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Per Olov Enquist (1934–2020)

Autor von Der Besuch des Leibarztes

60+ Werke 3,660 Mitglieder 102 Rezensionen Lieblingsautor von 22 Lesern

Über den Autor

Enquist's writing is characterized by political consciousness and an interest in the past as it affects or reflects the present. During the politicized 1960s, Enquist was a principle practitioner of documentarism. He is both an important playwright and a novelist. (Bowker Author Biography) Per Olov mehr anzeigen Enquist is one of Sweden's most acclaimed writers; a novelist, playwright and poet with works published in 26 countries. (Bowker Author Biography) weniger anzeigen
Bildnachweis: Jan Ainali

Werke von Per Olov Enquist

Der Besuch des Leibarztes (1999) 1,278 Exemplare
Das Buch von Blanche und Marie (2004) 497 Exemplare
Lewis Reise (2001) 279 Exemplare
Kapitän Nemos Bibliothek (1991) 249 Exemplare
Auszug der Musikanten (1978) 156 Exemplare
Gestürzter Engel (1984) 154 Exemplare
The Parable Book (2013) 95 Exemplare
Die Ausgelieferten : Roman (1968) 87 Exemplare
Großvater und die Wölfe (2010) 71 Exemplare
Der Sekundant (1971) 64 Exemplare
Strindberg: Ein Leben (1984) 35 Exemplare
Die Kartenzeichner (1998) 33 Exemplare
Großvater und die Schmuggler (2010) 19 Exemplare
Hamsun. Eine Filmerzählung (1996) 17 Exemplare
Dramatik (1981) 10 Exemplare
Bildmakarna (1998) 8 Exemplare
Färdvägen (1963) 6 Exemplare
Hess (2009) 6 Exemplare
The Hour of the Lynx (1990) 6 Exemplare
Enquists beste (2007) 4 Exemplare
Kristallögat 3 Exemplare
Öknens alla blommor (2017) 3 Exemplare
A visita do mďico real (2011) 3 Exemplare
Pour Phèdre (1980) 3 Exemplare
Œuvres romanesques : Tome 1 (2010) 2 Exemplare
Ecrits sur le sport (1986) 2 Exemplare
Hamsun : filmregény (1997) 1 Exemplar
Livlegens besøk 1 Exemplar
Magisk cirkel : skuespil (1994) 1 Exemplar
Ihuarsti visiit (2004) 1 Exemplar
Fra Regnormens liv 1 Exemplar
Piąta zima magnetyzera (1991) 1 Exemplar
Nit de trades (1979) 1 Exemplar
Das Buch der Gleichnisse (2015) 1 Exemplar
Sekundanten 1 Exemplar
Enquist Per Olov 1 Exemplar
2005 1 Exemplar

Zugehörige Werke

Schwedische Hochzeitsnacht (1949) — Vorwort, einige Ausgaben110 Exemplare
Entzweit/Einsam (1903) — Vorwort, einige Ausgaben92 Exemplare
Hebbes Preview. 12 nieuwe smaakmakers voor het voorjaar (2006) — Autor, einige Ausgaben4 Exemplare
Zweeds verhaal achttien moderne Zweedse schrijvers (1987) — Mitwirkender — 4 Exemplare
Det nappar! Det nappar! : en antologi (2006) — Mitwirkender — 3 Exemplare
hebbes — Mitwirkender — 3 Exemplare

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Rezensionen

Als der dänische Kronprinz Christian 1766 16-jährig zum König ausgerufen wurde, war er bereits geisteskrank. Nicht von Geburt, nein -- er war von seinen Ausbildern psychisch gefoltert worden. Das war die spezifisch dänische Methode, sich mit dem Absolutismus zu arrangieren, denn wenn der König arbeitsunfähig war, delegierte er die Macht zwangsläufig an seine Beamten. Und da diese durchaus gern regierten, wurden Thronfolger schon einmal systematisch in den Wahnsinn getrieben, so funktionierte das System. Doch als Christians Leibarzt, der eigens eingestellt worden war, um allzu peinliche Auftritte des "kleinen kranken Königs" zu verhindern, sich in die junge Frau des Herrschers verliebt, droht der Staatsapparat zusammenzubrechen. Der Arzt wird zum mächtigsten Mann am dänischen Hof und initiiert eine kleine Revolution. Die für ihre Hörspielproduktionen zu Recht gerühmten Rundfunkanstalten NDR und SWR haben sich an eine szenische Bearbeitung von Enquists großem Roman über die tiefen Zusammenhänge von Liebe und Macht gewagt, und das mit Erfolg: Die mit namhaften Sprechern wie Ulrich Matthes, Felix von Manteuffel und Jutta Hoffmann aufgenommene Produktion haucht nicht nur diesem eigentümlichen Kapitel der dänischen Geschichte Leben ein, sondern schafft es auch, die herrlich schlichte, stellenweise fast naive Sprache der Romanvorlage auf denkbar gelungene Weise zu übernehmen. Auch wenn gut zwei Stunden Hörspiel natürlich nie alles transportieren können, was 350 Seiten Roman vorlegen, und Leser des Romans deshalb sicher die eine oder andere lieb gewonnene Episode vermissen werden, ist diese Produktion für sich genommen doch ein schönes Kleinod.… (mehr)
 
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Fredo68 | 37 weitere Rezensionen | May 14, 2020 |
Nordschweden zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In den kleinen Walddörfern in Västerbotten leben die Menschen in einer seltsamen Mischung aus bitterer Armut und festem Glauben. Da die Viehzucht und die Waldarbeit die Familien nicht ernährt, müssen die Männer zusätzlich im Sägewerk an der Küste arbeiten. Als der Gewerkschafts-Agitator Elmblad aus dem fernen Stockholm hier versucht, seine Botschaft vom Sozialismus zu verkünden, stößt er auf tiefe Ablehnung und wird weggejagt. Doch in den darauf folgenden Jahren werden die Arbeitsbedingungen im Sägewerk immer schlechter und die Repressalien durch die Arbeitgeber immer größer. Nun beginnen sich die Arbeiter doch zu einer örtlichen Arbeiterbewegung zusammenzuschließen und erste zögerliche Forderungen zu stellen. Erst als sie mit ihrem „großen Streik“ scheitern, besinnt sich der junge Arbeiter Nicanor Markström der Begegnung mit Elmblad in seiner Kindheit und schickt ihm einen Brief, um ihn um Rückkehr und Unterstützung zu bitten.
Liebevoll und mit hintergründigem Humor beschreibt Per Olov Enquist die Atmosphäre aus Armut, Stolz, Ehrgefühl und die seltsame Mischung aus Religiosität und Bigotterie, die das Leben der Menschen bestimmt, und bietet so seine sehr unterhaltsame und anschauliche Darstellung von den Schwierigkeiten der Ausbreitung des Sozialismus in Nordschweden. Durch die Einbettung der Familiengeschichte der streng religiösen Familie Markström erhalten die historischen Ereignisse eine persönliche Perspektive und zum Schluss eine hochdramatische Wendung.
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Leandra53 | 3 weitere Rezensionen | Aug 24, 2018 |
'Um die Ergebnisse zu verbessern', manipuliert der Hammerwerfer Mattias Engnestam im Jahre 1947 seinen Wurfhammer und erzielt tatsächlich neue schwedische Rekorde, bis er bei einem internationalen Wettbewerb des Betruges überführt wird. Diese auf einer historischen Begebenheit beruhende Geschichte erzählt P.O. Enquist aus der Sicht des Sohnes (in der Rolle des Ich-Erzählers), der seinen Vater in jenem Jahr als 'Sekundant' zu seinen Wettbewerben begleitete. Seit jener Zeit versucht der Sohn - zwischenzeitlich selbst Hochleistungssportler - zu ergründen, warum der Vater damals so handelte. Und so ist dieser Roman ebenso sehr eine tragikomische Geschichte aus den Interna des Hochleistungssports (und wie sehr merkt man, dass Enquist in diesem Thema zuhause ist!) wie auch ein Entwicklungsroman und eine sehr anrührende Vater-Sohn-Geschichte.
Anhand des politisch-sportlichen Werdeganges des Vaters und einer Liebesbeziehung des Sohnes mit einer jungen Sportfunktionärin aus der DDR entwirft Enquist ganz nebenbei eine hochinteressante sozialkritische Studie über die historische Entwicklung der Sportpolitik seit den 1920er Jahren und die unterschiedliche Vereinnahmung des Sportes durch die Politik in Sozialismus/Kommunismus und Kapitalismus.
In den verschiedenen Handlungssträngen springt Enquist assoziativ hin und her, erzählt auch die Geschichte des Hammerwerfers nicht chronologisch, sondern nähert sich seinem Handeln und seiner Motivation aus verschiedenen Zeit- und Blickwinkeln.
So wird aus dieser kleinen Sportanekdote eine spannende, anrührende, auf unterhaltsame Weise lehrreiche und stilistisch sehr interessant erzählte Geschichte.
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Gekennzeichnet
Leandra53 | 1 weitere Rezension | Aug 15, 2018 |
„Ein anderes Leben“ ist keine gewöhnliche Autobiografie. P.O. Enquist wählt für die Schilderung seines Lebens die „Er“-Form. Dieser literarische Handgriff ermöglicht ihm, quasi als Außenstehender sein eigenes Leben mit kritischer Distanz zu betrachten und es zu einem fesselnden Roman zu verarbeiten, der zugleich ein beeindruckendes zeitgeschichtliches Dokument und die erschütternde Chronik einer Alkoholabhängigkeit ist: Literarisch anspruchsvoll, lehrreich, unterhaltsam, überraschend offen und selbstanalytisch (dabei aber angenehm zurückhaltend und nie denunzierend in der Schilderung von Familie und Weggefährten), mit subtilem Humor und zuweilen (selbst)kritischer Ironie.
Als Leser erhält man einen tiefen Einblick in die Kindheit des „lieben Jungen“ P.O. in der nordschwedischen Provinz im tief religiösen Umfeld der Erwecker-Bewegung in den 30er und 40er Jahren. Man erlebt die sportlichen Erfolge als Hochspringer, die ersten literarischen Höhenflüge, den gesellschaftlichen Aufstieg als angesehener Autor, Journalist und Dramatiker in den 50er und 60er Jahren. Mit dem Chronisten Enquist taucht man in die spannende politische und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands und Schwedens in den 60er und 70er Jahren ein und ist auf Tuchfühlung mit deren Protagonisten. Dem angesehenen intellektuellen Kulturschaffenden Enquist blickt man bei seinen intensiven Kontakten in die europäische und amerikanische Kultur- und Politikszene der 70er und 80er Jahre über die Schulter.
Quasi nebenbei erfährt man, wie Enquists Romane in seinem Lebenweg verankert sind und wie wichtig diese biografischen Anker für sein literarisches Schaffen sind.
Dann das Unfassbare: Auf dem Höhepunkt des Ruhms der schier endlose Absturz in die Hölle des Alkoholismus. Man leidet mit. Die "Wiederauferstehung", als lange schon alle Hoffnung verloren ist, klingt fast wie ein Wunder. Ein neues, ein 'anderes Leben', beginnt.
Nach über 500 Seiten Lektüre klappt man tief berührt und quasi überwältigt das Buch zu. Es klingt noch lange nach. Und man nimmt sich vor, jeden seiner Romane (wieder) zu lesen – mit dem Hintergrundwissen, wie und unter welchen Umständen er entstanden ist.
… (mehr)
 
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Leandra53 | 10 weitere Rezensionen | Jun 29, 2018 |

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