Tomasz Jedrowski

1980 in Warschau. Ludwik und Janusz lernen sich bei einem Ernteeinsatz kennen und machen anschließend gemeinsam eine Zelttour. Ludwik ist lange schon einsam, die Mutter zu früh verstorben, einen Vater gibt es nicht. Sein Kindheitsfreund war Jude und seine Familie wanderte aufgrund von Repressalien nach Israel aus. Natürlich hat Ludwik Freude, er hat seine geliebte Oma, er hat eine liebe Vermieterin, er hat die wunderbare Karolina. Und nun hat er Janusz, mit dem er im nächtlichen See schwimmt und den er liebt. Doch Janusz weiß, dass man ohne Opportunismus in Polen zu nichts kommt. Und so liebt Ludwik zwar, wird aber immer einsamer.
Ich glaube, dass das Buch im Westen als interne Darstellung einer Zeit gelesen wird, über die man wenig Internes weiß. ich kann mich noch erinnern, als das Kriegsrecht in Polen verhängt wurde, was für ein Schock das war. Und ich kenne Polen, die hier in Deutschland leben. Aber eine solche Schilderung kenne ich nicht. In Polen selbst wird diese Geschichte vielleicht anders wahrgenommen. Das Buch ist mitreißend traurig.… (mehr)