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Christopher Clark (1) (1960–)

Autor von Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

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Über den Autor

Christopher Clark is the Regius Professor of History at the University of Cambridge. His books include The Sleepwalkers: How Europe Went to War in 1914 and Kaiser Wilhelm II: A Life in Power.

Werke von Christopher Clark

Zugehörige Werke

Man möchte immer weinen und lachen in einem Revolutionstagebuch 1919 (2015) — Vorwort, einige Ausgaben58 Exemplare
Galípoli, 1915 (Desperta Ferro Contemporánea 8) — Mitwirkender — 2 Exemplare

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Wissenswertes

Gebräuchlichste Namensform
Clark, Christopher
Rechtmäßiger Name
Clark, Christopher Munro
Geburtstag
1960-03-14
Geschlecht
male
Nationalität
Australien
Geburtsort
Sydney, New South Wales, Australia
Wohnorte
West Berlin, Germany
Cambridge, Cambridgeshire, England, UK
Ausbildung
Pembroke College, University of Cambridge (Ph.D|1991)
Freie Universität Berlin
University of Sydney (BA)
Sydney Grammar School
Berufe
Historiker
Beziehungen
Lübbren, Nina (wife)
Organisationen
Australian Academy of the Humanities (Fellow)
Preise und Auszeichnungen
Wolfson History Prize (2007)
Knight Bachelor (2015)
Officer's Cross, Order of Merit of the Federal Republic of Germany (2010)
Deutscher Historikerpreis (2010)
Pour le Mérite for Sciences and Arts (2019)
Los Angeles Times Book Prize (2013) (Zeige alle 12)
Preis des Historischen Kollegs
Laura Shannon Prize (2015)
European Prize for Political Culture (2018)
Queensland Premier's Literary Awards (2007)
H-Soz-u-Kult prize (2007)
Fellow, St Catharine's College, Cambridge University (1991)
Kurzbiographie
Christopher Clark's research interests are centred on the history of nineteenth-century Germany and continental Europe. His early work focused on the political and cultural history of religion. His first book was a study of the relationship between Christians and the Jewish minority in Prussia between 1728 and 1941; here he explored the ways in which contemporary understandings of Christianity shaped successive mutations of the 'Jewish Question'. Since then he has published various articles and essays on related subjects - some of them examine the trouble that results when the state authority takes the initiative in religious questions, others look at the ways in which questions of religious allegiance were implicated in processes of political and cultural change. In 2004 he co-edited, with Wolfram Kaiser of the University of Portsmouth, an edited volume about the 'culture war' between Catholic and secular social forces that polarised so many European states in the years 1850-1890. In the meanwhile, he has published a study of Kaiser Wilhelm II (2000) for the Longmans/Pearson series Profiles in Power and completed a general history of Prussia for Penguin, due out in spring 2006. He is currently working on a study of political change across Europe in the aftermath of the 1848 revolutions.
Research Supervision

Chris Clark has supervised doctoral and M.Phil projects on a wide range of subjects in nineteenth and twentieth-century German and comparative history. Successful Ph.D candidates have worked on the role of trial lawyers in Weimar political trials and the evolution of the concept of 'resistance' in early post-war Germany (1945-1954). His current doctoral students are working on monarchical governance in mid-nineteenth-century Hanover, and a comparative study of accident insurance policy in late-nineteenth-century Germany, Italy and Britain.
Teaching

Professor Clark has taught final-year undergraduate courses on German History, co-teaches a Themes & Sources Paper (with Professor Blanning) on Music and Society and contributes to the core lectures for the Modern European element (Papers 17 and 18) in part One. He also contributes to the M.Phil in European History, both as an option provider and as M.Phil Secretary. He is one of the convenors of the seminar in Modern European History.
Key Publications

The Politics of Conversion. Missionary Protestantism and the Jews in Prussia 1728-1941 (Oxford, 1995).
Kaiser Wilhelm II (Harlow, 2000)
Culture Wars. Catholic-Secular Conflict in Nineteenth-Century Europe (Cambridge, 2004) (co-edited with Professor Wolfram Kaiser)
'The Napoleonic Moment in Prussian Church Policy' in D. Laven and L. Riall (eds.), The Napoleonic Legacy (Oxford, 2000), pp. 217-236.
'The 'Christian State' and the 'Jewish Citizen' in nineteenth-Century Prussia', in H. Walser-Smith (ed), Confessional Conflict in Nineteenth-Century Germany (Oxford, 2001), pp. 32-54
'The Limits of the Confessional State: Conversions to Judaism in Prussia 1817-1843', Past & Present 147 (May 1995), pp. 159-79.
'The Wars of Liberation in Prussian Memory: Reflections on the Memorialization of War in Early Nineteenth-Century Germany', Journal of Modern History (September 1996), pp. 550-76.
'Die europäischen Kulturkämpfe und der neue Katholizismus', Comparativ 12 (2002)
Paul Celan and Nelly Sachs, Correspondence (New York, 1995), 109 pp. (translation)

http://www.hist.cam.ac.uk/directory/c...

Mitglieder

Rezensionen

Wilhelm, der Plötzliche

Wer die Zeit von Bismarck bis zum ersten Weltkrieg verstehen will, erhält in diesem Buch eine umfassende Übersicht und und kann Kaiser Wilhelm II erhellend näher kommen. Er lebte und regierte in einer Zeit der langsamen Entwicklung der parlamentarischen Demokratie mit der Abnabelung vom Kaiserturm sowie der aufkommenden Bedeutung einer anarchischen, sozialistischen Partei, der SPD. So wurde sie damals vom Establishment bestehender, bürgerlicher Parteien gesehen.

Am Beginn des Buches steht die Jugend und Erziehung des Wilhelm II, seine Lehrer und Einflusspersonen. Schon vorher, aber mit der Krankheit seines Vaters gewinnen eine Vielzahl von Menschen Einfluss auf ihn, seine enge Verbindung zum Großvater und die eher problematische zu seinen Eltern (Mutter aus dem englischen Königshaus) wird deutlich. Wilhelm entwickelt sich zu einer unabhängigen, starken Persönlichkeit, die andere anhört und eigene Sichtweisen entwickelt. Auch Bismarck versucht ihn über seinen Sohn zu beeinflussen, Graf Waldersee scheint lange ein dominierender Berater gewesen zu sein.

Wilhelm II wurde 1888 mit 29 Jahren deutscher Kaiser, geführt durch Bismarck und den Reichstag. Die Abstimmungen zwischen Landtagen, Reichstag, dem Militär und dem Kanzler sind endlos, überall lauern Einflüsterer, Sichtweisen und Staatsinteressen. Außenpolitik ist die zentrale Stelle der Staatsraison und der Regierungsgeschäfte. Denn Europa hat eine fragile, vielerorts brüchige Gesamtlage, die oft von Aussagen der Monarchen abhängig ist und hin und her mäandert. Man möchte sich überall rückversichern und mögliche Angriffe durch andere Staaten durch diplomatische Verträge ausschließen.

Endlos sind die Auseinandersetzungen in diesem Buch zwischen Kanzler, Reichstag, Landtag, Armee und Wilhelm II, man kann sehr bald im Grunde nicht mehr folgen und die Person des Kaisers wird zu einem überdehnten, sich selbst überfordernden Konstrukt, das irgendwie hilflos in den zweiten WK stolpert. Ebenso sein Verhalten im Exil, Bewunderung für Hitler, und auch antisemitische Äußerungen.

Es bleibt ein unsicherer Charakter, der trotz allem eine gute Erdung und Bewunderung im Volk genießt. Am meisten schockiert hat mich der wohl echte Glaube dieses Mannes, von Gott selbst eingesetzt zu sein und als Regulator zwischen ihm und dem Volk zu dienen. Man kann diesen Aspekt kaum nachempfinden, aber es war wohl so. Wilhelm II war davon überzeugt, dass er zwischen Gott und seinen Untertanen vermitteln und allen ein gutes Dasein sichern sollte. Dabei hat er nicht immer militaristisch gehandelt oder gegen die Interessen der Arbeiter, ganz im Gegenteil. Er hat unzählig gute Seiten aufzuweisen, wie auch schlechte. Es konnte eben passieren, dass er plötzlich ganz anderer Meinung war und überraschende Dinge getan hat oder Reden abgeliefert, die später für die Presse ganz anders niedergeschrieben wurden.

Wilhelm II war technikbegeistert und hat in diesem Zusammenhang sehr viel bewegt bzw. eine Entwicklung begleitet, die Deutschland aus dem Makel „Made in Germany“ in ein Gütesiegel verwandelten. Krupp, Eisenbahn, Auto - die industrielle Innovationskraft Deutschlands hat in seiner Zeit unvergleichliche Erfolge erzielt, von denen wir heute immer noch zehren. Allerdings sagte der Kaiser zum Automobil auch, man kann dies im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart nachlesen bzw. bewundern: „Die Zukunft gehört dem Pferd.“

Nach diesem Buch bleibt als Ziel für mich, durch weitere Bücher bessere Annäherungen an den letzten deutschen Kaiser zu bekommen. Die europäische Lage zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland bei einem untergehenden osmanischen Reich konzentrierte sich insb. auf den Balkan und die dort keimenden nationalen Interessen, vor allem Serbien. Niemand dachte Anfang 1914 ernsthaft an einen Krieg, man stolperte in ein Desaster, ohne es wirklich zu wollen.
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
Clu98 | Feb 18, 2023 |
Christopher Clark verändert mit seinem Buch The Sleepwalkers für die Sichtweise auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Unbedingt lesen, am Besten bevor 2014 das Geschrei um das hundertjährige Jubiläum beginnt.

http://www.weberseite.at/buecher/the-sleepwalkers-christopher-clark/
 
Gekennzeichnet
cwebb | 52 weitere Rezensionen | Nov 6, 2013 |

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