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Dora Heldt

Autor von Urlaub mit Papa: Roman

35 Werke 521 Mitglieder 9 Rezensionen

Über den Autor

Beinhaltet den Namen: Dora Heldt

Bildnachweis: From author's official webpage - www.dora-heldt.de

Reihen

Werke von Dora Heldt

Urlaub mit Papa: Roman (2008) 109 Exemplare
Tante Inge haut ab (2009) 84 Exemplare
Ausgeliebt (2006) 53 Exemplare
Unzertrennlich (2006) 43 Exemplare
Kein Wort zu Papa: Roman (2010) 40 Exemplare
Böse Leute (2016) 28 Exemplare
Wir sind die Guten (2017) 15 Exemplare
Drei Frauen am See: Roman (2018) 14 Exemplare
Drei Frauen, vier Leben: Roman (2021) 5 Exemplare

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Rezensionen

Inhalt: Ein seichter Hausfrauen- bzw. Urlaubsroman über den Trubel in einer Ferienpension auf Norderney.

Die Hauptperson des Buches namens Christine ist eine dauergenervte Endvierzigerin mit scheiternder Beziehung; damit können sich in unserer modernen feministischen Gesellschaft wohl sehr viele Frauen identifizieren. Zeitgemäße Identifikationsfiguren fördern schließlich den Absatz. Christine bekommt einen rätselhaften Anruf ihrer Freundin Marleen mit der Bitte, sich doch in ihrer Abwesenheit um ihre Ferienpension auf Norderney zu kümmern, da sie selbst momentan Probleme an ihrem Urlaubsort Dubai habe. Nachdem Christine absolutes Stillschweigen gelobt und sofort auch mehrfach gebrochen hat, versucht sie, sich mit ihrer Schwester irgendwie bei der Führung dieser Ferienpension durchzuschlagen.

Meine Kritik:

Das Buch nahm ich nur wegen des Titels in die Hand, hatte aber etwas anderes erwartet. Irgendein Familiengeheimnis, das vor Papa sicher sein muß. In diesem Buch soll das Geheimnis aber vor jedem sicher sein, der korrekte Titel wäre also eigentlich: "Kein Wort zu den anderen". Aus dem Stoff hätte man wirklich etwas Besseres machen können. Die Ausarbeitung ist dermaßen seicht und trivial, die Charaktere übertrieben schrullig, insgesamt ist es langwierig und gekünstelt bzw. gezwungen witzig. Daß Bücher von solch schlechter Qualität Spiegel-Bestseller sind, sagt einiges über den Geisteszustand der Nation.
Schon zu Beginn der Lektüre ging mir die nölende Wechseljahresfurie auf die Nerven, ist aber auch nicht mein Alter, deshalb fiel mir die Identifikation mit ihren Problemen sowieso schwer. Die Wechseljahresfurie nölt sich durch das ganze Buch, also bei diesem Kritikpunkt war schonmal keine Besserung in Sicht. Die Personenbeschreibungen sind dermaßen einfallslos und langweilig, das würde ich gerade mal einem Erstklässler durchgehen lassen, wenn er schriebe: "ein schöner Mann lief vorbei" (S. 52). Um politisch korrekt zu bleiben, darf auch ein übertrieben gut gelaunter und im Endeffekt nerviger Quotenschwuler nicht fehlen, dessen Sexualleben eigentlich gar nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun hat, aber auf dem trotzdem herumgeritten werden muß. Natürlich ist er der beste Freund der Frauen und sagt ständig "Liebes" und "Hase", was wahrscheinlich lustig wirken soll im Rahmen des Hausfrauenhumors. Ebenso politisch korrekt ist, daß Frauen heutzutage Fußballfans sind (S. 172), dies wirkt im Buch genauso aufgesetzt wie in echt. Keiner fachsimpelt, sondern man guckt einfach stur auf den Bildschirm und sagt, man sei ein Riesenfan aus dem schlichten Grund, um in noch mehr Männerdomänen einzudringen. Aber was das im Endeffekt bringt, weiß - sowohl im Buch als auch in der Realität - keiner. Die Haupt- und Nebenpersonen sind großteils verrückte Singles, die nichts auf die Reihe bekommen, was wohl ebenso ein Produkt unseres Zeitgeistes während des Niedergangs der westlichen Welt ist. Man lebt geistig in einer Fantasiewelt, die sich logischerweise nicht so gut mit der Realität deckt: "Mit ü50 keinen mehr kennenlernen? Das ist doch Quatsch!" (S. 177) Dies führt leider auch zu einer Vermittlung falscher Lebensrealitäten an die Leserschaft, v.a. an die eventuell noch nicht im Endstadium des Scheiterns begriffenen jüngeren Leser. Die Mentalität der etwas jüngeren Mittzwanziger-Nebenfiguren ist ebenfalls im totalen Verfall befindlich: "Nur mal Spaß haben mit Männern" (S. 285), alles andere ist in unserer Spaßgesellschaft wohl altmodisch.
Die Autorin hätte sich insgesamt viel mehr Mühe geben können bzw. müssen. Beispielsweise eine etwas ausgefeiltere Grammatik mit Genitivverwendung hätte ich als Grundvoraussetzung von einer norddeutschen Autorin erwartet, anstatt Formulierungen wie "wegen deinem Artikel" (S. 211). Auch Logikfehler sind im Buch enthalten, wenn z.B. die Hauptperson zuerst aus der Sauna geht und nachher von der zurückgebliebenen Person gefragt wird: "Wie war es denn noch in der Sauna?" (S. 288). Fazit: Das Buch fliegt im hohen Bogen raus in den nächstbesten öffentlichen Bücherschrank, wobei man eigentlich gerade angesichts des Geisteszustands der Nation keine zusätzliche Vermüllung betreiben sollte und dieses Buch besser direkt seiner Endbestimmung "Altpapier" zuführen sollte, ganz im Sinne der Förderung der geistigen Kultur der Menschheit.

ISBN: 9783868008272, Rezensionszeitpunkt 21.05.2018
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Gekennzeichnet
Jantarnaja | 2 weitere Rezensionen | May 21, 2018 |
Freundin führt Pension auf Norderney, Ist verhindert.
Christine soll sie vertreten, aber kein Wort zu Papa !
Witzig geschrieben, an manchen Stellen ein bißchen übertrieben !
Vorgänger waren besser !
 
Gekennzeichnet
Hitti | 2 weitere Rezensionen | May 15, 2013 |
Ein wirklich lustiges Buch. Es ist leicht und gut geschrieben und man möchte immer weiter lesen. Sehr empfehlenswert.
 
Gekennzeichnet
Werner-Schneider | 2 weitere Rezensionen | Mar 8, 2011 |

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