Elizabeth George (1) (1949–)

Interessant, dass mir als Elizabeth-George-Fan der ersten Stunde dieses Buch entgangen ist und ich es erst 2022 gelesen habe.
Lynley und v.a. Havers spielen auch gar keine so große Rolle. Es geht vor allem um den Fall an sich. In einem Dorf stirbt der Priester und was zunächst wie ein Vergiftungsunfall aussieht, entpuppt sich doch als Mord. Da Simon und Deborah St. James in dem Ort in Urlaub sind, fallen Simon die Ungereimtheiten zufällig auf und er zieht Lynley heran, der genau wie Barbara ebenfalls Urlaub hat. Das ganze Geschehen entwickelt sich etwas langsam, aber doch interessant. Die Lösung ist dann am Ende gar nicht mehr so überraschend, aber durchaus ungewöhnlich.
Das Hauptthema ist Elternschaft. Deshalb sind auch die St. Jamses im Zentrum, die sich mit der Frage auseinandersetzen, ob sie ein Kind adoptieren sollen. Deborah ist der Meinung, dass sie ein eigenes Kind möchte. Und das Thema "Mutter-Kind", "Vater-Kind" wird in diesem Fall in allen Varianten durchgespielt.
Der englische Titel "Missing Joseph" ist in jeder Hinsicht genial. Wieder einmal frage ich mich, wer sich die belämmerten deutschen Titel ausdenkt.… (mehr)

Nach langer Zeit habe ich einmal wieder einen Lynley-Havers-Roman gelesen und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar dauert es einigermaßen lange, bis der Roman wirklich spannend wird. Die ersten 200 Seiten stochern Isabelle Ardery und Barbara Havers im Nebel um den vermeintlichen Selbstmord eines allseits beliebten Diakons. Dennoch ist dieser Teil wichtig, denn es werden erstens die persönlichen Befindlichkeiten der beiden Polizistinnen dargelegt, die den Verlauf durchaus beeinflussen und zweitens alle Nebenfiguren um den Diakon eingeführt, deren einzelne Biografien schlussendlich im Motiv zusammenlaufen.
Als dann endlich Lynley zu den Ermittlungen hinzugezogen wird, kommt es zu einem schönen und sehr typischen Ermittlungsverlauf. Die Nebenfiguren werden sehr ausführlich ausgestaltet, was sicher die Stärke der Autorin ist, so dass man am Ende alle kennt und mit allen Mitleid hat.… (mehr)

Elizabeth Georges beliebtes Detektivpaar, Lynley und Havers, sind wieder zusammen und arbeiten daran, in With No One as Witness einen brutalen Serienmörder zu fangen.
New Scotland Yard's aristokratischer Acting Superintendent Thomas Lynley und Constable Barbara Havers aus der Arbeiterklasse (sie wurde im Rang herabgestuft, im Grunde genommen wegen schierer Blutrünstigkeit) des ersten Verdächtigen eines Serienmörders ist am Werk, als die Leiche eines Teenagers auf einem Grab gefunden wird. Ihre Hoffnungen, einen zweiten Tod zu verhindern, werden zunichte gemacht, als bei der Durchsicht der offenen Fälle drei ähnliche Tatorte gefunden werden. Die ersten drei Opfer unterschieden sich jedoch vom vierten Opfer dadurch, dass sie nicht weiß waren. Als Lynleys feindseliger Vorgesetzter erkennt, dass der Abteilung Rassismus vorgeworfen wird, weil sie die früheren Verbrechen nicht aufgeklärt hat, ärgert sich Lynley über seine Methode der Schadensbegrenzung und behindert die Arbeit an dem Fall.

Einer von Lynleys besten Ermittlern, der schwarz ist, wird zur Bearbeitung von Pressekonferenzen umgeleitet und durch einen Profiler ersetzt, den Lynley nicht will. Und, was am schlimmsten ist, ein Reporter ist in das Team eingebettet und sein Bericht über Lynley zeichnet fast eine Karte zu dem Haus, das Lynley mit seiner schwangeren Frau teilt. Da Lynley und Havers darum kämpfen, ihren Fokus auf die Verbrechen zu halten, finden sie eine beunruhigende Verbindung zu einer Organisation namens Colossus, die sich um betroffene Jugendliche kümmert. Trotz einer Vertuschung durch den Direktor erfahren sie, dass alle vier der toten Jungen dort Zeit verbracht haben. Dann gibt es einen fünften ähnlichen Todesfall, obwohl eine genauere Untersuchung zeigt, dass er auf mehrere beunruhigende Weise vom vorherigen Muster abweicht. Ändert der Mörder seine Gewohnheiten in dem Bemühen, die Polizei zu überrumpeln, oder hat jemand anderes die Grenzen von Gerechtigkeit und Menschlichkeit überschritten? New York Times Die Geschichte der Bestsellerautorin Elizabeth George über die Polizeiarbeit in London ist eine spannende Geschichte von hartnäckiger Beharrlichkeit und brillanter Intuition.… (mehr)

Im 18. Fall der Linley-Romane ist Barbara Havers immer noch
bei ihrer Chefin in Ungnade wegen der Eigenmächtigkeit in
Italien und trauert ihrem Freund Azhar nach, der mit seiner
Tochter nach Pakistan verschwand (s. "Nur eine böse Tat",
ID-A 50/13). Nur durch Vermittlung von Linley (beschäftigt
mit seiner neuen Liebe Daidre, der Zooveterinärin) bekommt
sie den Fall des Giftmordes an der feministischen Autorin
Clare übertragen. Auch deren Lektorin nahm das Gift,
überlebte aber. Für die Autorin arbeitete Caroline, eine
manipulative Frau mit 2 Söhnen. Das langjährige Ehepaar
betreibt eine Bäckerei in Dorset, der frustrierte Ehemann
Alistair nähert sich vorsichtig einer Angestellten, während
sich Caroline immer weiter in Clares Leben drängt. Galt ihr
der Giftanschlag? Sohn William, ehemals verheiratet mit
Lily, nimmt sich das Leben, Sohn Charles versucht, seine
Frau Indra zurückzugewinnen. Erst als Williams Tagebuch
auftaucht und Havers Entscheidendes über die 1. Ehe von
Caroline erfährt, klärt sich alles auf. Weiterer typischer
Elizabeth-George-Krimi (Hörbuch s. ID-A 45/15) für alle FAns… (mehr)