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Ernst Jünger (1895–1998)

Autor von In Stahlgewittern

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Über den Autor

Reihen

Werke von Ernst Jünger

In Stahlgewittern (1920) 2,293 Exemplare
Auf den Marmorklippen (1939) 612 Exemplare
Gläserne Bienen (1957) 489 Exemplare
The Forest Passage (1951) 218 Exemplare
Eine gefährliche Begegnung (1985) 127 Exemplare
Aladins Problem (1983) 117 Exemplare
Sturm (1923) 102 Exemplare
On Pain (1994) 88 Exemplare
Heliopolis (1949) 80 Exemplare
Afrikanische Spiele (1944) 75 Exemplare
Das Wäldchen 125 (1924) 50 Exemplare
Strahlungen I (1949) 50 Exemplare
Besuch auf Godenholm (1952) 46 Exemplare
Strahlungen II (1949) 44 Exemplare
Das Sanduhrbuch (1984) 44 Exemplare
Das erste Pariser Tagebuch (1980) 42 Exemplare
Gärten und Straßen (1942) 40 Exemplare
Kriegstagebuch 1914-1918 (2010) 39 Exemplare
Die Zwille (1973) 38 Exemplare
An der Zeitmauer (1981) 36 Exemplare
Die Schere (1990) 30 Exemplare
Über die Linie (1990) 28 Exemplare
Die kommenden Titanen (1997) 25 Exemplare
Strahlungen (1949) 22 Exemplare
Parijs dagboek 1943-1944 (1988) 22 Exemplare
Autor und Autorschaft (1900) 20 Exemplare
Subtile Jagden (1977) 18 Exemplare
Der gordische Knoten (1953) 15 Exemplare
Le contemplateur solitaire (1975) 12 Exemplare
Acerca del nihilismo (1994) 12 Exemplare
Zwei Mal Halley (1987) 12 Exemplare
Sgraffiti (1960) 12 Exemplare
Auswahl aus dem Werk: 5 Bde. (1994) 12 Exemplare
Siebzig verweht, Bd.5 (1997) 11 Exemplare
Siebzig verweht, Bd.2 (1981) 11 Exemplare
Linjen (1993) 10 Exemplare
Siebzig verweht, Bd.4 (1995) 9 Exemplare
Myrdun (1975) 9 Exemplare
Siebzig verweht, Bd.3 (1993) 9 Exemplare
Letzte Worte (2013) 8 Exemplare
Atlantische Fahrt (1993) 8 Exemplare
Späte Rache : Drei Schulwege (2009) 8 Exemplare
Capriccios (1995) — Autor — 8 Exemplare
Am Sarazenenturm (1955) 6 Exemplare
Terra sarda (1999) 6 Exemplare
Essais (2019) 5 Exemplare
Ausgewählte Erzählungen (1975) 5 Exemplare
Rivarol et autres essais (1980) 4 Exemplare
EXposition : essais (1993) 4 Exemplare
Strahlungen I/ II: 2 Bde. (1980) 3 Exemplare
Rivarol (1989) 3 Exemplare
Sur les otages (2011) 3 Exemplare
Récits de voyages (1998) 3 Exemplare
Viaggi in Sicilia 3 Exemplare
Typus Name Gestalt (1963) 2 Exemplare
Radiaciones 2 Exemplare
Correspondance 1930-1983 (2020) 2 Exemplare
Tsuitō no seiji (2005) 2 Exemplare
Federbälle 1 Exemplar
Il nodo di Gordio 1 Exemplar
Sulle scogliere di marmo (2022) 1 Exemplar
Zahlen und Götter (1995) 1 Exemplar
Mermer Yalıyar (2019) 1 Exemplar
Eine Begegnung 1 Exemplar
Krigsdagböcker : i urval (2023) 1 Exemplar
The Tree 1 Exemplar
Interwar Articles 1 Exemplar
Ad hoc 1 Exemplar
L'Auteur et l'écriture II (1988) 1 Exemplar
Meister-Erzählungen (1975) 1 Exemplar
Na marmurowych ska¿ach (1997) 1 Exemplar
Sulle scogliere di marmo (1939) 1 Exemplar
Graffiti 1 Exemplar
Mantrana, 1984 (2000) 1 Exemplar
Sauts de temps (1980) 1 Exemplar
Sens et Signification (1995) 1 Exemplar

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Diskussionen

Ernst Jünger in The Chapel of the Abyss (September 2023)

Rezensionen

Norman Mailer beschreibt in seinem letzten Roman Das Schloss im Wald die Kindheit von Adolf Schicklgruber. So wie sein Vater als wichtiger Zollbeamter Mitbürger und Zimmermädchen flachlegen konnte, so übertrug er später nach der Pensionierung seine Macht auf Bienenvölker, er war als Rentner leidenschaftlicher Imker und hat Klein-Adolf das relevante Herrschafts-Wissen weitergegeben. Ernst Jünger dürfte dies bekannt gewesen sein bzw. er zog mit dieser Klammer einen Hinweis auf seine Intention.

Dieser Roman ist kein Zukunftsroman, sondern die Aufarbeitung des brutalen Nazideutschland, in dem alle zu fleissigen, nicht-nachdenkenden, freiwillig in den Tod gehenden Arbeits- und Killer-Bienen abgerichtet wurden. Hitler schreibt z.B. über die Jugend: 'Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muss weggehämmert werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich. Jugend muss das alles sein. Schmerzen muss sie ertragen. Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein. Das freie, herrliche Raubtier muss erst wieder aus ihren Augen blitzen. Ich will keine intellektuelle Erziehung. Mit Wissen verderbe ich mir die Jugend."

Richard steht stellvertretend für alle Arbeitslose Anfang der 30er Jahre, er ist m.E. Hitler und bewirbt sich im Sinnbild für eine seelenlose Maschinerie, in den Hallen des Zapparoni, dem Kapital bzw. Kapitalismus, der mit allem einfach nur Geld verdienen, der unterjochen und drangsalieren will. Dort werden Menschen Robotern gleich abgerichtet und Einstellungstests sind so gestrickt, dass man vor allem die Schuldigen erkennen muss. Richard hält Monologe, er ist eine Art Überlebenskünstler und er wird Vermittler zwischen Ingenieuren und Arbeitern, zwischen Intelligenz und Ausführenden: die Rolle des AH.

Am Ende des Romans kauft sich Richard das passende Kleid für seine Frau bzw. für sich, er hat seine Berufung gefunden. Ab jetzt wird geredet, vermittelt und gebrüllt. Ob an Menschen oder seelenlose Roboter: das spielt keine Rolle mehr. Hauptsache freie, herrliche Raubtiere, die töten können. Ernst Jünger schreibt hier keine Science Fiction, sondern die Mechanismen des Nazideutschland, klar analysierend.

Jünger hat immer Momente aufgesogen, im Jetzt gelebt, verdichtet in dieser Aussage: "Vergangenheit und Zukunft sind Spiegel, und zwischen ihnen leuchtet, für unsere Augen unfaßlich, die Gegenwart." Heute könnte man alle seelenlosen Zockerbuden der Investmentbanker ebenso als gierig gläserne Bienen ansehen, Jünger hat nie in die Zukunft gedacht, sondern so wie seine Käfersammlung seziert wurde, eine Analyse des Schreckens vorgenommen, immer an Realitäten orientiert, feinst sensorisch Dinge aufnehmend, die ihm in den 30ern und 40ern geboten wurden. Gläserne Bienen ist die Insektensammlung des Dritten Reiches, einer seelenlosen Arbeitsmaschinerie, die heute ebenso betriebsam einem Honig nachjagt: mehr Konsum, mehr Geld und mehr Bedeutung. Letztere wollte Jünger nie besitzen, außer einer: ein guter Berichterstatter seiner jüngeren Vergangenheit und Gegenwart sein.

Zum vertiefenden Verständnis für diese Sichtweise empfehle ich diesen sehr guten Katalog: Ernst Jünger: Arbeiter am Abgrund
https://www.librarything.de/work/24897971/details/238124474
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
Clu98 | 11 weitere Rezensionen | Apr 12, 2023 |
Norman Mailer beschreibt in seinem letzten Roman Das Schloss im Wald Kindheit von Adolf Schicklgruber. So wie sein Vater als wichtiger Zollbeamter Mitbürger und Zimmermädchen flachlegen konnte, so übertrug er später nach der Pensionierung seine Macht auf Bienenvölker, er war als Rentner leidenschaftlicher Imker und hat Klein-Adolf das relevante Herrschafts-Wissen weitergegeben. Ernst Jünger dürfte dies bekannt gewesen sein bzw. er zog mit dieser Klammer einen Hinweis auf seine Intention.

Dieser Roman ist kein Zukunftsroman, sondern die Aufarbeitung des brutalen Nazideutschland, in dem alle zu fleissigen, nicht-nachdenkenden, freiwillig in den Tod gehenden gleich Arbeits-und Killer-Bienen abgerichtet wurden. Hitler schreibt z.B. über die Jugend: 'Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muss weggehämmert werden. In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich. Jugend muss das alles sein. Schmerzen muss sie ertragen. Es darf nichts Schwaches und Zärtliches an ihr sein. Das freie, herrliche Raubtier muss erst wieder aus ihren Augen blitzen. Ich will keine intellektuelle Erziehung. Mit Wissen verderbe ich mir die Jugend."

Richard steht stellvertretend für alle Arbeitslose Anfang der 30er Jahre, er ist m.E. Hitler und bewirbt sich im Sinnbild für eine seelenlose Maschinerie, in den Hallen des Zapparoni, dem Kapital bzw. Kapitalismus, der mit allem einfach nur Geld verdienen, der unterjochen und drangsalieren will. Dort werden Menschen Robotern gleich abgerichtet und Einstellungstests sind so gestrickt, dass man vor allem die Schuldigen erkennen muss. Richard hält Monologe, er ist eine Art Überlebenskünstler und er wird Vermittler zwischen Ingenieuren und Arbeitern, zwischen Intelligenz und Ausführenden: die Rolle des AH.

Am Ende des Romans kauft sich Richard das passende Kleid für seine Frau bzw. für sich, er hat seine Berufung gefunden. Ab jetzt wird geredet, vermittelt und gebrüllt. Ob an Menschen oder seelenlose Roboter: das spielt keine Rolle mehr. Hauptsache freie, herrliche Raubtiere, die töten können. Ernst Jünger schreibt hier keine Science Fiction, sondern die Mechanismen des Nazideutschland, klar analysierend.

Jünger hat immer Momente aufgesogen, im Jetzt gelebt, verdichtet in dieser Aussage: "Vergangenheit und Zukunft sind Spiegel, und zwischen ihnen leuchtet, für unsere Augen unfaßlich, die Gegenwart." Heute könnte man alle seelenlosen Zockerbuden der Investmentbanker ebenso als gierig gläserne Bienen ansehen, Jünger hat nie in die Zukunft gedacht, sondern so wie seine Käfersammlung seziert wurde, eine Analyse des Schreckens vorgenommen, immer an Realitäten orientiert, feinst sensorisch Dinge aufnehmend, die ihm in den 30ern und 40ern geboten wurden. Gläserne Bienen ist die Insektensammlung des Dritten Reiches, einer seelenlosen Arbeitsmaschinerie, die heute ebenso betriebsam einem Honig nachjagt: mehr Konsum, mehr Geld und mehr Bedeutung. Letztere wollte Jünger nie besitzen, außer einer: ein guter Berichterstatter seiner jüngeren Vergangenheit und Gegenwart sein.

Zum vertiefenden Verständnis für diese Sichtweise empfehle ich diesen sehr guten Katalog: Ernst Jünger: Arbeiter am Abgrund
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Gekennzeichnet
Clu98 | 11 weitere Rezensionen | Apr 1, 2023 |
Basierend auf seinen Kriegstagebüchern beschreibt Ernst Jünger seine Erlebnisse an der Westfront vom Dezember 1914 bis August 1918. Als junger Infanterieoffizier machte der mehrfach verwundete Jünger unter anderem die Somme-Schlacht, die dritte Flandern-Schlacht, die Schlacht um Cambrai sowie die deutsche Frühjahrsoffensive 1918 mit und verdeutlicht anschaulich die kriegsbedingten Veränderungen in der Kriegsführung selbst, in der Taktik aber auch im Wesen der Menschen und in der Natur.

Jüngers Werk ist eine sachlich-nüchterne Schilderung der Kriegsereignisse, die oftmals seltsam gefühllos wirkt. Der Autor begreift und beschreibt den Krieg als Naturgewalt ohne politische Hintergründe zu hinterfragen oder die Sinnlosigkeit des millionenfachen Todes auf den Schlachtfeldern zu verurteilen. Unbestritten ist auch die militärhistorische Bedeutung des Werkes.

Die Wirkung von "In Stahlgewittern" ist ambivalent. Wenngleich das Werk jedenfalls keine klassische Antikriegsliteratur darstellt, wirkt das Werk alleine durch die nüchterne Darstellung der Ausweglosigkeit und die schlichte Erwähnung der zahllosen individuellen Verluste abschreckend. Trotzdem schwingt mancherortes ein gewisser Pathos mit und ist Jünger bestrebt, die Rolle seines Regiments als heroisch darzustellen.
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Gekennzeichnet
schmechi | 67 weitere Rezensionen | Dec 2, 2020 |

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