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Über den Autor

Beinhaltet die Namen: Henryk Broder, Henryk M. Broder

Bildnachweis: In der Reihe Zu Gast bei DECIUS las Henryk M. Broder im DECIUS-Haupthaus in der Marktstraße 52 in Hannover unter anderem aus seinem Buch Die letzten Tage Europas ... By Foto: Bernd Schwabe in Hannover - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=28233736

Werke von Henryk M. Broder

Kritik der reinen Toleranz (2008) 30 Exemplare
Die Irren von Zion (1998) 23 Exemplare
Erbarmen mit den Deutschen (1993) 7 Exemplare
Vergesst Auschwitz! (2012) 7 Exemplare
Jedem das Seine (1999) 3 Exemplare
Linke Tabus (1976) 3 Exemplare
Volk und Wahn (1996) 3 Exemplare
www.Deutsche-Leidkultur.de (2001) 3 Exemplare
Mein sagenhaftes Island (2011) 2 Exemplare

Zugehörige Werke

Dies ist nicht mein Land. Eine Jüdin verläßt die Bundesrepublik. (1980) — Nachwort, einige Ausgaben27 Exemplare

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Wissenswertes

Gebräuchlichste Namensform
Broder, Henryk M.
Rechtmäßiger Name
Broder, Henryk Modest
Geburtstag
1946-08-20
Geschlecht
male
Nationalität
Deutschland
Geburtsort
Katowice, Schlesien, Polen
Berufe
Publizist
Buchautor
Preise und Auszeichnungen
Schubart-Literaturpreis (2005)
Ludwig-Börne-Preis (2007)

Mitglieder

Rezensionen

Zur vierten Auflage, 2024:

Es war letztes Jahr schon mein Lieblingsbuch und mit den neuen Inhalten der 4. Auflage wird es noch besser. Man kann sich die aktuelle politische Lage nur noch mit viel Glauben schön reden und erfährt in diesem Buch die mehr oder weniger nackte Wahrheit - auf sarkastisch, humorvolle Art und Weise. Hass gibt es in diesem Buch nicht, dafür liebevolle Einseifungen für Minderleister.

Der grünrote Sinkflug flattert gelb durch die Lüfte - ein schmerzhafter Zusammenprall von Ideologie und Wirklichkeit. Die öffentlich rechtlichen Medien assistieren noch, aber schon gibt es Kommentatoren, die Front machen dagegen und den einen oder anderen Schuss der Vernunft abgeben.

Ab Seite 222 gibt es neue, zusätzliche Kapitel:
Nicht mehr mein Land, Clash of Civilizations im Oerstufenzentrum Anna Freud, Die zehn Glaubenssätze der Lauchbourgeioisie, Notlage auf Vorrat, Und morgen digitalisieren wir die Vulkaneifel, Wo liegt eigentlich der globale Süden?, Atemlos durch die Nacht, Größenwahn der Riesenzwerge, So wird der Betriff der Zivilgesellschaft ad absurdum geführt.

Aus den Glaubenssätzen der Lauchbourgeoisie gefällt mir das am besten: „Die neoliberale Schuldenbremse ist Gift für unser Land, denn mehr Schulden bedeuten mehr Zukunft!“

Ich behaupte, wer dieses Buch über Monate täglich hört und wieder hört oder liest, kann sich befreien aus dem Narrativ der Angstmacher und Vorschriftenbücher, er atmet besser und ruhiger, er ist immunisiert gegen den aktuell grassierenden therapeutischen Wahn und alle Erzählungen, die Hass säen wollen gegen andere, ohne sachliche Argumente anzuführen.

Meine Rezension zur ersten Auflage 2023:

Ich habe dieses Buch inzwischen einmal gelesen und dreimal gehört. Es ist die gekonnte Durchlüftung einer irren Republik, deren woker Einheits-Schmalz so zum Kochen gebracht wird.

Was ich immer schon dachte, wenn ich aus Versehendas Morgenmagazin einschalte, die Ideen fließen von hier ab wie von mir selbst gedacht, nur viel gekonnter in Szene gesetzt und mit treffenden Vergleichen unterfüttert.

Ich würde mir wünschen, dass dieses Buch in Fortsetzungen im Anhang zum heute Journal oder der Tagesschau gelesen wird. Denn die Vernunft kann langfristig nicht aufgehalten werden. Der König früher hatte dafür die Hofnarren, heute allerdings sind Comedians dazu da, die Regierenden abzusichern.

Gestern Abend interviewte Frau Slomka den Bundeskanzler mit Augenklappe, die Satire hat längst in die Realität Einzug gehalten. Ganz sanft befragte sie den Rekonvaleszenten und irgendwie mit einem tränenden Auge. Ein vergesslicher älterer weißer Herr hat das bestimmt verdient!

Ich kann mir vorstellen, wie Herr Bruder die Augenklappe in dieses Buch aufgenommen hätte. Das Besondere ist ein hintergründiger Humor, der einem Zugang verschafft zu Verbindungen, die sonst im Dunklen geblieben wären.

Beim Lesen und hören beobachte ich mich selbst und stelle fest: Lächeln, laut und leise, Dankbarkeit für die Analysen, gut, dass es noch aufrechte, vernunftbetonte Ansichten gibt.

Besonders gefallen haben mir die Ausführungen über Frank Walter Steinmeier und Frau Wissler sowie Frau Hayali. Das Sturmgeschütz der Demokratie und früherer Arbeitgeber von Herrn Broder, Der Spiegel, wird ebenso treffend charakterisiert.

Statt den täglichen Nachrichten dieses Buch hören, dieses Kontra dem Zeitgeist ist mehr als man verlangen kann, eine Aufmunterung, die hoffen lässt.
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
Clu98 | 2 weitere Rezensionen | Jan 22, 2024 |
Zur vierten Auflage, 2024:

Es war letztes Jahr schon mein Lieblingsbuch und mit den neuen Inhalten der 4. Auflage wird es noch besser. Man kann sich die aktuelle politische Lage nur noch mit viel Glauben schön reden und erfährt in diesem Buch die mehr oder weniger nackte Wahrheit - auf sarkastisch, humorvolle Art und Weise. Hass gibt es in diesem Buch nicht, dafür liebevolle Einseifungen für Minderleister.

Der grünrote Sinkflug flattert gelb durch die Lüfte - ein schmerzhafter Zusammenprall von Ideologie und Wirklichkeit. Die öffentlich rechtlichen Medien assistieren noch, aber schon gibt es Kommentatoren, die Front machen dagegen und den einen oder anderen Schuss der Vernunft abgeben.

Ab Seite 222 gibt es neue, zusätzliche Kapitel:
Nicht mehr mein Land, Clash of Civilizations im Oerstufenzentrum Anna Freud, Die zehn Glaubenssätze der Lauchbourgeioisie, Notlage auf Vorrat, Und morgen digitalisieren wir die Vulkaneifel, Wo liegt eigentlich der globale Süden?, Atemlos durch die Nacht, Größenwahn der Riesenzwerge, So wird der Betriff der Zivilgesellschaft ad absurdum geführt.

Aus den Glaubenssätzen der Lauchbourgeoisie gefällt mir das am besten: „Die neoliberale Schuldenbremse ist Gift für unser Land, denn mehr Schulden bedeuten mehr Zukunft!“

Ich behaupte, wer dieses Buch über Monate täglich hört und wieder hört oder liest, kann sich befreien aus dem Narrativ der Angstmacher und Vorschriftenbücher, er atmet besser und ruhiger, er ist immunisiert gegen den aktuell grassierenden therapeutischen Wahn und alle Erzählungen, die Hass säen wollen gegen andere, ohne sachliche Argumente anzuführen.

Meine Rezension zur ersten Auflage 2023:

Ich habe dieses Buch inzwischen einmal gelesen und dreimal gehört. Es ist die gekonnte Durchlüftung einer irren Republik, deren woker Einheits-Schmalz so zum Kochen gebracht wird.

Was ich immer schon dachte, wenn ich aus Versehendas Morgenmagazin einschalte, die Ideen fließen von hier ab wie von mir selbst gedacht, nur viel gekonnter in Szene gesetzt und mit treffenden Vergleichen unterfüttert.

Ich würde mir wünschen, dass dieses Buch in Fortsetzungen im Anhang zum heute Journal oder der Tagesschau gelesen wird. Denn die Vernunft kann langfristig nicht aufgehalten werden. Der König früher hatte dafür die Hofnarren, heute allerdings sind Comedians dazu da, die Regierenden abzusichern.

Gestern Abend interviewte Frau Slomka den Bundeskanzler mit Augenklappe, die Satire hat längst in die Realität Einzug gehalten. Ganz sanft befragte sie den Rekonvaleszenten und irgendwie mit einem tränenden Auge. Ein vergesslicher älterer weißer Herr hat das bestimmt verdient!

Ich kann mir vorstellen, wie Herr Bruder die Augenklappe in dieses Buch aufgenommen hätte. Das Besondere ist ein hintergründiger Humor, der einem Zugang verschafft zu Verbindungen, die sonst im Dunklen geblieben wären.

Beim Lesen und hören beobachte ich mich selbst und stelle fest: Lächeln, laut und leise, Dankbarkeit für die Analysen, gut, dass es noch aufrechte, vernunftbetonte Ansichten gibt.

Besonders gefallen haben mir die Ausführungen über Frank Walter Steinmeier und Frau Wissler sowie Frau Hayali. Das Sturmgeschütz der Demokratie und früherer Arbeitgeber von Herrn Broder, Der Spiegel, wird ebenso treffend charakterisiert.

Statt den täglichen Nachrichten dieses Buch hören, dieses Kontra dem Zeitgeist ist mehr als man verlangen kann, eine Aufmunterung, die hoffen lässt.
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Gekennzeichnet
Clu98 | 2 weitere Rezensionen | Sep 11, 2023 |
Hellsichtige Analyse von 2007 ins Heute.

Henryk M. Broder (HMB) hat dieses Buch schon 2007 geschrieben und man muss alle Inhalte als geradezu hellsichtige Projektion auf das heute betrachten. Kein einziges Wort muss er zurücknehmen, alles ist nur noch schlimmer geworden, die Lust am Einknicken der Deutschen vor Intoleranz und Hass ist noch angewachsen, ein Verhalten, das man nur noch mit dem Begriff Stockholmsyndrom belegen kann.

Ich habe dieses Buch jetzt mehrfach auch als Audible Version gehört, ganz hervorragend gesprochen von Herrn Arnold, dessen Stimme nie langweilig wird. Vermutlich liegt das aber auch am anschaulich klaren Schreiben des HMB: ohne Umwege, ohne falsche Scham, direkt in der 12 der Probleme. Wenig Berichterstatter der Gegenwart haben für mich ein unbestechlicheres Urteilsvermögen und vor allem einen Riesen-Vorteil: die bekannte deutsche Totschlagkeule funktioniert bei ihm einfach nicht.

Grandioser Einstieg (warum bin ich bei meinen negativen Voraussetzungen eigentlich kein Terrorist geworden?), grandioser Anfang, grandioser Mittelteil, grandioses Ende. Dieses Buch fasziniert auch beim mehrmaligen Hören wegen seiner Sprache, eine unvergleichliche Mischung klaren Denkens, mir nur als HMB-Art bekannt. Jeder kann dies heute täglich im Netz nachlesen, einfach nach achgut suchen.
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Gekennzeichnet
Clu98 | 1 weitere Rezension | Apr 4, 2023 |
Henryk M. Broder (HMB) fotgrafiert wie er schreibt: einfach drauflos. Statt notieren fotografieren. Heute macht das im Grunde jeder, der sein Smart-Phone als Fotoapparat benutzt. Aber HMB macht sich beim „Schuss“ doch mehr Gedanken als man vermuten würde. Seine Bilder wirken wie einfach so dahin gestellt, sind es aber nicht. Sie holen jene Tage aus der Erinnerung, die ihm im Lauf seines Lebens „über den Weg gelaufen sind“. Schon lange gehe ich ähnlich vor und die visuellen Erinnerer sind die stärksten, insb. im Vergleich zum Geschriebenen. Wichtig ist, sie auszudrucken, immer wieder auszudrucken und in Sudelbücher einzukleben! Seit man sich heute die Bilder zudem auf online-Karten automatisch anzeigen lassen kann, entsteht eine Übersicht der/des Besuchten!

Ich kann meine Freunde bzw. Kultur eigentlich einteilen, weltweit, in jene, die Hunde lieben und die anderen, die das nicht tun. Mit der zuletzt genannten Gruppe habe ich wenig bis nichts zu tun. Wer sich die Tierliebe durch metaphysische Vorschriften nehmen lässt oder diese untierisch quält, hat sich für mich aus der Kultur herausgenommen, er kennt keine Goldene Regel, Menschen- ebenso wie Tierrechte sind ihm fremd.

Der Aufkleber am Armaturenbrett „Let’s go west“ - für welches Jahrzehnt steht er? Für welche Cigarette? Gibt es die noch? Wie hieß das Auto? Klar, 89, Trabi. Ist Ihnen aufgefallen, dass rosafarbene Schweine in einer Zeit in Innenstädten standen, als wir uns angenehm frei aus allen kulturellen Befindlichkeiten entfernt hatten. Ist es heute noch der Fall? Schweine haben kein Schwein gehabt in der pluralisierenden Kultur, deren Rücksichtnahme soweit geht, dass….

HMB will niemandem etwas aufdrängen, keine Ideologie oder sonst was. Seine Gedanken sezieren die Hektik der Zeit in skeptische, ruhige Blendenöffnungen, es sind Panoramen mit klarem Horizont. Er ist unabhängig und kann als Jude Dinge sagen, die sich der besondere deutsche Kult verbietet. Bei keinem anderen fühle ich meine Unabhängigkeit und Kritikfähigkeit so gut aufgehoben wie bei ihm. Die Achse des Guten bietet ein beispielhaftes Team an Schreibern, die alle Tageszeitungen und sonstige tintenklecksenden Satz-Bauern der deutschen Presse um Längen schlagen.

Das Titelbild des Buches ist für mich eine Symbolik für Broders Power. Im Grunde ist er der kleine Braune, fröhlich in die Sonne blinzelnd, während er die gesamte deutsche Presse am Bande vorführt. Er ist ein 1-Mann-Unternehmen, unabhängig, beweglich und hat inzwischen mehr Leser als die starre, verfettete deutsche Presse, die nichts anderes als eine gigantische Bundespressekonferenz darstellt.

Dieses Buch ist ein überragendes Beispiel dafür, wie man seine eigenen Erinnerungen fassen könnte, ja müsste. Einfach großartig und ich blättere soeben darin, wie so oft, und höre dazu Renzo Arbore und sein Orchestra Italiana. Herrlich!
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Gekennzeichnet
Clu98 | Feb 24, 2023 |

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