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Dominique Desanti (1914–2011)

Autor von Flora Tristan. La femme révoltée

26 Werke 85 Mitglieder 1 Rezension

Über den Autor

Beinhaltet den Namen: Desanti Dominique

Werke von Dominique Desanti

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Wissenswertes

Andere Namen
Destouches, Camille (pseudonym)
Persky, Anne (birth)
Geburtstag
1914-08-31
Todestag
2011-04-08
Geschlecht
female
Nationalität
France
Geburtsort
Moscow, Soviet Union
Sterbeort
Paris, France
Wohnorte
Paris, France
Clermont-Ferrand, Auvergne, France
Ausbildung
Lycée Molière, Paris, France
Ecole La Bruyère, Paris
Berufe
novelist
journalist
biographer
memoirist
historian
translator (Zeige alle 9)
French Resistance
feminist
educator
Beziehungen
Desanti, Jean-Toussaint (husband)
Organisationen
L'Humanité
Kurzbiographie
Dominique Desanti was born Anne Persky in Moscow, Russia, to a Jewish family. Her parents were Jacques Persky, a lawyer born in present-day Belarus, and his wife Irène. In 1918, her parents took refuge from the Russian Revolution in Warsaw, then migrated a year later to Berlin, where they family lived until 1924. That year, the Perskys settled in Paris. Dominique wanted to become a writer from a young age. She attended the Lycée Molière, where she obtained her baccalauréat in 1932. In 1937, she married Jean-Toussaint Desanti, a philosophy graduate student from Corsica. She worked as an insurance clerk and as a translator for various publishers; thanks to her childhood and a gift for languages, she was fluent in Russian, Yiddish, German, Polish, and English as well as French. At the Nazi invasion of France in World War II, her parents fled to the south of the country. Dominique accompanied her husband to Clermont-Ferrand, where he was appointed a professor. She joined the Resistance, and became a member of the French Community Party in 1943. In 1944, her parents were deported to the death camp at Auschwitz-Birkenau, where they were killed. In Clermont-Ferrand, she wrote for Le Patriote, a publication of the Communist-led Front national de la Résistance, and La Nation. It was in these newspapers that she first signed her name as "Dominique." At the end of the war, she wrote for the daily paper Résistance La voix de Paris, for which she covered the liberation of the Bergen-Belsen concentration camp. She then joined the staff of L'Humanité but left the Communist Party in 1956 after the Soviet invasion of Hungary. She published 17 biographies, numerous novels, and historical essays, including Sacha Guitry (1982) and Les Socialistes de l'Utopie (1971), which each won the Prix Thérouanne from the Académie française. She engaged in many struggles in defense of human rights. In 1978, she began to teach regularly as a visiting professor at universities in the USA, where she specialized in the history of feminist movements of the 19th and 20th centuries. She also wrote an autobiography, Ce que le siècle m'a dit: Mémoires (What the Century Told Me: Memoirs, 1997), and a joint memoir with her husband, La liberté nous aime encore (Liberty Loves Us Again, 2001).

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Rezensionen

Desanti, Dominique - La sainte et l'incroyante : Rencontres avec mère Marie

ZUM BUCH :
Lebensgeschichte von Mutter Marie (orthodox), die 1891 in Riga als Elisabeth (Lisa) Pilenko geboren wurde. Ihr Vater, Sohn eines Kosakengenerals, starb unerwartet 1905. Ihre Mutter hatte wohl auch französische Ahnen. Erste Heirat 1910 mit Dimitri Kusmin-Kravejew, der nach ihrer Scheidung (1912) zum Katholizismus konvertiert und Priester wird.(er lebte später ebenfalls in Frankreich und starb 1959 im Vatikan). Veröffentlichungen von Gedichten und Kennenlernen von Alexander Blok (einer der größten russischen Dichter): Beginn einer prägenden Freundschaft. 1913 Geburt ihrer Tochter Gayana (Vater nicht „sicher“, wahrscheinlich ein Georgier); Aufenthalte in Paris, Moskau, auf dem Familiengut auf der Krim (wo sie zeitweise Bürgermeisterin sein wird), Petersburg. Mitgliedschaft in einer revolutionären Partei und beauftragt, Trotzki zu töten. Festnahme durch Teile der Weißen Armee, mögliche eigene Hinrichtung, doch nach einem Prozess bei einer Amnistie gut weggekommen. Lernt ihren zweiten Mann, den Kosaken Danili Skobtsov kennen. 1921 auf der Flucht in Georgien Geburt ihres Sohnes Juri; im Dezember 1922 in Serbien Geburt ihrer Tochter Anastassia. Der weitere Weg
Weg führt 1923 nach Paris. 1927 Tod Anastassias und Beginn einer konkreteren Suche nach einer geistlichen UND aktiven Berufung. Kämpft ab 1929 um einen ihr zugänglichen Weg als Ordensfrau. 1932 kirchliche Scheidung (offiziell bleibt sie verheiratet) und Tonsur. Sie sird unter dem Namen „Mutter Marie“ Ordensfrau. Sehr schnell öffnet sie ein erstes, später ein anderes, größeres Haus zur Aufnahme und Verköstigung vor allem russischer Flüchtlinge im Paris der 30iger Jahre. 1936 Tod ihrer in die UdSSR zurückgekehrten Tochter Gayana. Mit der Besetzung Frankreichs durch die Nazis und der Bedrohung der Juden, widmet sich Mutter Marie vor allem der Hilfe der jüdischen Flüchtlinge. 1943 Tod ihres Sohnes im Lager Dora und im April Verhaftung von Mutter Marie und Verschleppung ins Lager Ravensbrück. 31. März 1945 Tod durch Vergasung im KZ.

Februar 2004: Heiligsprechung von Mutter Marie und dreier ihrer Weggefährten durch die orthodoxe Kirche.

ZUR AUTORIN:
Dominique Desanti ist Enkelin eines russischen Emigranten und lebt in Frankreich. Sie war aktiv im Widerstand und Kommunistin, verheiratet mit dem Philosophen Jean-Toussaint Desantit. Als Historikerin und Journalistin hat sie zahlreiche Bücher geschrieben.
1935 lernte sie 15jährig Mutter Marie in Paris kennen und kam immer wieder in Kontakt mit ihr, bis hin zur Verschleppung von Mutter Marie 1943. Sie schrieb dieses Buch im Frühjahr 2007 zu Ende und wollte so ihr letztes Buch einer Frau widmen, die sie geprägt und „ein Leben lang begleitet hat“, selbst wenn sie (Desanti) sich selbst als „Ungläubige“ bekennt.

MEINE MEINUNG:
Ich habe der Vita von Mutter Marie sehr viel Platz gegebn, aber – sagt selbst – spricht dieses Leben nicht Bânde? Was diese Frau innerhalb ihrer 54 Lebensjahre durchlebt hat ist schon außergewöhnlich. Und dennoch – so erahne ich – teilt sie in so vielem das Schicksal ihrer Mitmenschen: ob jugendliche Begeisterung durch die Poesie; das mehrfache Erleben der Liebe und der Mutterschaft; das Erleben der russischen Revolution von einer anfänglichen Begeisterung bis hin zu einem Abstandnehmen; die Schwierigkeiten auf der Flucht, von der her wohl auch der Tod ihrer zweiten Tochter zu verstehen ist; der Tod der anderen beiden Kinder; der lebendige Austausch mit großen geistigen Figuren ihrer Zeit; die uneingeschränkte Hingabe im Dienst an die Armen in Paris; fast zwei Jahre im KZ, in denen sie sich durch ihre unglaubliche Lebenskraft hervorhebt...
Es spricht ebenso Bände, wenn eine so genannte „Nichtglaubende“, wie die jugendliche Dominique, von solch einer Figur ihr Leben lang geprägt sein wird, dann also dieses Buch schreibt und dabei mit Ehrfurcht und Respekt vom Lebensweg von Mutter Marie erzählen, selbst wenn sie in gewisser Hinsicht an gewissen Stellen nicht alles nachvollziehen können.
Es bleibt wohl ein Geheimnis (das auch Desanti m.E. nicht zu erhellen weiß), wie und aus welchen Quellen Mutter Marie nach ihren turbulenten Jahren so zielstrebig in Richtung Ordensleben drängt, obwohl auch die Würdenträger ihrer Zeit und alle Leute um sie herum (einschließlich ihres Mannes, der ihr ein Leben lang verbunden bleiben wird) dem entgegenstehen.
Dieses Leben gibt soviel Materie zum Erzählen, dass es nicht weiter auffällt, aber manchmal wünschte man sich natürlich, noch mehr zu verstehen, wie da auch innerlich etwas in Bewegung ist.
Eine mehr als außergewöhnliche Gestalt, die wohl eine „moderne“ Heilige des XX. Jahrhunderts ist!
… (mehr)
 
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tomfleo | May 3, 2008 |

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