Chris Anderson (13) (1957–)

Die größte Angst überhaupt im Visier.
Es ist eine der besten Zusammenfassung zur Überwindung einer Angst, die noch vor jener steht, die eigentlich die größte sein müsste: jene vor dem Tod. Warum haben Menschen schlotternde Knie, wenn sie vor großen Menschenmengen reden sollen und würden lieber sterben als zu reden? Warum sind sie schweißnass und herzrasend und scheinen alles vergessen zu haben, was sie sagen wollten? Chris Anderson (CA) nimmt uns mit auf seine eigene Reise und klärt Hindernis für Hindernis bzw. vermittelt jenes Know-how, das uns in die Lage versetzt, Reden zu halten als seien wir zu Hause im Wohnzimmer und würden uns mit eine guten Freund unterhalten.

CA vermittelt in diesem Buch Basis- und didaktisch gut aufbereitetes Anwendungswissen für eine Fähigkeit, die heute für mich neben Schreiben, Lesen und Rechnen können als grundlegendes Fach in unsere Schulen gehört zu früh möglich gelehrt werden sollte. Wissen alleine genügt nicht in, wenn man nicht in der Lage ist, eigene Gedanken und Schlussfolgerungen zum Ausdruck zu bringen. Der Mangel darin äußert sich vor allem im späteren Berufsleben.

Aufgeteilt in die einzelnen Abschnitte:

Grundlagen
Instrumente
Vorbereitung
Auftritt
Reflexion

erfahren wir alles, um eine grundlegende Angst zu verlieren, um stattdessen die eigenen Ideen begeisternd und nachvollziehbar vermitteln zu können. In diesem Zusammenhang gibt es eine so viele unterschiedliche Konzepten bzw. individuelle Ausprägungen wie es Menschen gibt. Keinesfalls ist jener der beste RednerIn, die frei, ohne Manuskrip, sprechen kann. Oftmals ist alles nur auswendig gelernt, so wie dies einer der beeindruckendsten Redner des letzten Jahrhunderts, Churchill, praktiziert hat.

Am Ende nimmt der Autor noch einen kleinen Ausflug in die Felder des Glücks. Einer Idee anzuhängen, die größer ist als man selbst, sieht er als eine der Grundlagen für ein glückliches Leben. Seinen Glaubenssatz leitet er von Martin Luther King ab, der dies gesagt hat: Der Bogen des moralischen Universums ist weit, aber er neigt sich zur Gerechtigkeit. CA sieht also die Geschichte in Richtung des moralischen Fortschritts gehen. Wenn Menschen sich gegenseitig entdecken und näher kommen, würde deutlich, was ihre Herzen wollen: nämlich alle das Gleiche, Herzliche, Menschliche, Gerechte! ich bin davon keinesfalls überzeugt, sondern glaube, dass weder die Natur noch Menschen gerecht sind, sie alle folgen Impulsen aus berechtigtem Egoismus und notwendigem Altruismus, sie sollten auch weiterhin Unterschiede leben und Gemeinschaften aufbauen, die lange halten, Heimat und Zufriedenheit schenken. Alle weiteren, darüber hinausgehenden Ziele, zum Beispiel die einer Weltverbrüderung, halte ich für vermessen und ebenso gefährlich wie dies die letzten Visionen bzw. Ideologien oder überindividuellen Ziele gezeigt haben. So sehr man das als logisches, über-individuelles Ziel anstreben möchte, so sehr ist ein kollektives Weltbürgertum von seiner Realisierung weiter entfernten denn je. Ihre Protagonisten täten gut daran, einfach menschlich, realistisch und natürlich zu werden!… (mehr)