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Nino Haratischwili

Autor von Das achte Leben (Für Brilka)

16+ Werke 1,006 Mitglieder 49 Rezensionen

Über den Autor

Beinhaltet die Namen: Nino Haratischvili, Nino Haratischwili

Bildnachweis: Nino Haratischwili, 2009
(by Julia Bührle-Nowikowa)

Werke von Nino Haratischwili

Das achte Leben (Für Brilka) (2014) 759 Exemplare
Die Katze und der General (2018) — Autor — 90 Exemplare
Das mangelnde Licht (2022) 67 Exemplare
Mein sanfter Zwilling: Roman (2011) 46 Exemplare
Juja (2010) 29 Exemplare
Ósme życie (dla Brilki) (1) (2016) 2 Exemplare
Bristen på ljus : roman (2023) 2 Exemplare
Radio Universe 1 Exemplar
Zorn 1 Exemplar
Det manglende lys (2023) 1 Exemplar
Det ottende liv (Til Brilka) (2021) 1 Exemplar
La luce che manca (2023) 1 Exemplar
Chybějící světlo (2023) 1 Exemplar

Zugehörige Werke

Der Literaturexpress (German Edition) (2009) — Übersetzer, einige Ausgaben38 Exemplare

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Rezensionen

1280 Seiten, aber keine davon ist langweilig. In einem John-Irvingesken Stil begleitet man Niza durch ihre Familiengeschichte und damit auch durch die Geschichte Georgiens. Beginnend mit der Großmutter Stasia lernt man diese verästelnde Familie kennen. Ich fand das Buch ausgezeichnet und habe es sehr gern gelesen.
½
 
Gekennzeichnet
Wassilissa | 34 weitere Rezensionen | Nov 7, 2023 |
„Ich spürte, dass dieser Moment magisch war, und das nicht, weil etwas im eigentlichen Sinne Besonderes geschah, sondern weil wir in unserem Zusammenhalt eine unzerstörbare Kraft bildeten, eine Gemeinschaft, die vor keiner Herausforderung mehr zurückschrecken würde.“ (Zitat Seite 10)

Inhalt
Die Fotografie aus dem Jahr 1987 ist das einzige Bild, auf dem sie zusammen zu sehen sind, jung, voller Hoffnung auf die Zukunft. Es ist der Nachmittag vor ihrem großen Abenteuer, denn in der Nacht brechen sie durch ein Loch im Zaun in den Botanischen Garten ein. Damit ist die Freundschaft Dina, Keto, Ira und Nene, vier Mädchen aus dem Sololaki-Viertel, einem der buntesten Stadtteile von Tbilissi, endgültig besiegelt und die Lebensgeschichten scheinen untrennbar miteinander verbunden, bis Dinge passieren, die auch ihre Freundschaft zerstören. Erst 2019, viele Jahre später, treffen drei von ihnen in Brüssel wieder zusammen, als eine Retrospektive des fotografischen Gesamtwerkes von Dina eröffnet wird. Dina, die bekannte Fotografin, Ketos beste Freundin, fehlt. Sie ist tot, doch in ihren Bildern lebt sie weiter. Für Keto, Nene und Ira wird dieser Abend ein langer Weg zurück in die Vergangenheit, durch die Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend, an Dina, zurück zu den Ereignissen, die ihr Leben für immer geprägt haben, verbunden mit der wechselvollen Geschichte von Georgien. Zu viel ist geschehen, mit diesen Erinnerungen ist keine intakte Gegenwart möglich, oder doch?

Thema und Genre
Dieser Roman ist die Geschichte Georgiens in den politisch unsicheren Jahren der Umbrüche, Aufstände, Gewalt. Gleichzeitig ist es die Geschichte einer Generation, deren Leben durch diese Jugendjahre für immer geprägt wird. Themen sind Freundschaft, Träume und Liebe, aber auch Macht, Gewalt und Verlust. Es geht um traditionelle gesellschaftliche Strukturen, das Patriarchat der Vätergeneration, das von den Brüdern der vier Freundinnen in Bezug auf das Wertesystem übernommen wird, obwohl die jungen Männer selbst, zornig und selbstbewusst, aus genau diesem System ausbrechen wollen.

Charaktere
Dina war schon als Kind unangepasst und rebellisch, Ira dagegen vernünftig und pragmatisch, besorgt, die vorsichtige, romantische Nene zu beschützen. Keto, als Kind angepasst und zurückhaltend, war schon immer die ausgleichende Schlichterin zwischen Dinas Freiheitsdrang, Iras Vernunft und Nenes Träumereien. Die Autorin hat ein unglaubliches Einfühlungsvermögen für jede einzelne der zahlreichen Figuren, die in dieser Geschichte leben, für ihre Konflikte, Überzeugungen, Zweifel und Gefühle.

Handlung und Schreibstil
Die Handlung beginnt im Jahr 1987 in Tbilissi, verläuft jedoch nicht chronologisch, sondern in Episoden, an die sich die Ich-Erzählerin Keto bei ihrem langsamen Rundgang durch die Austellung und beim Betrachten der einzelnen Fotografien erinnert. So erfahren wir die prägenden Erlebnisse und Ereignisse im Leben der vier Frauen, die, wie sie selbst feststellen, in den ersten fünfundzwanzig Jahren ihres Lebens mehr erlebt haben, als die meisten Menschen nicht einmal in einem gesamten, langen Menschenleben. Der zweite Handlungsstrang umfasst diesen einen langen Abend in Brüssel im Jahr 2019 und verläuft chronologisch. Nino Haratischwili ist eine wunderbare Erzählerin mit einem offenen, genauen Blick auf die Geschichte ihres Geburtslandes Georgien, vor allem aber auf die Menschen. Besonders ihre Frauenfiguren sind, bei allen Zweifeln, starke Frauen, die in einem von männlicher Gewalt und Konflikten dominierten Umfeld in den späten Jahren des 20. Jahrhunderts ihren eigenen Weg gegen alle Widerstände gehen.

Fazit
Ein großartiger Roman, bewegend, episch, facettenreich und packend, auch die Sprache zieht uns sofort in den Bann der Geschichte und lässt uns nicht mehr los. Ich habe mit dem Hörbuch begonnen, dann jedoch auf Grund der eindrücklichen Sprache und Komplexität der Geschichte diese im Buch weitergelesen. So kann ich auch das Hörbuch empfehlen, gelesen von Simone Kabst, deren angenehme Stimme und einfühlsame, lebhafte Art zu lesen ebenfalls überzeugen.
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Gekennzeichnet
Circlestonesbooks | 2 weitere Rezensionen | Nov 19, 2022 |
1900 wird in Georgien Stasia als Tochter eines wohlhabenden Schokoladefabrikanten geboren, 1907 ihre Schwester Christine. Der Lebensweg der Familie gerät durch die Oktoberrevolution und den russischen Bürgerkrieg aus den Fugen und beschreibt Haratischwili die Schicksale sieben ausgewählter Familienmitglieder von der russischen Zarenzeit bis zum georgischen Bürgerkrieg und der allmählichen Konsolidierung des neuen Staats nach der Sezession von der Sowjetunion im 21. Jahrhundert. Die Protagonisten finden sich wieder in den Wirren der Revolution, der kurzlebigen unabhängigen transkaukasischen Republik, auf beiden Seiten des russischen Bürgerkriegs, inmitten des stalinistischen Terrors und dem zweiten Weltkrieg, dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums und der Staatswerdung des modernen Georgiens.

Haratischwilis Familienepos ist fast 1300 Seiten lang und jede Seite dieses gewaltigen Werks ist es wert, gelesen zu werden. Sie verwebt die Geschichten von sieben starken und leidgeprüften Frauen mit jener Georgiens über mehr als ein Jahrhundert, die Familienmitglieder erleben die großen und kleinen Tragödien des 20. und 21. Jahrhunderts und schafft es die Autorin dabei, den Leser durchgehend zu fesseln und ihm neben den historischen Großereignissen auch die Veränderungen im fernen Kaukasus näherzubringen. Obwohl Haratischwili keine der epochenveränderungen Ereignisse und geschichtsträchtigen Perioden auslässt wirkt ihr Roman dennoch nie konstruiert sondern trifft den Leser mit schier einzigartiger und bildgewaltiger Wucht. Haratischwili ist ein Pageturner literarischer Extraklasse gelungen, der nicht nur für geschichts- und politikaffine Menschen von Interesse ist.
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Gekennzeichnet
schmechi | 34 weitere Rezensionen | Jul 7, 2022 |
Es gibt ja viel Kritik an diesem Buch, die ich aber eigentlich nicht nachvollziehen kann. Die Geschichte um die bestialische Vergewaltigung einer jungen Tschetschenin, die die Täter auch 20 Jahr danach noch verfolgt (und nicht nur diese) steht exemplarisch für die brutalen Schrecknisse der Kriege, Willkür und Gewalt, gerade an Frauen. Vielleicht hätte die Gegenwartshandlung etwas weniger konstruiert sein können, aber insgesamt habe ich das Buch mit atemloser Spannung gelesen.
 
Gekennzeichnet
Wassilissa | 6 weitere Rezensionen | Aug 3, 2019 |

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