Eva Baronsky

Über das Buch habe ich schon das eine oder andere gehört. Unter anderem war es Thema bei EatReadSleep, wo es die gefüllten Weinblätter von S. 175 gab. Die werde ich am Wochenende gleich nachkochen, denn ich habe im Sommer bei meinem Vater viele Weinblätter geerntet und in Salzlake eingelegt.
Daniel von EatReadSleep hatte ein kleines Problem mit der Erzählerstimme. Es ist das ungeborene Kind von Maria Callas und Aristoteles Onassis. Scheinbar hat sich Eva Baronsky da bei Nicholas Gage bedient, der in seiner Callas-Biografie ebenfalls ein Kind entstehen ließ und auch andere Narrative dieses Buches tauchen wohl bei Gage schon auf. Das ist zum Beispiel die Tatsache, dass Maria Callas auf der Yacht immer eher overdressed war und dass sie sich plump fühlte.
Ich hatte erstaunlicherweise mit der Erzählstimme kein Problem, denn das ungeborene weise Kind hatte eine schöne liebevolle Art über die Callas zu sprechen. Das Thema, dass sie trotz des großen Erfolgs Sehnsucht nach Liebe hatte, dennoch unsicher war und ihre einfache Herkunft immer mittrug, kam gut heraus. Dass Onassis und sie beide Griechen waren, das Griechische sie verband, war auch gut getroffen.
Ob diese Biografie der Callas wirklich gerecht wird, kann ich nicht beurteilen. Mir kam es ein bisschen gar klischeehaft vor, der einsame Weltstar auf der Suche nach Liebe. Mir war es etwas zu kitschig, zu einfach und plakativ. Aber vielleicht war es so und dann ist es zumindest gut erzählt, unterhaltsam und leicht zu lesen.
Den Schluss, also die letzten drei Sätze, fand ich toll.… (mehr)