Rez.: Wieder verbindet der Autor (s.a. BA 5/95) abenteuerliche und fantastisch-exotische Elemente zu einem einfallsreichen Spannungsroman. Er erzählt in etwas abgegriffener Rahmenkonstruktion von dem 15jährigen Thomas, dem geheimnisvolle Papiere und Bilder über ein aufregendes Seeabenteuer in die Hände fallen. Sie berichten von der als Junge verkleideten Joanna, die auf einem Segelschiff anheuerte, um die geheimnisvolle Insel des vollkommenen Glücks zu finden. Nach Gefahren und Verwicklungen gestrandet, erlebt sie dort paradiesische Zustände, Jeder ist jedermanns Freund, und "Spaß" zu haben ist, wie modern!, wichtiges Lebensziel. Weniger ihre ungewöhnlichen Erfahrungen auf der seltsamen Insel, die an T. Morus' "Utopia" anknüpfen, als Joannas Erlebnisse im rauen Umfeld der Seeleute packen den Spannungsleser. Dass sich die Erkundung von Joannas Abenteuern für Thomas mit einer Erkundung eigener Träume verquickt, ist eine weitere Dimension des fesselnden Romans, der bei der Schilderung der Insel-Idylle allerdings auch Kitsch-Momente nicht scheut. Dennoch breit empfehlenswert.