Autorenbild.

Zülfü Livaneli

Autor von Glückseligkeit

45 Werke 780 Mitglieder 25 Rezensionen Lieblingsautor von 1 Lesern

Über den Autor

Werke von Zülfü Livaneli

Glückseligkeit (2006) 277 Exemplare
Serenade für Nadja (2011) 105 Exemplare
Unruhe (2017) 65 Exemplare
Schwarze Liebe, Schwarzes Meer (2013) 48 Exemplare
Son Ada (2008) 48 Exemplare
Leyla'nin Evi (2006) 36 Exemplare
Constantinople Hotel (2015) 30 Exemplare
Memory of Snow (2001) 27 Exemplare
Der Eunuch von Konstantinopel (1996) 25 Exemplare
Elia Ile Yolculuk (2017) 15 Exemplare
Kaplanin Sirtinda (2022) — Autor — 11 Exemplare
Gölgeler (2018) 6 Exemplare
Edebiyat Mutluluktur (2012) 5 Exemplare

Getagged

Wissenswertes

Gebräuchlichste Namensform
Livaneli, Zülfü
Rechtmäßiger Name
Livaneli, Ömer Zülfü
Andere Namen
ליבנלי, עומר זולפו
Geburtstag
1946-06-20
Geschlecht
male
Nationalität
Türkei
Land (für Karte)
Turquía
Geburtsort
Konya-Ilgın, Türkei
Berufe
Komponist
Sänger
Schriftsteller

Mitglieder

Rezensionen

Die 15-jährige Meryem wird in einem ostanatolischen Dorf vergewaltigt. Archaische Traditionen verlangen ihren Tod. Zum Vollstrecker des Ehrenmords wird ihr Cousin Cemal auserwählt, welcher gerade nach der Ableistung seines Präsenzdienstes aus dem Bürgerkrieg gegen die PKK zurückgekehrt ist. In Istanbul wiederrum führt Irfan ein dekadentes Leben, ehe er sich die Sinnfrage stellt und zum Aussteiger wird.

In Livanelis Roman kreuzen sich die Wege der vorgenannten Charaktere. Er zeigt die Zerissenheit der modernen Türkei zwischen Tradition und Moderne sowie zwischen Ost und West. Gegenübergestellt werden das in archaischen Traditionen verbliebene Ostanatolien, die Kriegsschauplätze im Kurdengebiet, das mondäne Istanbul sowie die Touristenhochburgen an der Ägäis. Livaneli zeigt die Türkei und seine Menschen in unterschiedlichster Ausprägung eingebettet in eine tragische Familiengeschichte.… (mehr)
 
Gekennzeichnet
schmechi | 12 weitere Rezensionen | Dec 2, 2020 |
Ibrahim hat seine südostanatolische Heimat schon lange verlassen, um in Istanbul als Journalist zu arbeiten. Als er auf eine Todesmeldung stößt, wird er stutzig: kann es sich bei dem in Amerika getöteten Türken um seinen alten Schulfreund handeln? Alles spricht dafür und so reist er nach Mardin, um die Hintergründe zu erforschen. Was er dort erfährt, wird sein Leben nachhaltig verändern. Hüseyin war verliebt in eine Frau, doch es war eine Liebe, die nicht sein durfte. Er Muslim, sie Jesidin aus einem der stadtnahen Flüchtlingslagern. Ibrahims Spurensuchte führt ihn zu diesen Geflüchteten und die Geschichten, die er hört, lassen ihn nicht mehr los.

Zülfü Livaneli ist neben Orhan Pamuk eine der bedeutendsten Stimmen der Türkei, vor allem, weil er in seinen Romanen gesellschaftskritische Themen verarbeitet und unbequeme Wahrheiten anspricht. So auch in „Unruhe“, das den Umgang mit Jesiden, die Verachtung dieser Religion und die Ablehnung der Menschen offen anspricht und am Beispiel von Hüseyin und Meleknaz die Absurdität auf die Spitze treibt.

„Im Nahen Osten ist es seit jeher üblich, dass man sich gegenseitig umbringt und nicht merkt, wie man sich dabei selbst tötet.“

Es sind solche Sätze, die wie Nadelstiche auf diejenigen wirken müssen, an die sie gerichtet sind. Es ist nicht nur das unsägliche Treiben des IS, das im Namen einer Religion legitimiert wird und weltweit für Entsetzen sorgt, das Livaneli kritisiert. Dies ist einfach, denn kaum jemand wird ihm da widersprechen. Schwerer wiegt jedoch der Umgang der Bewohner im Grenzland mit den geflüchteten Jesiden. In einem Lager dürfen sie hausen, man kümmert sich auch dort um sie, aber sie sollen bitte auch dort bleiben und auf keinen Fall Beziehungen mit Muslimen eingehen. Meleknaz erfährt kein Mitleid für ihr Schicksal, statt Verständnis schlägt ihr Hass von Hüseyins Familie entgegen.

Aber auch Ibrahim muss erkennen, dass sein Verhalten zweifelhaft ist. Beobachtet er zunächst die Haltung von Hüseyins Familie, ist hierdurch geradezu verstört und sucht fieberhaft nach der jungen Frau, so muss er sich doch irgendwann eingestehen, dass auch er mehr aus Eigennutz handelt als aus Nächstenliebe: er will sich selbst und anderen beweisen, dass er ein guter Mensch ist, seinem Leben Sinn geben. Dass er dabei die Bedürfnisse der Frau ignoriert, wird ihm erst spät bewusst.

„Unruhe“ ist ein kurzer, schonungsloser Roman, der das Schicksal einer Glaubensgemeinschaft ins Zentrum stellt, deren Geschichte von Verfolgung und Hass gekennzeichnet ist. Er wirft kein gutes Bild auf die Welt, die zusieht, im besten Fall schweigt, im schlimmsten für zusätzliches Leid sorgt.
… (mehr)
1 abstimmen
Gekennzeichnet
miss.mesmerized | 2 weitere Rezensionen | Jul 31, 2018 |

Listen

Auszeichnungen

Dir gefällt vielleicht auch

Nahestehende Autoren

Wolfgang Riemann Translator
M. K. Perker Introduction

Statistikseite

Werke
45
Mitglieder
780
Beliebtheit
#32,630
Bewertung
4.0
Rezensionen
25
ISBNs
109
Sprachen
12
Favoriten
1

Diagramme & Grafiken