Mark Billingham

Der gefährliche Serienkiller Stuart Nicklin sitzt schon seit Jahren im Gefängnis, damals hinter Gitter gebracht hat ihn Detective Tom Thorne. Nun möchte er scheinbar der Polizei helfen, und verraten, wo er eine Leiche begraben hatte. Allerdings stellt er zwei Bedingungen: Er möchte, dass das Unternehmen von Tom Thorne geleitet wird und er möchte, dass ihn einer seiner Mithäftlinge begleiten darf. Versteckt ist die Leiche auf einer nahezu menschenleeren Insel.
Dieser etwas konstruierte Plot sorgt nach meinem Dafürhalten aber für grandiose Spannung. Denn unterschwellig ist immer klar, dass etwas passieren wird- das Buch lebt also von einer latent bedrohlichen Stimmung. Menschliche Abgründe werden deutlich, wenn es um die beiden Täter geht. Einerseits die Geschichte um Stuart Nicklin: Mir persönlich wurde sein Opfer Simon richtig vertraut und ich fand diesen Mord so unnötig. Simon hätte sein Leben in den Griff bekommen und sein eigentlich gutherziger Kern kam aus meiner Sicht gut raus. Umso schlimmer ist dazu im Kontrast eben Nicklin. Und Nicklins Mithäftling Jeff: Diese Geschichte um den Selbstmord seiner Tochter hat mich ebenfalls sehr beschäftigt. Das sind alles so unnötige Tode und sie werfen bei mir tatsächlich über den Krimi hinaus die Frage nach unnötigen Toden auf. Warum verlaufen manche Leben so schwer, warum gibt es manchmal Weggabelungen, die falsch genommen werden.
Wie Nicklin im Einzelnen die Geschehnisse auf der Insel planen und in die Wege leiten konnte, ist mir übrigens dennoch ein Rätsel. Manches ist einfach doch sehr konstruiert. Insgesamt aber fand ich das Buch gut, und auch vieles, das unterschwellig mitschwang (Thornes Entscheidung am Ende z.B.) gab mir zu denken.
Noch zwei Sachen: Aus meiner Sicht kann man das Buch gut als Standalone lesen. Man muss die anderen Teile der Serie nicht kennen. Ich werde sie auch nicht lesen.
Und am Ende des Buches findet sich eine Playlist von Thornes Lieblingssongs, die er auf der Fahrt zur Insel abspielen wollte. Ich hab dazu auf Spotify Playlist gemacht, betitelt „manipulator/ the bones beneath“, mein Spotify-Name ist „Astrid_liest“.… (mehr)