Kwame Anthony Appiah
Autor von Der Kosmopolit: Philosophie des Weltbürgertums
Über den Autor
Kwame Anthony Appiah was born in 1954 in London and raised in Ghana. After graduating with a degree in philosophy from Cambridge University, he taught at Yale, Duke, and Cornell universities. He is currently a professor of Philosophy and African American Studies at Harvard University. Appiah has mehr anzeigen written on such topics as language in Assertion and Conditional and For Truth in Semantics, and racial philosophy and identities in Color Conscious and In My Father's House. In addition to his scholarly publications, Appiah is the author of the popular Sir Patrick Scott Series of mysteries. In this series, which includes Avenging Angel and Another Death in Venice, Barrister Patrick Scott uses his intellectual skills to solve murders in a most British fashion. (Bowker Author Biography) weniger anzeigen
Bildnachweis: Credit: David Shankbone, August 2007
Reihen
Werke von Kwame Anthony Appiah
Africana, the Encyclopedia of the African and African American Experience (1999) — Herausgeber — 147 Exemplare
Africana, the Encyclopedia of the African and African American Experience. The Concise Desk Reference (2003) — Herausgeber — 97 Exemplare
Africana: The Encyclopedia of the African and African-American Experience (5 Volume Set) (2005) — Autor — 24 Exemplare
Africana: Civil Rights; An A-to-Z Reference of the Movement that Changed America (2005) 15 Exemplare
Angelo Soliman : ein Afrikaner in Wien ; [376. Sonderausstellung des Wien-Museums, Wien-Museum 29. September 2011 bis… (2011) — Mitwirkender — 11 Exemplare
The Postcolonial and the Postmodern 5 Exemplare
Africana: Encyclopedia of the African and African American Experience, Vol. 4: Michael-Sobukwe (2005) 3 Exemplare
Africana: Encyclopedia of the African and African American Experience, Vol. 1: Aardvark-Catholic (2005) 2 Exemplare
Africana: Encyclopedia of the African and African American Experience, Vol. 3: Giraffe-Miami (2005) 2 Exemplare
Africana: Encyclopedia of the African and African American Experience, Vol. 2: Catimbo-Giovanni (2005) 2 Exemplare
COSMOPOLITAN PATRIOTS 1 Exemplar
Examined Life 1 Exemplar
Illusions of Race 1 Exemplar
Transition: An International Review: Issue 52: Race, the Final Frontier... Spike Lee on Spike Lee (1991) 1 Exemplar
Zugehörige Werke
Narrative of the Life of Frederick Douglass, an American Slave & Incidents in the Life of a Slave Girl (Modern Library… (1845) — Einführung — 291 Exemplare
Dusk of Dawn: An Essay Toward an Autobiography of a Race Concept (1968) — Einführung, einige Ausgaben — 137 Exemplare
Know the Past, Find the Future: The New York Public Library at 100 (2011) — Mitwirkender — 116 Exemplare
Getagged
Wissenswertes
- Rechtmäßiger Name
- Appiah, Kwame Anthony Akroma-Ampim Kusi
- Andere Namen
- Appiah, Anthony
Appiah, K. Anthony - Geburtstag
- 1954-05-08
- Geschlecht
- male
- Nationalität
- UK
USA (naturalized) - Geburtsort
- London, England, UK
- Wohnorte
- London, England, UK
Kumasi, Ghana
Manhattan, New York, USA - Ausbildung
- University of Cambridge (Clare College|PhD|Philosophy|1981))
- Berufe
- novelist
philosopher
Professor of Philosophy, New York University - Beziehungen
- Gutmann, Amy (co-author)
Gates, Henry Louis (co-editor)
Bunzl, Martin (co-editor)
Appiah, Peggy (mother)
Cripps, Richard Stafford (grandfather)
Parmoor, Lord (great grandfather - Charles Alfred Cripps) (Zeige alle 7)
Webb, Beatrice (great grand aunt) - Organisationen
- PEN American Center
Princeton University (Laurance S. Rockefeller University Professor of Philosophy) - Agent
- Nesbit, Lynn
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Am Anfang des Buches steht der englische Kulturen-Versteher aus dem 19. Jahrhundert, Sir Richard Francis Burton, der erste Kosmopolit und Weltreisende. Er hatte etwas vom Unsteten der Sinti und Roma, bei denen er gelebt hatte, und setzt diesen Charakterzug gewinnbringend für alle ein. Mit Touren und Entdeckungen rund um die Welt. Er lernt aus den Unterschieden und teilt es allen mit.
Heute ist dafür kein Abenteuerleben mehr nötig, es reichen einige Klicks im Internet, um zu verstehen, dass Kooperation und gemeinsames Arbeiten vor allem aus dieser Aussage kommt: "Am besten überzeugt man andere mit den Ohren, indem man ihnen zuhört." Burton machte nichts anderes, als zuzuhören und zu entdecken. Seine Weltsicht floss in diese alles zusammenfügende Aussage: "Aller Glaube ist wahr, aller Glaube ist falsch, Wahrheit ist der zersprungene Spiegel, zerstreut in Myriaden Splitter; und jeder glaubt, sein kleiner Splitter berge das Ganze."
Burton war Christ unter Christen, Mohammedaner unter Mohammedanern, Mormone unter Mormonen, immer auf der kindlichen Suche nach den jeweiligen Wahrheiten. Und er lebte in der Hoffnung, all jene kleinen Glas-Splitter zu einem besseren Weltbild zusammenzufügen. Auf seiner Reise nach Ostafrika schreibt er über die Wüstenleute des Mombasischen Hügellandes: "Bei ihnen ist alles Konfusion. Sie verbinden das Unvermögen der Kindheit mit dem Starrsinn des Alters." Schöner könnte man die nachmittäg- bis vorabendliche RTL/SAT1/PRO7 Sendeergüsse nicht zusammenfassen! Burton schrieb nichts anderes auf als seine Vorurteile über den schwarzen Kontinent, heute wird die universellere Gültigkeit dieser Aussage auf alle Kulturen deutlich. Dabei systematisieren gem. Burton die (schwarzen) Menschen in Religionen ihre unsinnigsten Ängste. Auch das ist viel weitreichender gültig als er dachte.
Als Burton Fan und enttäuschter Leser von Trojanow's "Weltensammler" hat mir der Einstieg über Burton an diesem Buch besonders gefallen. Dieser Abenteurer ohne Veränderungswillen (er nutzte Sklaven z.B. ohne Skrupel) wollte erleben und berichten, Appiah möchte verbessern, verändern, er will ver-antworten: aus ver-wirrenden Zuständen hilfreiche Antworten geben.
Es gelingt diesem Buch auf eine charmante, nicht kritisierende, sondern zusammenführende, charakterisierende Art und Weise. In jedem der einzelnen Kapitel (Das Gespräch suchen, Der zersprungende Spiegel (Burton), Der Ausweg aus dem Positivismus, Bodenständige Tatsachen, Moralische Meinungsverschiedenheiten, Der Vorrang der Praxis, Imaginäre Fremde, Kosmopolitische Kontamination, Wem gehört die Kultur?, Gegenkosmopoliten, Freundlichkeit gegenüber Fremden) gelingt dies bestens und wir ahnen, dass die von Burton eingangs zitierte Aussage ("Es gibt weder Gut noch Böse; das sind nur Launen eines sterblichen Willens...") eine der wesentlichen Grundlagen für echte Kosmopoliten ist.
Das Schöne heute: sie sind alle schon im Netz unterwegs, die Praxis untermauert die Aussagen von Appiah längst. Die Toleranz von anderen Meinungen ist dabei zwingend notwendig, ein verbindlicher Wertekanon (oder Leitbildkultur) nichts als Ballast. Wir haben zwar unterschiedliche Meinungen bzw. Werte, sind aber trotzdem Freunde oder Mitarbeiter in einer Sache, die sich auch in Zukunft an den unerklärlichen menschlichen Verhaltens- bzw. Glaubensüberzeungen reiben, aber nicht mehr entzünden sollte. Die beim Reiben entstehende Wärme schafft einfach Menschlichkeit und natürliches Verstehen bzw. Akzeptieren. Das bringt weiter! Dieses Buch ist in diesem Sinne wirklich weiter reichend, Hand reichend, spannend zu lesen, anektdotenreich und auf eine menschliche Art und Weise richtig.
2007… (mehr)