Grégoire Bouillier
Autor von Der Überraschungsgast: Ungekürzte Lesung
Über den Autor
Werke von Grégoire Bouillier
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Wissenswertes
- Gebräuchlichste Namensform
- Bouillier, Grégoire
- Geburtstag
- 1960-06-22
- Geschlecht
- male
- Nationalität
- France
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„Pour l’anniversaire de sa femme, mon parrain lui acheta une petite voiture, ainsi qu’elle en rêvait. Lors de sa première sortie, elle percuta une platane et mourut sur le coup.”
Wird auch nicht viel Aufhebens um das gemacht, worüber andere sich den Kopf zerbrechen. Ist blöd, wenn sich die eigene Mutter ständig das Leben nehmen will, aber eben auch lästig.
„Ce n’est pas la première fois que ma mere tente de se suicider. Les trios derniers réveillons de Noël ont déjà été l’occasion de présenter nos voeux à Police-Secours.”
Aber so flott, zynisch und schnoddrig das alles geschrieben ist, so wenig fühlte ich mich in dem Text zuhause. Überraschungen sind gut, aber nur dann, wenn erst ein bestimmter Erwartungshorizont aufgezeigt wird. Nichts gegen Anleihen bei Homer, Tintin oder Frank Zappa, aber es darf nicht zu gewollt und unvermittelt daherkommen. Und die Personen? Überwiegend Fehlanzeige: Die Frauen sind mal blond, mal brunette, mal „sensible“, mal „glaciée“, manchmal Feen oder Tyrannen, aber unterscheiden kann man sie nicht. Der schwule Bruder und der undurchsichtige Vater sind einfach nur schwul und undurchsichtig. Und die Mutter? Erst eine frühreife und selbstbewusste 68erin, dann homophob, später voll durchgeknallt und am Schluss nur noch sentimental.
Autobiographische Literatur hat den Vorteil, dass sich der Autor keine Story einfallen lassen muss. Er darf das sogar nicht, weil sein Werk sonst nicht „authentisch“ wirkt und als Roadkill auf der Straße bleibt. Aber den Vorteil kann sich der Autor nur damit erkaufen, dass seine Nichtstory entweder besondere Fakten bietet, oder besonders gut erzählt wird. Beides trifft auf den Rapport sur moi nicht zu.… (mehr)