David Brin

Existence beschreibt eine Welt in naher Zukunft, Mitte des 21. Jahrhunderts, in der es zu einigen sozialen Umwälzungen kam, der Status quo aber im wesentlichen noch vorhanden ist. Es gibt reiche und arme Menschen, und im wesentlichen ist eine allgemeine Grundversorgung für alle Menschen garantiert.
Viel des öffentlichen Lebens spielt sich in der Virtualität eines Internetnachfahren ab, das in verschiedensten Schichten wie Folien über die Realität werden kann. Einige Technologien haben Fortschritte gemacht, wie VR-Brillen, Massenspeicher, Fusion und künstliche Intelligenz und haben Folgen gezogen.
Leider gibt es keine Weltraumbesiedlung, aufgrund von Tragödien in der Vergangenheit und einer Verzichtsbewegung (Renunciation), die an Einfluss gewinnt und die Abkehr und Kontrolle von Technologie propagiert. Sie hat einflussreiche Unterstützer, und in einem Handlungsstrang folgt der Leser einem dieser Unterstützer. Im Gegenzug gibt es da noch die Reporterin und andere Charaktere, aber das alles gerät ein bisschen ins Hintertreffen, als bei einer Routinemission zur Weltraumschrottsammlung ein Artefakt geborgen wird, das bedeutende Implikationen hat.

Brin schafft eine interessante Welt, die wie eine glaubwürdige Extrapolation der Gegenwart wirkt, mit ein paar Rückgriffen auf seine vorigen Werke. Auch wenn man diese nicht kennt, kann man den Roman trotzdem genießen, ohne einen Mangel befürchten zu müssen.

Zuerst liest es sich übrigens wie eine Sammlung von lose zusammen hängenden Kurzgeschichten, um mit fortschreitender Länger immer mehr Kontinuität zwischen den Handlungssträngen zu entwickeln. In meinen Augen auch noch positiv ist, dass sich Brin nicht zu so… fantastischen Enden hat hinreißen lassen wie beispielsweise bei Copy oder Earth.

(In lang: http://mediengelaber.blogspot.com/2012/09/existence.html )… (mehr)