In Japan mehr oder weniger ausgeschlossen vom Literaturbetrieb, erobert(e) sich Huraki Murakami die Welt, so ist dieses hervorragende Buch auf den Punkt gebracht. Selten habe ich Besseres über das Schreiben gelesen und die Aura eines Schriftstellers, das für unser westliches Verständnis doch möglichst verrucht und abgerutscht sein muss. Huraki Murakami ist das Gegenteil davon, glücklich verheiratet (obwohl der nichts darüber sagt, weiß man es), hartnäckig schreibend, ganz normal und gerade deshalb ein ganz, ganz Großer.

Seine Erklärungen, Herangehensweisen an Textentwicklungen sind auch deshalb so treffend, weil er es sich erlauben kann, frank und frei zu sagen, was ist. Es ist nicht das, was man sich wünscht oder werblich tun sollte und was so viele Bestseller-Autoren so liebend gerne tun: sich selbst zu loben.

HM kann vom Schreiben leben und sein Beruf nimmt er äußerst ernst. Ebenso wie das tägliche Joggen. Er ist unabhängig. Ein echter freier Mann, dessen Gedankengänge und Alltagsverrichtungen sich in allen seinen Büchern wiederholen, ihn spiegeln, aber eben auch andere Menschen, denen er ein guter Zuhörer sein muss.

Geschichten so erzählen zu können, ihrer Produktion nachzuspüren, es ist ein Genuss, dieses Buch zu lesen. Ich selbst lebe auch vom Schreiben und kann sagen, dass mir noch niemand sein Hand-, Herz- und Kopfwerk so präzise, auch unprätentiös erklärt hat wie Huraki Murakami. Unabhängig zu sein, und zwar völlig, von der Kritik und dem Literaturbetrieb, vermutlich gibt es nichts Schöneres.

Ich habe Murakamis Gedanken mehrfach gelesen und gehört. Jeder, der schreibt oder wissen möchte, wie man Geschichten/Romane verfasst, sei es wirklich empfohlen. ( )