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Inger-Maria Mahlke

Autor von Archipel Roman

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Werke von Inger-Maria Mahlke

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In der Büchertelefonzelle gefunden und kurz angefangen es zu lesen.

Sehr typisch für deutsche Literatur.
- Unwichtiges wird wie immer sehr ausführlich im Detail beschrieben,z.B. wie ein Kind Kettcar fährt in einem zu kleinen Kettcar und dass dann die Knie beim Treten bis zu den Ohren reichen.
- Probleme sind gut. Wenn es ein Hörbuch wäre, dann würde die Betroffenheitssprecherin, die im Deutschlandfunk immer die Nazi- und Judenverfolgungstexte spricht, eine gute Sprecherin dafür sein.

Sprich: ich konnte mit dem Buch nichts anfangen. Es geht zurück in die Büchertelefonzelle. Für Menschen, die typische deutsche Literatur mögen, ist es aber bestimmt ein gutes Buch. Insofern finde ich auch meine schlechte Bewertung gemein gegenüber der Autorin. Es ist ja nicht das Buch, das schlecht ist. Es ist nur ein Mismatch zwischen mir und dem Buch.
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volumed42 | 3 weitere Rezensionen | Sep 22, 2022 |
„Seitdem hat sich der Füllstand der Straßen zu einem verlässlichen Barometer für die Zerbrechlichkeit oder Stabilität der Verhältnisse auf der Insel entwickelt.“ (Zitat Seite 387)

Inhalt:
Rosa Bernadotte Baute bricht ihr Kunststudium ab und kehrt in ihre Heimat zurück, auf die Insel Teneriffa. Dort gehören die Bernadottes zur einflussreichen Oberschicht. Rosas Mutter ist Politikerin, Rosas Großvater mütterlicherseits, Julio Baute, lebt im Asilo La Laguna, wo er mit 96 Jahren noch Pförtnerdienste innehat. Er hat die politische Geschichte Teneriffas in den beinahe einhundert Jahren seines Lebens miterlebt, aktiv gegen die Faschisten im Bürgerkrieg, dann ihr Gefangener. Rosas Vater Felipe Bernadotte ist Historiker. Er hatte ein Forschungsprojekt gestartet, das auch die Aufarbeitung die Rolle seiner Familie unter Diktator Francisco Franco beinhaltet hätte, doch eine Kollegin wurde mit der Leitung beauftragt, worauf er sich vor elf Jahren ins Privatleben zurückgezogen hatte.

Thema und Genre:
Dieser Roman ist eine Mischung aus Generationen- und Familienroman und arbeitet gleichzeitig die Geschichte Teneriffas im 20. Jahrhundert auf. Daher sind neben Themen wie Familie, gesellschaftliche Strukturen und Grenzen, auch die Politik und der Widerstand ein Schwerpunkt. Die Geschichte spielt auf Teneriffa.

Charaktere:
Drei Familien stehen im Mittelpunkt dieses Romans: die adeligen, privilegierten Bernadottes, die Frauen Morales Ruiz, arme Unterschicht, Haushaltshilfen bei den Bernadottes, und die gutbürgerliche Familie Baute. Diese unterschiedlichen Familien sind durch die Ereignisse dieser einhundert Jahre, durch ihr Umfeld oder auch durch die Liebe miteinander verbunden. Julio Baute, geboren 1919, ist der stille Hauptprotagonist dieses Romans, denn er allein hat dies alles er- und überlebt, es ist auch seine Geschichte, die hier erzählt wird.

Handlung und Schreibstil:
In dieser Geschichte bilden kurze Rückblenden nur einen erklärenden Hintergrund. Erzählt wird die Handlung in einem einzigen Strang, dieser ist eingeteilt in Kapitel mit Zeitangabe. Eher ungewöhnlich ist es, dass die Geschichte von der Gegenwart in die Vergangenheit erzählt wird. Sie beginnt im Jahr 2015 und endet schließlich im Jahr 1919. Dennoch hält der Spannungsbogen den Leser gefangen, denn statt wie üblich zu erfahren „was passiert“, ist hier die interessante Frage „wie ist es dazu gekommen“.
Die Sprache erfasst viele Details, ergänzt durch Schilderungen und Beschreibungen, auch die Charaktere sind sehr stimmig entwickelt. Ein Glossar am Buchende erklärt spanische Bezeichnungen, beschränkt sich leider auf die gängigen Wörter und Wortverbindungen, die man ohnedies kennt, auch wenn man die Sprache nicht spricht.

Fazit:
Ein zeitgeschichtlicher Generationen- und Familienroman, erzählt am Beispiel von drei Familien. Es geht vor allem um das Leben der einzelnen Menschen, beeinflusst durch die Ereignisse, die sich durch die politische Situation ergaben. Einhundert Jahre, interessant und spannend erzählt „im Rückwärtsgang“, von 2015 bis 1919.
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Circlestonesbooks | 3 weitere Rezensionen | Apr 23, 2019 |
Eine Geschichte, die rückwärtsgehend erzählt wird und auf einer spanischen Insel spielt, gab es für mich dieses Jahr schon mal, nämlich „Die Sommer mit Lulu“. Während dort aber das Private dominierte und die Figuren überschaubar waren, ist es hier das Politische, das sich im Privaten spiegelt und ein schwer durchdringliches Netz an zu vielen Hauptfiguren.
Die Geschichte ist auf der Insel Teneriffa angesiedelt. Man erfährt zunächst von einer jungen Frau, Rosa, die bereits als 21-jährige keine Perspektive hat, zu arrogant ist sie um ihr Kunststudium und die Begegnungen, die die Kunst ermöglicht zu schätzen. Von ihr ausgehend wird ihre Familiengeschichte rückwärts erzählt, bis zum Urgoßvater Lorenzo González, einem Falangisten der ersten Stunde und Gatte von Ada Moore, der Tochter eines irischen Unternehmers. Und zum anderen Urgroßvater, Augusto Baute, der im Franko-Regime seine Apotheke verloren hat und Vater des 95-jährigen Julio ist, der in der Gegenwart im Altenheim an der Pforte sitzt.
Die Geschichte könnte spannend sein, es fällt aber schwer zu durchschauen, was man sich nun in die Vergangenheit merken soll und was nicht. So muss man ständig zurückblättern oder ein sehr gutes Gedächtnis plus hohe Aufmerksamkeit aufbringen. Oder man muss das Buch gleich zweimal lesen. Natürlich verstehen wir das Leben rückwärts, dennoch ist eine chronologischere Erzählweise für die Identifikation mit Figuren etwas förderlicher.
Ich fand das Buch zunächst spannend und war auch lange sehr gefesselt. Und obwohl die Auflösung in der faschistischen Ära dann ebenfalls gelungen ist - irgendwann war mir das Buch zu anstrengend zu lesen. Flüssig geht anders. Daher war ich am Ende froh, das Buch endlich fertig gelesen zu haben.
Das ist nun der fünfte Roman, der den deutschen Buchpreis erhalten hat, den ich lese. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich meistens verstehe, warum einzelne Bücher auf der Longlist landen, dass ich mit der Auswahl der Shortlist schon seltener mitgehen kann und dass ich selten den Preisträger lesbar finde. Natürlich wird ungewöhnliche Erzählweise und Neuartigkeit auch ein Kriterium für die Preiswürdigkeit sein - aber dennoch wäre mir in der Regel ein stringenteres, ja vielleicht konservativer erzähltes Buch lieber. Aber diese Geschichte hier hat zumindest eine deutliche Kohärenz und eine interessante Handlung. Daher bin ich doch froh, es gelesen zu haben.
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Wassilissa | 3 weitere Rezensionen | Oct 22, 2018 |
Von allen Büchern der Shortlist 2015, die ich bisher gelesen habe, fand ich dieses weitaus am schwierigsten zu lesen. Hätte ich nicht schon die Tudor-Romane von Philippa Gregory und Hilary Mantel gelesen, hätte ich mich gar nicht zurecht gefunden. Apropos Hilary Mantel: Mich erinnerte das Buch in Erzählweise, Stil und nicht zuletzt auch dem Thema sehr an die preisgekrönten Bücher der britischen Autorin,.
Grundsätzlich finde ich es sehr positiv, wenn historische Stoffe so erzählt werden, dass versucht wird, die erzählte Zeit zu transportieren und nicht, als würden Menschen des 21. Jahrhunderts eine Zeitreise in die Vergangenheit gemacht haben. Aber anscheinend bin ich als Leserin doch zu simpel gestrickt. Denn leicht zu lesen fallen mir diese Bücher nicht. Hilary Mantels Bücher fand ich zum Beispiel ganz extrem anstrengend und war ständig am googeln.
Hier geht es also um die kleinwüchsige Mary Grey, die eine Cousine von Elizabeth 1. ist. Da sie unter Hausarrest steht, schreibt sie ihre Gedanken und ihr bisheriges Leben auf. Die eigentliche Botschaft war für mich, dass diese Frau um Normalität kämpft, sowohl als Frau als auch als Adelige. Außerdem ist es ihr ein Bedürfnis, zumindest Zuneigung zu empfangen. Selbst der Mensch, der ihr am nächsten ist, ihre Dienerin Ellen, ist letztendlich in einen professionellen Verhältnis und nicht aus Freundschaft bei ihr. Diese Aspekte kommen ganz gut raus, da gibt es einige sehr gute Szenen: Mary drückt ihr Gesicht in Ellens Kleid um Freiheit zu atmen/ Ellen erkrankt und Mary kann nicht die Empathie aufbringen um zu erkennen, dass sie gepflegt werden muss/ Ellen begleitet Mary nicht aufs Land.
Aber der historische Stoff ist verwirrend- zu viele Personen, zu viele Begebenheiten, zu viel nur angedeutet. Da helfen auch der Anhang und der Stammbaum wenig.
Bei mir bleibt also ein eher zwiespältiger Eindruck: Ich habe das Buch eigentlich nicht genossen. Denen, die es mochten, könnte aber Hilary Mantel auch gut gefallen.
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Wassilissa | Sep 21, 2016 |

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