Charles Darwin (1809–1882)

Heute kann man sich kaum vorstellen, welche Wirkung solche Reiseberichte zur Zeit ihres Erscheinens gehabt haben. Wir kennen heute alle Länder aus dem Fernsehen oder dem Internet, waren vielleicht selbst mal dort. Darwins Zeitgenossen bezogen ihr ganzes Wissen über fremde Länder aus diesen Büchern und waren sicher entsprechend fasziniert.
Mit 22 befuhr der junge Geologe Charles Darwin mit dem Schiff MS Beagle die südliche Welthalbkugel in einer fünfjährigen Reise. Er entdeckte neue Arten an Tieren, vor allem aber fand er Verwandschaft, wo es keine geben sollte. Er fand Meeresfossilien auf Berggipfeln, erkannte Verwandtschaften zwischen isoliert voneinander lebenden Schildkröten auf den Galapagosinseln und sammelte die "Darwin-Finken". Daraus entstand später die Evolutionstheorie, die das Denken der Menschen bis heute prägt und die dem jungen Priesteranwärter Darwin zunächst bestimmt nicht leicht fiel. Insofern ist das Buch faszinierend und es ist auch nicht schwer zu lesen.
Persönlich fand ich noch interessant, wie er über die Menschen schreibt. An Bord der Beagle waren vier nach England verschleppte Feuerländer, die zurückgebracht wurden, darunter Jemmy Button. Diesen schildert er sehr positiv. Er kann gar nicht verstehen, dass Jemmy Button trotz aller Schwierigkeiten lieber in seiner alten Heimat bleibt.
Insgesamt aber ist seine Darstellung der einheimischen Menschen oft arrogant und negativ, nicht immer, aber schon recht oft.
Dennoch empfehle ich das Buch. Es ist immer toll Originalliteratur zu lesen, nicht nur über jemanden, sondern von jemandem. Und dieses Buch lässt sich wirklich gut lesen und versetzt uns in eine Zeit, als die Welt noch groß war.… (mehr)