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Neujahr: Roman von Juli Zeh
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Neujahr: Roman (Original 2018; 2019. Auflage)

von Juli Zeh (Autor)

MitgliederRezensionenBeliebtheitDurchschnittliche BewertungDiskussionen
19110144,022 (3.78)1
Lanzarote, am Neujahrsmorgen: Henning sitzt auf dem Fahrrad und will den Steilaufstieg nach Femés bezwingen. Seine Ausrüstung ist miserabel, das Rad zu schwer, Proviant nicht vorhanden. Während er gegen Wind und Steigung kämpft, lässt er seine Lebenssituation Revue passsieren. Eigentlich ist alles in bester Ordnung. Er hat zwei gesunde Kinder und einen passablen Job. Mit seiner Frau Theresa praktiziert er ein modernes, aufgeklärtes Familienmodell, bei dem sich die Eheleute in gleichem Maße um die Familie kümmern. Aber Henning geht es schlecht. Er lebt in einem Zustand permanenter Überforderung. Familienernährer, Ehemann, Vater - in keiner Rolle findet er sich wieder. Seit Geburt seiner Tochter leidet er unter Angstzuständen und Panikattacken, die ihn regelmäßig heimsuchen wie ein Dämon. Als Henning schließlich völlig erschöpft den Pass erreicht, trifft ihn die Erkenntnis wie ein Schlag: Er war als Kind schon einmal hier in Femés. Damals hatte sich etwas Schreckliches zugetragen - etwas so Schreckliches, dass er es bis heute verdrängt hat, weggesperrt irgendwo in den Tiefen seines Wesens. Jetzt aber stürzen die Erinnerungen auf ihn ein, und er begreift: Was seinerzeit geschah, verfolgt ihn bis heute.… (mehr)
Mitglied:herbstmeier
Titel:Neujahr: Roman
Autoren:Juli Zeh (Autor)
Info:btb Verlag (2019), Edition: 01, 192 pages
Sammlungen:Deine Bibliothek, Gelesen
Bewertung:*****
Tags:Keine

Werk-Informationen

Neujahr von Juli Zeh (2018)

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Ein Familienurlaub auf Lanzarote, der zum Albtraum wird.

Sie schreit nicht nach Mama, sondern nach ihm. Jedes Mal, wenn sie seinen Namen ruft, schneidet es ihm ins Fleisch wie ein Messer. Er geht weiter, schaut sich nicht um, hört sie nicht mehr, sieht sie nicht, stürzt, steht auf, läuft.

"... vielleicht Juli Zehs bislang bestes Buch"
Karin Janker, Süddeutsche Zeitung

"Im Grunde ist Juli Zeh genau die Schriftstellerin, nach der sich alle sehnen."
Volker Weidermann, FAZ
  Fredo68 | May 26, 2020 |
„Wenn er versucht, falsche Gedanken zu vermeiden, rennt er wie ein gehetztes Reh durch den eigenen Kopf.“ (Originalzitat, Seite 33)

Inhalt:
Ohne seine Frau Theresa vorher zu fragen, hat Henning spontan ein kleines Ferienhaus auf Lanzarote gemietet, zwei Wochen über Weihnachten und Neujahr. Das Ehepaar hat zwei Kinder, den vierjährigen Jonas und die zwei Jahre jüngere Bibbi. Eine moderne Familie, beide haben gute Jobs mit Teilzeit-Anwesenheitspflicht, teilen sich Kinderbetreuung und Haushalt. Doch kurz nach Bibbis Geburt begannen bei Henning die heftigen Panikattacken und die Angststörung bestimmt seither sein Leben, das ihn ohnedies oft überfordert. An diesem Neujahrsmorgen in Lanzarote nimmt er sich vor, sich auch wieder Zeit für sich selbst zu nehmen und schwingt sich auf sein Leihrad: sein Ziel ist das hoch über dem Meer gelegene Bergdorf Femés, zu erreichen über eine herausfordernd steile Straße. Erschöpft erreicht er sein Ziel und plötzlich überfällt ihn die Erinnerung an ein schreckliches Ereignis, das er bisher verdrängt hatte, denn vor vielen Jahren hatte er genau hier mit seinen Eltern und seiner Schwester Luna Urlaub gemacht.

Thema und Genre:
Dieser Roman handelt von den psychischen Auswirkungen einer gravierenden Erfahrung in der Kindheit und vom Tabuthema Angststörung. Thema sind auch moderne Familienstrukturen zwischen Karriere, Job und Kindererziehung und der Druck, funktionieren zu müssen.

Charaktere:
Hauptprotagonist ist Henning, ein Mann, von dem erwartet wird, in vielen Rollen gleichzeitig perfekt zu funktionieren: als liebender Ehemann und Vollzeitvater, erfolgreicher Mitarbeiter eines Sachbuchverlages. Auch seine jüngere Schwester Luna kommt immer wieder Hilfe suchend zu ihm und er fühlt sich für sie verantwortlich, genau wie damals, als seine Eltern von ihm erwarteten, als „großer Junge“ auf seine Schwester aufzupassen, obwohl er damals selbst erst vier Jahre alt gewesen war.

Handlung und Schreibstil:
Juli Zeh ist eine herausragende Schriftstellerin, die mit der Sprache spielt und der es perfekt gelingt, einerseits ruhig schildernd zu erzählen, um dann andererseits wieder sprachgewaltige, beklemmende Bilder vor den Augen der Leser entstehen zu lassen.
Der Weihnachtsurlaub auf Lanzarote und die Gedanken, die sich Henning über seine aktuelle Lebenssituation macht, bilden nur die Rahmenhandlung. Die Haupthandlung findet in der Vergangenheit statt, es sind die dramatischen Ereignisse seiner frühen Kindheit, an die sich Henning plötzlich wieder erinnert, chronologisch, wie in einem Film.

Fazit:
Ein beklemmender Roman, sehr packend erzählt. Auf nur 200 Seiten enthüllt sich dem Leser langsam und eindringlich eine spannende Geschichte aus der Vergangenheit, die erklärt, warum die Gegenwart ist, wie sie ist. Ein Buch, das noch lange in den Gedanken des Lesers bleibt.

( )
1 abstimmen Circlestonesbooks | Mar 27, 2019 |
Juli Zeh ist in meinen Augen eine Autorin, die ausgesprochen gut beobachtet und diese Beobachtungen scharfsinnig niederschreibt. Das trifft auch auf ihren Roman „Neujahr“ zu, in dem sie zunächst die Problematik eines überforderten Vaters von zwei kleinen Kindern darstellt, der es allen Recht machen möchte und an seinen sowie den Ansprüchen seiner Frau nur scheitern kann. Am Neujahrstag fährt er mit dem Fahrrad einen Berg auf Lanzarote hinauf und quält sich maßlos – genau wie in seinem Leben. Das finde ich wirklich brillant dargestellt, diese Unmöglichkeit es allen Recht zu machen, nicht zuletzt auch sich selbst. Im Buch ist es vordergründig eine Vater-Problematik, in Wirklichkeit trifft sie aber beide Geschlechter. Dass das Problem der Elternschaft und der mit ihr einhergehenden Verantwortungsübername beider Eltern weder ein neues noch ein Männer-Problem ist, wird im zweiten Teil des Buches deutlich.
Oben auf dem Berg angekommen und am Ende seiner Kräfte wird Henning nämlich plötzlich bewusst, dass er an diesem Ort schon einmal war. Im Folgenden wird ein Erlebnis aus seiner Kindheit beschrieben, in dem er und seine Schwester Luna tagelang ganz alleine in einem Haus auf diesem Berg waren und nahezu verhungert wären. Das ist nun das Gegenteil der Kindheit seiner eigenen beiden Kinder: Ein Geschwisterpärchen, ganz auf sich allein gestellt, Eltern, die das gemeinsame Leben nicht schaffen und eine emanzipierte Mutter, der nicht der passende Vater zur Verfügung steht. Auch hier Überforderung und Mühsal - mit anderem Verlauf.
Zunächst hat mich diese Zweiteilung des Romans nicht völlig überzeugt, doch je mehr ich darüber nachdenke, desto deutlicher werde die Zusammenhänge. Insgesamt also ist auch dies wieder ein sehr interessantes Buch einer sehr interessanten Autorin. ( )
1 abstimmen Wassilissa | Jan 4, 2019 |
Henning, Mensch aus der akademischen Mittelschicht in leidlich gesicherten Lebensverhältnissen, fährt mit seiner Frau Theresa und ihren zwei Kindern über Sylvester nach Lanzarote in den Urlaub. Dorthin mit nimmt er "Es" und er begegnet sich selbst auf eine dramatische Weise.

Das Buch ist eine emotionale Quälerei für die Lesenden und Hörenden. Ich habe den zweiten Teil gehasst, und ich wollte dem Buch höchstens einen Stern geben. Aber das geht nicht. Auch wenn ich Julie Zeh ihre Lust, das Abgründige in allen Details auszubreiten, ziemlich übel nehme, ist es dennoch leider kein schlechtes Buch. Die Geschichte ist sehr gut beobachtet und quälend spannend beschrieben.

Das Ende schweift ins Melodram und überzeugt mich psychologisch nicht. ( )
  Florian_Brennstoff | Dec 17, 2018 |
Henning hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann – eine intakte Familie, beruflichen Erfolg und ein Urlaub auf Lanzarote ist auch drin. Aber seit einiger Zeit wird er von Panikattacken heimgesucht.
Am Neujahrsmorgen macht er sich schlecht ausgestattet mit dem Fahrrad auf, um den Femés zu bezwingen. Während er sich den Steilaufstieg hinaufquält, denkt er über sein Leben nach. Endlich oben angekommen, wird er in seine Kindheit versetzt. Was er damals erlebt hat, prägte sein gesamtes Leben.
Dies ist mein erstes Buch von Juli Zeh und ich muss sagen, dass mir ihr klarer, gut zu lesender Schreibstil gefällt. Wir lernen Hennings jetzige Lebenssituation kennen, die ihn überfordert. Er möchte alles richtig machen, aber irgendwie stößt er an seine Grenzen.
Doch dann kommen die schrecklichen Ereignisse seiner Kindheit wieder in sein Gedächtnis. Sie machen betroffen und man kann gut nachvollziehen, was das bei einem kleinen Kind anrichtet. Natürlich weiß man, dass so traumatische Geschehen verdrängt werden können und doch ist es immer wieder schwer vorstellbar.
Ich habe mit Henning und seiner kleinen Schwester gefühlt und war wütend auf die Erwachsenen, die für das alles verantwortlich sind. Es ist klar, dass Vergessen nicht helfen kann. Das Trauma, welches einen prägt, muss aufgearbeitet werden.
Es ist eine aufwühlende Geschichte, die mich gepackt hat und nachdenklich macht. ( )
1 abstimmen buecherwurm1310 | Sep 7, 2018 |
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AutorennameRolleArt des AutorsWerk?Status
Zeh, JuliHauptautoralle Ausgabenbestätigt
Giacci, MadeiraÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
Vlaming, AnnemarieÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
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Literaturhinweise zu diesem Werk aus externen Quellen.

Wikipedia auf Englisch

Keine

Lanzarote, am Neujahrsmorgen: Henning sitzt auf dem Fahrrad und will den Steilaufstieg nach Femés bezwingen. Seine Ausrüstung ist miserabel, das Rad zu schwer, Proviant nicht vorhanden. Während er gegen Wind und Steigung kämpft, lässt er seine Lebenssituation Revue passsieren. Eigentlich ist alles in bester Ordnung. Er hat zwei gesunde Kinder und einen passablen Job. Mit seiner Frau Theresa praktiziert er ein modernes, aufgeklärtes Familienmodell, bei dem sich die Eheleute in gleichem Maße um die Familie kümmern. Aber Henning geht es schlecht. Er lebt in einem Zustand permanenter Überforderung. Familienernährer, Ehemann, Vater - in keiner Rolle findet er sich wieder. Seit Geburt seiner Tochter leidet er unter Angstzuständen und Panikattacken, die ihn regelmäßig heimsuchen wie ein Dämon. Als Henning schließlich völlig erschöpft den Pass erreicht, trifft ihn die Erkenntnis wie ein Schlag: Er war als Kind schon einmal hier in Femés. Damals hatte sich etwas Schreckliches zugetragen - etwas so Schreckliches, dass er es bis heute verdrängt hat, weggesperrt irgendwo in den Tiefen seines Wesens. Jetzt aber stürzen die Erinnerungen auf ihn ein, und er begreift: Was seinerzeit geschah, verfolgt ihn bis heute.

Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden.

Buchbeschreibung
„Neujahr“ erzählt die atemberaubende Geschichte von zwei kleinen Kindern, die mitten im Ferienparadies in die Hölle geraten. Ebenso geht es um die Krise eines Mannes, der zwischen ungeklärten Geschlechterrollen zerrieben wird. Und um die existenzielle Frage, ob unser Leben bereits in der Kindheit vorbestimmt wird oder ob wir selbst es sind, die über Glück oder Unglück entscheiden.
Zusammenfassung in Haiku-Form

Aktuelle Diskussionen

Keine

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Bewertung

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