Elizabeth Hay

Yellowknife ist eine Stadt im hohen Norden Kanadas, Ende der siebziger Jahre. Hier befindet sich eine Radiostation eines kanadischen Rundfunksenders. Sie senden lokale Nachrichten und etwas Musik im Nachtprogramm. Die Autorin, früher Angestellte bei einem Radiosender, beschreibt den Alltag der Angestellten während eines Zeitraums von etwa zwei Jahren. Die Stadt lebt im Rhythmus der Natur. Dass heißt ein scheinbar ewiger dunkler Winter und ein Sommer, in dem die Sonne nicht untergeht, bestimmen das Leben. Warum kommen Menschen in diese Gegend? Die Angestellten des Rundfunksenders kamen irgendwann nach Yellowknife. Nur der zeitweilige Leiter der Sendestation stammt aus der Gegend und kam hierher zurück, nachdem er im Fernsehen gescheitert war. Eine Moderatorin kam über 5000 Kilometer hierher, weil sie unbedingt Drehbücher schreiben wollte. Sie und auch eine andere Moderatorin begeisterten sich in ihrer Kindheit für das Radio. Die Leidenschaft für das Radio merkt man dem Roman an. Wir erleben den Tagesablauf und erfahren etwas über Technik und Methodik eines Radiosenders. Für uns wirkt es altmodisch. Kein Formatfunk, keine hyperaktiven Moderatoren.

Mehrere Angestellte beschließen eines Tages, den Spuren eines Entdeckers zu folgen, der am Anfang des Jahrhunderts während einer Expedition starb. Eine dramatische Reise für die Rundfunkleute, die für ihr weiteres Leben entscheidend werden sollte.

Daneben ist auch die grandiose Natur des Hohen Nordens Kanadas Thema des Romans. Auch die Natur wird von der modernen Zeiten bedroht. Eine Pipeline soll durch die Weiten gebaut werden. Ein Unternehmen, das bei den Nachfahren der Urbevölkerung keine Zustimmung findet.

Das Radio wird ebenfalls von der Moderne erreicht. Eine neue Führung wird für Effektivität sorgen. Die Zeiten des guten alten Radios sind in Kanadas Norden vorbei.… (mehr)