Als Mörder eines Polizisten und dessen kleiner Stieftochter zum Tode verurteilt, verfällt Shay Bourne auf die Idee, sein Herz jenem jungen Mädchen zu geben, das ihrem Vater - eben jenen Polizisten - nie begegnet ist. Jodi Picoult stellt in ihrem Roman ebenso alltägliche wie ungelöste Fragen unserer Gesellschaft: Ist die Todesstrafe gerechtfertigt? Welchen Stellenwert soll/darf Religion im privaten und im öffentlichen Raum haben? Welches Recht zur Selbstbestimmung haben Mörder? Wie viel darf/muss eine Mutter für ihre Tochter entscheiden, vor allem, wenn es darum geht, sich das Herz eines Kinderschänders einsetzen zu lassen. Die dem Roman zugrunde liegende Kriminalgeschichte ist vielleicht etwas zu leicht durchschaubar, die aufgegriffenen sozialkritischen Themen aber sind bestens recherchiert und dargestellt. Eine klare Empfehlung für alle, die sich möglichst wertfrei Gedanken über Glaube, Gerechtigkeit und Rechtssystem machen möchten. ( )

Also ich habe das Buch nun gestern Abend auch beendet und kann nach dem zwischenzeitlichen schlechten Eindruck insgesamt sagen, dass es mir doch noch ein sehr schönes Lesevergnügen bereiten konnte. Insbesondere zum Schluß hin wurde das Buch noch richtig spannend und ließ mich dazu verleiten, doch noch positiv über das Buch schreiben zu können. Jodi Picoult ist eine meiner Lieblingsautorinnen, weshalb ich eigentlich jedes Buch von ihr kaufe - ob nun gebunden oder nicht. Leider waren die religiösen Erläuterungen in diesem Buch mir doch ein wenig zu viel des guten, das hätte man gut und gerne ein wenig abkürzen können. Wenn Jodi Picoult aus der Sicht der Mutter schreibt, erkennt man wieder, dass emotionale Themen ihre Stärken sind, man ist teilweise richtig gerührt oder es kullern auch man Tränen. In Anbetracht der zu sehr religiös angehauchten Texte kann ich insgesamt allerdings nur 8 von 10 Punkten vergeben, denn das las sich dann doch sehr zäh zwischendurch. ( )

Man muss sich auf die Geschichte einlassen können. Es geht um einen zum Tode verurteilten Mörder, der ein neuer Messias sein könnte und eine Mutter, die ihr todkrankes Kind retten kann, wenn sie die Organspende des Mörders ihres Mannes und ältesten Kindes annimmt.
Dieses Setting ist so konstruiert, dass es seinesgleichen sucht!!!
Aber das macht alles nichts, denn die Geschichte ist kraftvoll und unglaublich interessant. Die Charaktere sind bis in die Nebenfiguren hinein absolut glaubwürdig (vielleicht bis auf Grace, die Schwester des Verurteilten) und die Geschichte ist sehr spannend. Sie regt zum Nachdenken über Vieles an, das Leben in Gefängnissen, Religion, Mutterliebe und noch vieles mehr.
Zudem ist das Buch absolut super, wirklich erstklassig, gelesen. ( )