E. Foley (1)

Zur Wiederholung, zur Erinnerung - dieses Buch fasst zusammen, was uns erzwungenermaßen eingetrichtert wurde. Ein Buch, das zeigt, wie man eigentlich zu lernen hätte. Mit Freude, jetzt nach all den Jahren, die zwischen dem Schulgang liegen, hingewendet zum Blick für das Wesentliche, auslassend alles außer dem Dreisatz in der Mathematik, Physik oder sonstigen Detailwissenschaften, die man braucht, wenn man tiefer einsteigt. Wie gut wäre es, man wüsste, was man werden möchte, aber schon mit 10, um dann das zu lernen, was man wirklich für diese Berufung braucht - und doch: generalisierend zu begreifen, das Ganze zu erfassen, es ist Notwendigkeit, wird bleiben, aber doch entspannter heute - ein Gefühl, mit dem man wieder versöhnlich auf das Damalige blicken kann. Mit enthaltenen Fragen wie diesen z.B.:

Was ist an dem Satz "Am optimalsten wäre es, dass aufs Tablett zu bringen" falsch?
Warum heißt eines unserer Hilfsmittel "Duden"?
Wie heißt der Großbuchstabe V im Wort Finanzverbund?
-Innenmeniskus
-Binnenmajuskel
-Binnenminuskel

Das Buch kommt aus dem Englischen und behält Worte bei, z.B. Speedreading. Die Buddenbrocks also in aller Kürze:
"Urgroßvater erwirbt Vermögen. Großvater verteidigt Vermögen. Vater gibt Vermögen aus. Sohn wird Künstler. Am Ende alle pleite."

Ja, dieses Buch liest sich spannend, gerne hätte ich es damals als Begleiter gehabt und gerne lese ich jetzt darin. Die Epochen deutscher Literatur auf 3 Seiten - wo schon findet man das, so knapp und fokussiert, die Stärke dieses Buchs. Nichts kann sich verstecken, alles harrt den nackten, klaren Tatsachen.

Eine Denksportaufgabe, man erinnert sich:
Schokoriegel sind teurer als Pfefferminzbonbons, aber billiger als Kaugummi. Was ist am billigsten?
Wieviele Seiten hat ein Ikosagon?
Welche Form hat die australische 50-Cent-MÜnze?

Geschichte in diesem Buch hat 64 Seiten - am umfangreichsten also. Religion ist ohne Ehtik geschrieben, sie fragt nach dem Schutzheiligen der Sprengstoffexperten! Geschichte fragt nach, ob Adolf H's Hauptwerk eine Primär- oder Sekundärquelle sei! Zudem nach zwei glatzköpfigen römischen Herrschern.

Nichts Neues also unter der Sonne der Erziehung: Nebensächliches fügt sich zu Banalem und der Blick auf Alles, die Gesamtschau liegt verzettelt vor uns - aber man steht im späteren Leben immer vor dieser Aufgabe der Zusammenfügung von Zetteln zu einem Gesamtwerk, Blattformen und Blattanordnungen sind einfach da, blühen oben auf, egal ob ich das weiß oder nicht.

Die Kunst (schöpferisches Gestalten aus den verschiedenen Materialien, Duden) erhält immerhin 14 Seiten, eingeführt mit dem zutreffenden Satz: "Was Kunst ist und was nicht, darüber kann man sich stundenlang streiten." Farbkreis, Architektur, -ismen bis zum Abwinken, Renaissance, Perspektiven - der wichtigste Teil wird auch hier sträflich vernachlässigt, nämlich die Idee, dass Mensch zu werden, ein hilfreicher, mitfühlender - die eigentliche Kunst darstellt, abseits aller Heroen, die uns lediglich die kunstvolle Umsetzung eines menschlichen Lebens alleine durch ihre unerreichbare Überhöhung nehmen.… (mehr)