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Heinrich Mann (1871–1950)

Autor von Der Untertan

152+ Werke 2,615 Mitglieder 31 Rezensionen Lieblingsautor von 7 Lesern

Über den Autor

Heinrich Mann wrote about artists and poets and voluptuaries, for whom art is a "perverse debauch." His novels set in Germany are usually grotesque caricatures with political implications; those set in Italy tend to be feverish riots of experience in an amoral world. His "Professor Unrat" (1905) mehr anzeigen was made into the famous film "The Blue Angel." "The Little Town" (1909) is perhaps his most benign novel. Heinrich Mann, like his brother Thomas Mann, fled Nazi Germany and came to the United States. His literary reputation is strongest in Europe. In the United States, his reputation is clouded partly by the rancor of his brilliant, hectic prose and partly by his admiration of the former Soviet Union. (Bowker Author Biography) weniger anzeigen
Bildnachweis: Photo © ÖNB/Wien

Reihen

Werke von Heinrich Mann

Der Untertan (1919) — Autor — 847 Exemplare
Professor Unrat (1905) — Autor — 663 Exemplare
Die Jugend des Königs Henri Quatre (1935) — Autor — 237 Exemplare
Die Vollendung des Königs Henri Quatre (1938) — Autor — 179 Exemplare
Die kleine Stadt (1909) — Autor — 91 Exemplare
Im Schlaraffenland : ein Roman unter feinen Leuten (1900) — Autor — 57 Exemplare
Der blaue Engel (1930) 44 Exemplare
Ein Zeitalter wird besichtigt (1946) — Autor — 29 Exemplare
Thomas Mann / Heinrich Mann. Briefwechsel 1900-1949. (1993) — Autor — 27 Exemplare
Novellen (1970) — Autor — 23 Exemplare
The Living Thoughts of Nietzsche (1939) — Herausgeber — 19 Exemplare
Der Hass : deutsche Zeitgeschichte (1933) — Autor — 18 Exemplare
Die Jagd nach Liebe (1904) — Autor — 16 Exemplare
Zwischen den Rassen : Roman (1975) 13 Exemplare
Diana (1929) 11 Exemplare
Lidice (1942) — Autor — 10 Exemplare
Ein ernstes Leben. Roman. (1991) 9 Exemplare
Der Kopf (1925) 9 Exemplare
Die Armen (1950) 9 Exemplare
Minerva (1985) 8 Exemplare
Enttäuschung. Novellen (1983) 7 Exemplare
Geist und Tat : Essays (1981) 6 Exemplare
Eugénie oder Die Bürgerzeit / Ein ernstes Leben (1985) — Autor — 6 Exemplare
Empfang bei der Welt : Roman (1988) 6 Exemplare
Venus (1985) 6 Exemplare
Das Gute im Menschen. Drei Novellen. (1985) — Autor — 6 Exemplare
Mutter Marie (1988) — Autor — 5 Exemplare
In einer Familie (2000) 5 Exemplare
Auferstehung : Novelle (1927) 5 Exemplare
Der Atem : Roman (2007) 5 Exemplare
Essays (1994) — Autor — 4 Exemplare
Empfang bei der Welt / Der Atem (1982) — Autor — 4 Exemplare
Der Untertan / Im Schlaraffenland — Autor — 4 Exemplare
Professor Unrat / Die kleine Stadt (1992) — Autor — 4 Exemplare
Mensch und Macht. Essays (1919) 4 Exemplare
Flöten und Dolche : Novellen (1988) 4 Exemplare
Henri Quatre (1 & 2) (2020) — Autor — 4 Exemplare
Abdication : Et autres nouvelles (1989) — Autor — 4 Exemplare
Kobes (1971) 3 Exemplare
Tebaa (2012) 3 Exemplare
Briefwechsel (2021) 3 Exemplare
Das öffentliche Leben (2001) 3 Exemplare
Gesammelte Werke (2020) 3 Exemplare
Nietzshe Y La Eternidad (2013) 2 Exemplare
Heinrich Mann. 1871-1950. (1977) 2 Exemplare
Meistererzählungen. (2006) 2 Exemplare
Die Welt der Herzen 2 Exemplare
Politische Essays (1984) 2 Exemplare
Bunte Gesellschaft 2 Exemplare
Madame Legros (2005) 2 Exemplare
Novellen ; Bd. 2 2 Exemplare
MAVİ MELEK 2 Exemplare
Liebesspiele. (1996) 2 Exemplare
Das Herz Novellen 2 Exemplare
Schauspiele (1988) 2 Exemplare
Zola (1915) 2 Exemplare
Verlaten (1990) 2 Exemplare
Ingerul albastru 1 Exemplar
Oraselul 1 Exemplar
Der Untertan (2021) 1 Exemplar
Band 209, Politische Essays (1968) 1 Exemplar
Schauspielerin. Novelle (1978) 1 Exemplar
Pippo Spano 1 Exemplar
Die Boesen 1 Exemplar
Liliane et Paul (1993) 1 Exemplar
Novellen III 1 Exemplar
Die Gemme. Frühe Novellen (1992) 1 Exemplar
Der Jüngling 1 Exemplar
亨利四世上 1 Exemplar
Voltaire - Goethe 1 Exemplar
Der Vater 1 Exemplar
Novellen [Reclam] — Autor — 1 Exemplar
Mnais und Ginevra 1 Exemplar
亨利四世中 1 Exemplar
亨利四世下 1 Exemplar

Zugehörige Werke

Madame Bovary (1857) — Nachwort, einige Ausgaben26,190 Exemplare
Deutschland erzählt : Von Arthur Schnitzler bis Uwe Johnson (1962) — Mitwirkender — 108 Exemplare
Great German Short Novels and Stories (1933) — Mitwirkender — 104 Exemplare
Menschheitsdämmerung : ein Dokument des Expressionismus (1920) — Autor, einige Ausgaben98 Exemplare
Weltende (1977) — Mitwirkender — 13 Exemplare
Tyskland forteller : Tyske noveller (1972) — Mitwirkender — 11 Exemplare
Meesters der Duitse vertelkunst (1967) — Autor — 9 Exemplare
Duitse expressionistische verhalen (1966) — Autor — 9 Exemplare
Czarny Pająk - Opowieści Niesamowite Z Prozy Niemieckiej (1988) — Mitwirkender — 3 Exemplare
Life and letters today, November 1938 (1938) — Mitwirkender — 1 Exemplar

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Wissenswertes

Mitglieder

Rezensionen

In Manns Heimatstadt Lübeck, deren Einwohner wahrscheinlich als Vorbilder für den Roman herhalten mussten, wurde das Buch möglichst totgeschwiegen und, wenn das nicht half, negativ kritisiert. Es herrschte faktisch ein Verbot des Buches. Durch die zahlreichen Übersetzungen und durch die Verfilmung als Der blaue Engel mit Marlene Dietrich erlangte das Buch Weltruhm. Manche sahen im Professor Unrat eine Karikatur des deutschen Bildungsbürgers der Wilhelminischen Epoche. Es zeigte, welche Höhe die Doppelmoral des Bürgertums erreichen kann, wenn es sich von Sekundärtugenden bestimmen lässt, und ist ein Dokument für die Mentalität in Deutschland vor den Weltkriegen.

Der 57-jährige Gymnasiallehrer Raat lebt allein und zurückgezogen. Er ist verwitwet und hat sich von seinem Sohn losgesagt, weil dieser viermal durchs Examen gefallen ist und sich mit verschiedenen unverheirateten Frauenzimmern in der Öffentlichkeit sehen lässt. Als Professor ist er allerdings eine Legende. Aus beinahe jeder Familie des Ortes war der eine oder andere Sprössling einst Schüler des strengen Professors. Der Spitzname „Unrat“, mit dem er hinter seinem Rücken gerufen wird, hat mittlerweile Tradition im Ort. Jeder ruft ihn so und bringt ihm damit eine gewisse ironische Wertschätzung entgegen, die Raat allerdings nicht erkennt. Für ihn ist die Verunglimpfung seines Namens ein Angriff auf seine Person und ein Zeichen von Respektlosigkeit. Der Schulalltag ist für ihn ein täglicher Kampf, seine Schüler sind seine Feinde, die es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt. So stellt er ihnen Aufgaben, die sie nicht lösen können, um sie daraufhin zu bestrafen.

Im 17-jährigen Sohn des Konsuls Lohmann hat Unrat in der Schule einen besonderen Gegenspieler: er ist intelligent, durch Strafen nicht zu treffen und weiß genau, wie er den Professor in Rage bringen kann. Als Raat ihn wegen der Verwendung des Spitznamens „Unrat“ in ein finsteres Garderobenzimmer, das „Kabuff“, verwiesen hat, liest er im Aufsatzheft des Schülers ein Gedicht mit dem Titel „Huldigung an die hehre Künstlerin Fräulein Rosa Fröhlich“.

Um Lohmann endlich zu Fall zu bringen, macht sich Raat auf die Suche nach diesem „Fräulein Rosa Fröhlich“. Er findet heraus, dass sie als „Barfußtänzerin“ in dem Vergnügungslokal „Der blaue Engel“ auftritt. Sich selbst einredend, dass es ihm nur um das Wohl seiner Schüler ginge, betritt er die Wirtschaft. Dort widerfährt ihm jedoch ein Missgeschick nach dem anderen, bis seine Schüler auf ihn aufmerksam werden. Als er durch eine Tür flieht, steht er plötzlich vor Rosa Fröhlich. Obwohl er sie anherrscht, sie solle aufhören, seine Schüler zu verführen, und die Stadt verlassen, nimmt sie ihn vor ihren Kollegen in Schutz und bietet ihm Wein an. Die von seinen Schülern umworbene „Künstlerin“ verfehlt auch beim Professor nicht ihre Wirkung.

Am nächsten Morgen herrscht in der Schule ein gespannter Waffenstillstand: Raat befürchtet, dass seine Schüler ihn in der Klasse lächerlich gemacht haben – die Schüler befürchten, zum Direktor zitiert zu werden. Nach Schulschluss will Raat unbedingt vor seinen Schülern bei Rosa Fröhlich sein. Er kann es nicht ertragen, dass sein Schüler Lohmann sie aufsucht. Rosa umgarnt den Professor und erklärt später, sie habe die Blumen von den Schülern weggeworfen, und lässt sich von ihm beim Umkleiden helfen. Raat gerät immer mehr in ihren Bann. Er erfüllt ihr alle Wünsche, teure Speisen im Restaurant, neue Kleider, ein möbliertes Appartement, er sortiert ihr sogar die Wäsche. Sie „steht jetzt unter seinem Schutz“. So sorgt er nicht nur dafür, dass seine Schüler ihr nicht zu nahe kommen, er hält auch andere Verehrer von ihr fern und wirft etwa einen Schiffskapitän hinaus, der sie in der Künstlergarderobe besuchen will.

Immer weniger kümmert es Raat, was die Leute über ihn denken. Weder seine Wirtschafterin, die sich über Rosas Besuche beschwert, noch eine Rüge seines Schuldirektors vermögen ihn zu beeindrucken. Er geht sogar so weit, öffentlich Rosas Ehre zu verteidigen, als sie beschuldigt wird, zusammen mit seinen Schülern ein Hünengrab verwüstet zu haben. Erst als Rosa zugeben muss, bei der wüsten Feier am Hünengrab teilgenommen zu haben, zieht er sich am Boden zerstört zurück. Er wird aus dem Schuldienst entlassen.

Als der Pastor gegen Rosa argumentiert, verteidigt Raat sie und fasst den Vorsatz, sie zu heiraten, wovon er auch nicht ablässt, als er erfährt, dass Rosa eine Tochter hat. Nach der Hochzeit verbringt das Ehepaar einige Zeit in einem Seebad. Dort fällt auf, dass andere Herren die Aufmerksamkeit der verheirateten Rosa gewinnen wollen.

Nach zwei Jahren Ehe mit Rosa ist Raat finanziell ruiniert. Eine Freundin Rosas gibt ihm den Rat, Griechisch zu unterrichten. Der Sprachunterricht entwickelt sich bald zu allabendlichen Trinkgelagen, bei denen weite Teile der Stadt erscheinen. Diese Feiern nutzt Unrat, um sich an seinen ehemaligen Schülern und an den Oberen der Stadt zu rächen.

Am Ende tritt Lohmann erneut in Raats Leben. Rosa trifft den ehemaligen Schüler in der Stadt und lädt ihn in ihre Wohnung ein. Dort bietet Lohmann an, all ihre Schulden zu bezahlen, und legt die aufgeklappte Brieftasche auf den Tisch. Als Rosa auch noch sein altes Gedicht aus dem Schulaufsatz singt, stürzt der eifersüchtige Raat aus dem Nebenzimmer und versucht, ihr die Kehle zuzudrücken. Dann greift er nach Lohmanns Brieftasche und stürzt hinaus. Kurz darauf wird das Ehepaar Raat verhaftet. Die ehrbaren Bürger, die noch vor kurzem gern in sein Haus kamen, haben für den Professor jetzt nur noch Hohn und Spott übrig. (Wikipedia)
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
Hoppetosse1 | 7 weitere Rezensionen | Sep 11, 2023 |
Gesellschaftssatire über das rücksichtslose Emporkommen eines Fabrikanten in einer Kleinstadt im wilhelminischen Kaiserreich. Mit Diederich Heßling porträtiert Heinrich Mann den klassischen Typus des opportunistischen Karrieristen ("nach oben buckeln, nach unten treten") mit stramm nationaler Gesinnung, der dem Nationalsozialismus den Weg bereitete. Genial und beängstigend!
Kongeniale Lesung des großen Schauspielers Hans Korte, der virtuos zwischen hämischer Bösartigkeit und winselnder Feigheit wechselt und den satirischen Ton der Geschichte punktgenau trifft. Eine der besten Lesungen, die ich bislang gehört habe!… (mehr)
½
 
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Leandra53 | 10 weitere Rezensionen | Mar 6, 2022 |
 
Gekennzeichnet
mastau-xoshe | 10 weitere Rezensionen | Dec 1, 2013 |
Hier hat Heinrich Mann das Psychogramm eines herzlich unsympathischen Menschen geschaffen. Mann schildert seinen Protagonisten, den wilhelminischen Zeitgenossen Diederich Häßling, als grotesk abstoßenden Typen. Diederich ist der Sohn eines Industriellen: Der Vater ist Inhaber einer Papier-Manufaktur. Die Erziehung durch den Vater ist extrem streng, von der Mutter dagegen wird Diederich verwöhnt. Kommt uns diese unheilvolle Konstellation nicht irgendwie bekannt vor? Schon von Kindheit an zeigt sich bei Diederich ein krass opportunistischer Wesenszug, der sich während seines gesamten Werdegangs fortsetzt. Egal, ob in der Schule, beim Militär, in der Studentenverbindung, im Studium, als Fabrik-Direktor oder als Stadtverordneter, immer handelt Diederich nach der bekannten Radfahrer-Devise „nach oben buckeln, nach unten treten“. Jeder in seinem näheren Umfeld hat darunter zu leiden, ob es sich nun um seine politischen Gegner handelt, um seine Jugendliebe, seine Angestellten oder seine Familienmitglieder: Diederich unterdrückt jeden, dem er sich überlegen fühlt. Sämtliche Personen, die ihm begegnen, werden eiskalt nach ihrem Nutzwert beurteilt und dementsprechend behandelt. Hoch über all dem steht für Diederich jedoch der Kaiser, den er über alles verehrt und als Inbegriff der Macht maßlos bewundert. Am Ende der Erzählung lässt Heinrich Mann den Diederich Häßling in seiner wahren Gestalt auftreten, dem Teufel gleich. Sogar der Himmel scheint sich über Diederich zu empören und lässt einen gigantischen Wolkenbruch über dem Nichtswürdigen niedergehen, was diesen aber nicht weiter berührt: Der Untertan bleibt seinem Kaiser, und vor allem sich selbst, treu.

Die Charakterzeichnung dieses Scheusals durch Heinrich Mann ist trotz, oder gerade wegen der Satire, einfach beklemmend, wenn man sich vor Augen hält, dass Menschen vom Schlage eines Diederich Häßling kein Einzelfall sind. Auch wenn wir die Monarchie mit all ihren Auswüchsen und Unmenschlichkeiten hinter uns gelassen haben, so dass zumindest das durch Diederich verkörperte, absurde Obrigkeitsdenken in dieser extremen Form nicht mehr vorkommt, ist der Opportunismus nicht ausgestorben. Heinrich Manns Roman ist ein entlarvendes Sittengemälde der bürgerlichen Gesellschaft vom Ende des Neunzehnten Jahrhunderts, in der jeder auf seinen eigenen Vorteil bedacht war. Man kann nicht umhin, mit der heutigen Gesellschaft zu vergleichen.
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Gekennzeichnet
buchstabendompteurin | 10 weitere Rezensionen | Nov 11, 2013 |

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