Sicht der Biologin ( )
  Rarotonga | Dec 17, 2011 |
Ja, es gibt hier einige sehr herrliche, fiese, witzige, geradezu menschenfeindliche Beobachtungen des Schülerwesens und des Schulalltags aus der Sicht einer spröden, humorlosen, preußisch einfälltigen Biologielehrerin. Es gibt auch die kluge Einbindung von biologischen Begriffen, die das Unvermögen der besagte Lehrerin, die eigentliche Welt zu verstehen, wunderbar unterstreicht.

Aber dieses (freilich sehr schön gestaltete) Buch ist manchmal einfach zu klug. Eine solche "schau-mal-wie-schlau-ich-bin"-Aktion mag zwar für die Autorin schmeichelhaft sein, sie macht aber selten gute Literatur aus. Die Dialoge sind demnach teilweise sehr schwach und bemüht, und es wird versucht, die Nachzüge der Handlung durch Sprach- und Gestaltungspyrotechnik zu cachieren. Nicht, dass der Versuch m.E. völlig mißlungen wäre, aber mich nervt der Hype um das Buch und die Selbstverständlichkeit, mit der es als sicherer Gewinner des diesjährigen deutschen Buchpreises gehandelt wird. Also von mir eine glatte 2 oder, wenn man will, eben dreieinhalb Sterne.

Addendum am 14.09.2011: Na gut, vor etwa zwanzig Minuten ist die Shortlist bekannt gegeben worden und Die Hals der Giraffe ist nicht mal dabei, was die Welt für mich irgendwie in den richtigen Bahnen wieder wirft... ( )
  Zeuxippe | Sep 13, 2011 |
Angewandter Darwinismus
Der Autorin Judith Schalansky gelingt mit ihrem jüngsten Werk Der Hals der Giraffe ein Bildungsroman auf den unterschiedlichsten Ebenen: Der Nukleus der Geschichte, verkörpert durch die Lehrerin Inge Lohmark, beeinflusst den Orbit des Lesers, der sich an die eigenen Jahre in der Institution Schule zurückerinnert. Er wird umkreist vom komplexen Zusammenhang der Evolutionsgeschichte und ist eingebettet im System sozialer sowie politischer Umbrüche und aktuellen, gesellschaftlichen Diskussionsthemen. Doch am Ende wird die hierarchische Ordnung in Frage gestellt.
 
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.10.2011
Als "Glücksfall für die deutsche Literatur" feiert Alexander Cammann die Autorin Judith Schalansky, mit der er sich zum Spaziergang durch Greifswald getroffen hat. Denn auch wenn Cammann gleich erzählt, wie er beim Orgelspiel in St. Marien "feuchte Augen" bekam, klingt seine Hymne auf diesen atheistischen Roman überzeugend, in dem Schalansky als studierte Gestalterin - nach ihrem "Atlas der abgelegenen Inseln" - erneut das Zusammenspiel von Bild und Text probt. Auch sprachlich und psychologisch findet Cammann den Roman meisterhaft, er erzählt die Krisengeschichte einer ostdeutschen Biologielehrerin um die fünfzig, die sich in Hasstiraden auch Schule, Kollegen und Schüler ergeht, ebenso wie die Krisengeschichte einer Region im Umbruch. Und wie Schalansky dabei den biologischen Jargon in Poesie umwandelt, das findet er fast so großartig wie Thomas Manns Musikexkurse im Doktor Faustus.

 
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.10.2011
Als "Glücksfall für die deutsche Literatur" feiert Alexander Cammann die Autorin Judith Schalansky, mit der er sich zum Spaziergang durch Greifswald getroffen hat. Denn auch wenn Cammann gleich erzählt, wie er beim Orgelspiel in St. Marien "feuchte Augen" bekam, klingt seine Hymne auf diesen atheistischen Roman überzeugend, in dem Schalansky als studierte Gestalterin - nach ihrem "Atlas der abgelegenen Inseln" - erneut das Zusammenspiel von Bild und Text probt. Auch sprachlich und psychologisch findet Cammann den Roman meisterhaft, er erzählt die Krisengeschichte einer ostdeutschen Biologielehrerin um die fünfzig, die sich in Hasstiraden auch Schule, Kollegen und Schüler ergeht, ebenso wie die Krisengeschichte einer Region im Umbruch. Und wie Schalansky dabei den biologischen Jargon in Poesie umwandelt, das findet er fast so großartig wie Thomas Manns Musikexkurse im Doktor Faustus.

 

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AutorennameRolleArt des AutorsWerk?Status
Schalansky, JudithAutorHauptautoralle Ausgabenbestätigt
Hauth-Grubben, GoverdienVorwortCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
Whiteside, ShaunÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt

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"Setzen", sagte Inge Lohmark, und die Klasse setzte sich.
Zitate
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Originalsprache
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Literaturhinweise zu diesem Werk aus externen Quellen.

Wikipedia auf Englisch

Keine

Inge Lohmark, Biologielehrerin, 55 Jahre alt und "die letzte ihrer Art", eine Lehrerin der alten Schule, Frontalunterricht, Strenge, kein persönlicher Kontakt zu den Schülern - das ist für sie das einzig Wahre. Gruppenunterricht, "U"-artige Platzanordnung oder ein freundschaftliches Verhältnis zu Schülern - personifiziert durch ihre Kollegin Schwanneke - verabscheut sie. Aber ihre Unterrichtszeit am Charles-Darwin-Gymnasium in einer schrumpfenden Kleinstadt in Vorpommern nähert sich dem Ende. Die neunte Klasse besteht nur noch aus 12 Schülern und wird die letzte sein. In vier Jahren ist Schluss, aber sie will bis zum Ende bleiben. (Cornelia Jetter) Anpassung ist alles, weiß Inge Lohmark. Schließlich unterrichtet sie seit mehr als dreißig Jahren Biologie. Dass ihre Schule in vier Jahren geschlossen werden soll, ist nicht zu ändern, in der schrumpfenden Kreisstadt im vorpommerschen Hinterland fehlt es an Kindern. Lohmarks Mann, der zu DDR-Zeiten Kühe besamt hat, züchtet nun Strauße, ihre Tochter Claudia ist vor Jahren in die USA gegangen und hat nicht vor, Kinder in die Welt zu setzen. Alle verweigern sich dem Lauf der Natur, den Inge Lohmark tagtäglich im Unterricht beschwört. (Cornelia Jetter)

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