Arno Gruen (1923–2015)
Autor von Der Wahnsinn der Normalität
Werke von Arno Gruen
El extraño que llevamos dentro: El origen del odio y la violencia en las personas y las sociedades (2019) 1 Exemplar
Der Fremde in uns 1 Exemplar
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Wissenswertes
- Gebräuchlichste Namensform
- Gruen, Arno
- Geburtstag
- 1923-05-16
- Todestag
- 2015-10-20
- Geschlecht
- male
- Nationalität
- Schweiz
- Geburtsort
- Berlin, Deutschland
- Sterbeort
- Zürich, Zürich, Schweiz
- Wohnorte
- New York, New York, USA
Zürich, Zürich, Schweiz - Berufe
- Psychologe
Psychoanalytiker - Kurzbiographie
- Dr. Arno Gruen was born in Berlin in 1923 and emigrated to the United States as a child in 1936. After completing his graduate studies in psychology at New York University, he trained in psychoanalysis under Theodor Reik. Dr. Gruen has held many teaching posts, including seventeen years as professor of psychology at Rutgers University. Since 1979 he has lived and practiced in Switzerland. Widely published in German, his groundbreaking first book to be released in English, The Betrayal of the Self, was published by Grove Press in 1988.
http://www.arnogruen.netArno Gruen was born in Berlin in 1923. He emigrated with his parents to the USA in 1936. He studied psychology and attained a doctorate as a psychoanalyst under Theodor Reik in 1961. He held numerous posts at diverse universities and clinics. Among his many posts, he was professor in neurology research at the medical faculty of Cornell University and held a professorship of psychology at Rutgers University in New Jersey. In 1958 he headed a psychotherapeutic clinic and later the psychology ward of a children’s clinic in Harlem. In 1979 he returned to Europe and has lived and worked in Zurich since. Today he is still practices as a psychoanalyst in Zurich. He regularly publishes in numerous journals and newspapers and is a representative of Humanistic Psychology.
Arno Gruen mirrors society. He believes that an authoritarian upbringing can have severe consequences. If parents fail to show their children counterbalancing tenderness, an unsatisfied need for tenderness remains. This need, however, cannot be admitted. Obedience towards authority promises redemption, violence is experienced as strength, compassion is experienced as a weakness.
Literature: The Betrayal of the Self, 1988; The Insanity of Normality,1992; Der Verlust des Mitgefühls Über die Politik der Gleichgültigkeit (The Loss of Compassion), 1997; Der Fremde in uns, (The Stranger Within Us), 2000; Der Kampf um die Demokratie. Der Extremismus, die Gewalt und der Terror (The Struggle for Democracy: extremism, violence and terror), 2002; Verratene Liebe – Falsche Götter (Betrayed Love/ False Gods), 2003).
http://www.150jahre.ethz.ch/program/o...
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Wegführen von der Pose, den Schauspielern und all jenen Rollen, die uns andere aufdrängen wollen, denen wir nacheifern, so sieht Grün eine originäre Stärke reifen: die Realisierung eigener Kraft und Ursprünglichkeit, das Anerkennen auch der Schwäche. Dies führt zur inneren Größe und Wachstum des Menschlichen. Liebe und Mitgefühl sind keine Auslaufmodelle, sondern die einzige menschliche Währung überhaupt. Zynismus und Besserwisser haben kein Platz in dieser Welt, aber Verstehen, Mitleiden, Erkennen, dem Stellen des eigenen Bösen sind Aktivposten des Selbst.
"Der Fremde in uns ist der Teil von uns, der uns am meisten eigen ist. Dafür gab es früher kein Echo: weil dieser Teil aus irgendeinem Grund von den Eltern, den Erwachsenen, die uns umgeben, nicht angenommen wurde." Genau dieser Teil in uns erzeugt Hass und Projektionsflächen, er sorgt dafür, dass wir hasserfüllt jene Dinge weitergeben, die uns angetan wurden. Wenn Eltern ihre Kinder so lieben wie sie sind - z.b. in primitiven Gesellschaften - ist die Vielfalt von Persönlichkeiten breiter gefächert als in limitierenden, strengen Umgebungen. Zurückgedrängte Persönlichkeiten suchen sich hasserfüllte Umwege mit Terrorausbrüchen, direkt oder indirekt. "Hass führt immer zum Terror gegen das Menschsein."
Dass sich diese Wege der Unterdrückung eigener Ängste vielfach Bahnen verschaffen, zeigt dieses Buch in klarer Weise. Es drängt in posenhafter, manipulierwütiger Weise nach außen, ganz direkt wie bei AH oder aber heute in Form von Produkten, deren schlechte Nutzen im Grunde eine Komposition aus Hass darstellt, der Menschen gefügig, abhängig und einsam macht, sie im gleichen Fadenkreuz der Verachtung auffängt und festnagelt. Kinder, die nicht erfolgsorientiert, sondern spielerisch denken, zeichnen ein differenziertes Bild ihrer Eltern. Erfolgsorientierte Kinder jedoch umreißen Klischees ihrer Eltern, verhärtet, brutal und lieblos außenorientiert. Die alleinige Fokussierung auf Wettbewerb und Erfolg scheint Erwachsene zu begünstigen, die sich in aggressiver Weise diesem Erfolg unterordnen, das Lebendige zwar als Idealbild (z.B. in Werbung etc.) zeigen müssen, es aber abgrundtief hassen.
Dieses Buch zeichnet u.a. ein differenziertes Bild der Neuen Bundesländer bzw. skizziert den dort existierenden Hass auf das Fremde, aber auch die Kreativität der stattgefundenen Revolution. Die Menschen, die dies geschafft haben, existieren immer noch, meint Grün, aber sie haben nach dem Mauerfall aufgehört zu führen. Kohl etc., der Posenreiter, hat die Macht übernommen, und alle, die in sich nichts gefühlt haben, folgten diesem Bild der blühenden Landschaften gerne, ohne zu sehen, dass von außen nichts kommt, sondern nur von innen, vom Selbst her Neues entstehen kann.
Ein hervorragendes Gespräch um eines der wichtigsten Themen überhaupt, ein Erkenntnis- und Entwicklungsgewinn für eigene Lebendigkeit ohne Hass.… (mehr)