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Javier Marías (1951–2022)

Autor von Mein Herz so weiß

112+ Werke 11,373 Mitglieder 374 Rezensionen Lieblingsautor von 49 Lesern

Über den Autor

Javier Marias, a literary phenomenon worldwide, is still in the process of being discovered in America. Among his awards are the Premio Ciudad de Barcelona, The Spanish Critics' Award, the Prix L'Oeil et la Lettre, the Premio Mondello, the Premio Internacional de Novela Romulo Gallegos, the Prix mehr anzeigen Femina Etranger, the Nelly-Sachs Prize, and the Dublin International IMPAC Award. He is also King Xavier I of Redonda. weniger anzeigen

Reihen

Werke von Javier Marías

Mein Herz so weiß (1992) 1,949 Exemplare
Morgen in der Schlacht denk an mich (1994) 1,157 Exemplare
Die sterblich Verliebten (2011) 1,149 Exemplare
Fieber und Lanze : Roman (2002) 979 Exemplare
Alle Seelen (1989) 870 Exemplare
Thus Bad Begins (2014) 465 Exemplare
Der Gefühlsmensch (1986) 432 Exemplare
Berta Isla (2017) 426 Exemplare
Schwarzer Rücken der Zeit (1998) 415 Exemplare
Als ich sterblich war (1999) 396 Exemplare
Voyage Along the Horizon (1972) 212 Exemplare
Tomás Nevinson (2021) 189 Exemplare
Los dominios del lobo (1993) 99 Exemplare
El siglo (1983) 62 Exemplare
Your Face Tomorrow Trilogy (2011) 58 Exemplare
Cuentos únicos (1989) 56 Exemplare
Literatura y fantasma (1993) 37 Exemplare
Miramientos (1997) 30 Exemplare
Pasiones pasadas (1991) 29 Exemplare
Das Leben der Gespenster (1995) 28 Exemplare
Venice, An Interior (2016) 28 Exemplare
Cuando los tontos mandan (2014) 19 Exemplare
A veces un caballero (2001) 13 Exemplare
Aquella mitad de mi tiempo (2008) 13 Exemplare
El oficio de oír llover (2005) 12 Exemplare
Juro no decir nunca la verdad (2015) 11 Exemplare
Harán de mí un criminal (2003) 11 Exemplare
Lo que no vengo a decir (2009) 9 Exemplare
Demasiada nieve alrededor (2007) 9 Exemplare
Ven a buscarme (2011) 8 Exemplare
Tiempos ridículos (2013) 8 Exemplare
Ni se les ocurra disparar (2011) 7 Exemplare
The Alphabet Garden: European Short Stories (1994) — Autor — 7 Exemplare
LECCION PASADA DE MODA (2012) 7 Exemplare
Desde Que TE VI Morir (1999) 6 Exemplare
Beyaz Kalp (2016) 5 Exemplare
Trilogia sentimentale (2010) 4 Exemplare
Si rude soit le début (2014) 4 Exemplare
Tutti i racconti (2020) 4 Exemplare
Las huellas dispersas (2014) 3 Exemplare
Karasevdalilar (2015) 2 Exemplare
Tako počinje zlo (2017) 1 Exemplar
Ditt ansikte i morgon (2017) 1 Exemplar
Tema do homem, O 1 Exemplar
Kötü Niyet Öyküleri (2018) 1 Exemplar
Kurt Mintikasi (2022) 1 Exemplar
La zona fantasma 1 Exemplar
Zamanin Karanlik Yüzü (2021) 1 Exemplar
Tüm Ruhlar 1 Exemplar
Duygusal Adam (2020) 1 Exemplar
Crna leđa vremena 1 Exemplar
Sve duše 1 Exemplar
Opaka narav 1 Exemplar
Ástir 1 Exemplar
Yarınki Yüzün 1 Exemplar
Sale caractère 1 Exemplar
Schöne Ferien — Mitwirkender — 1 Exemplar
Interpreti di vite (2011) 1 Exemplar
Voglio essere lento (2010) 1 Exemplar
Entrevistos (2005) 1 Exemplar
Marias Javier 1 Exemplar
Beleszerelmesedések (2012) 1 Exemplar

Zugehörige Werke

Leben und Meinungen von Tristram Shandy, Gentleman (1759) — Übersetzer, einige Ausgaben7,626 Exemplare
Granta 66: Truth and Lies (1999) — Mitwirkender — 161 Exemplare
Granta 107: Summer Reading (2009) — Mitwirkender — 100 Exemplare
McSweeney's Issue 42 (McSweeney's Quarterly Concern): Multiples (2013) — Mitwirkender — 62 Exemplare
The Dedalus Book of Spanish Fantasy (1999) — Mitwirkender, einige Ausgaben47 Exemplare
The Library of the Lost: In Search of Forgotten Authors (2015) — Vorwort — 31 Exemplare
Electric Literature No. 4 (2010) — Mitwirkender — 7 Exemplare

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Wissenswertes

Mitglieder

Rezensionen

Ich liebe Bücher, die Philosophie, Zeitgeschehen, Gesellschaftskritik und spannende Handlung verknüpfen. Selten fand ich diesen Mix schöner formuliert als in diesem dritten Teil der Trilogie. Nichts, was man erzählen kann oder hört, kann nicht auch passieren, alles mixt sich permanent und niemand hat wirklich einsichtigen Durchblick durch die dünne Decke der Kultur, die uns u.a. von der Gewalt trennt.

Javier Marías ist u.a. auch Zeitungskolumnist, ein kritischer Berichterstatter aktuellen Zeitgeschehens, der z.B. die exibitionistische Geschmackssucht der Medienkonsumenten aufspießt, der hinter die aktuellen dekorativen Make-ups blickt. In den anfänglichen, langen, zerdehnten Gesprächen dieses Buches zwischen Jaime und Bertram wird literarisches Nachdenken z.B. über One Night Stands, Busenwunder, krankhafte Ruhmsucht und Gewalt zu einem Genuss der besonderen Art. Ich persönlich liebe diese für andere wohl eher langweiligen, sprunghaften Stellen in seinem Roman mehr als den Plot, der sich erst später, langsam, aber gewaltig entwickelt.

Bis zur Mitte des Romanes wird unsere Gesellschaft, die Medienkultur beschrieben, um dann die Wirkungen an einem ganz persönlichen "Fall" zu beschreiben.

Jaime Deza werden von Bertram Tupra nachts in einem abschweifend schönen Gespräch Gewalt- bzw. Foltervideos vorgeführt, die ihn schocken, die ihm das Gift der Gewalt langsam spürbar einflößen. Die bittere Erkenntnis in ihm wächst, dass jeder verführbar ist, sie lässt ihn selbst in sich die Unschuld verlieren. Schrittweise erkrankt er daran, Jaime kann die Bilder der Gewalt nicht mehr vergessen.

Die aktuelle gesellschaftliche Zustandsbeschreibung erhellt die markante Aneinanderreihung von 3 Worten: die Grillen, Torheiten und die Pein einer immer schneller plappernden Medienkultur. Sind sie nur andere Sündenböcke für das eindimensionale Kriegsgeschehen früherer Jahre, in dem Völker mit Vaterlandsliebe etc. aufeinander gehetzt wurden? Sind sie bessere Sündenböcke? Was macht Gewalt im Fernsehen mit uns? Wenn Sie diese Fragen in sich kreisen hören, dann ist dieses Buch eine gute Antwort, eine Ansage dünnster kultureller Schichten, die auf dem vermeintlich humanen Gesicht unserer Zeit liegen.

Im zweiten Teil des Buches, dem eigentlichen Krimi-Plot, erfährt Jaime die Leiden der sich in ihm entwickelnden, ganz persönlichen Gewaltbereitschaft, als er entdeckt, dass seine Frau wohl eine Affäre hatte. Mehr sei nicht verraten.

Viele Gedanken wiederholen sich in dem Buch, so wie dies Filme und Gewalt in unserer Umgebung Tag für Tag tun, eine Spiegelung der Gesellschaft und eine Hineinspiegelung in einen selbst. Wo wird Gewalt soweit dominant, dass sie den Sprung hinaus aus den Gedanken in die Tat wagt? Was macht TV mit uns, Gewaltszenen, Gewaltspiele?

Wenn Sie auf all diese Fragen eine Antwort suchen und nicht einen schnell dahingespannten Krimiplot, wenn Sie hinter die Dinge lesen wollen, in jenes, was unsere Gesellschaft ausmacht, warum Gewalt ein Teil unseres Lebens bleibt, dann werden Sie mit diesem Roman viele Antworten finden, aber nicht alle.
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
Clu98 | 16 weitere Rezensionen | Apr 3, 2023 |
„Es gab eine Zeit, da war sie sich nicht sicher, ob ihr Mann ihr Mann war, wie man auch im Dämmerschlaf nicht weiß, ob man denkt oder träumt, ob man seinen Geist noch lenkt oder die Erschöpfung ihn in die Irre führt.“ (Zitat Seite 9)

Inhalt
Tomás Nevinson hatte schon bald klare Vorstellungen, wie seine Zukunft aussehen würde: verheiratet mit seiner Jugendliebe Berta Isla in Madrid, ein glückliches Privatleben, auch beruflich erfolgreich. Auf Grund seiner herausragenden sprachlichen Begabung studiert er in Oxford. Nach vier Jahren erwartet er ein Abschlussexamen mit Bestnoten und danach wird er, noch nicht einundzwanzig Jahre alt, nach Madrid zurückkehren. Als ihm sein Tutor den Vorschlag macht, für den britischen Geheimdienst zu arbeiten, glaubt Tomás, die freie Wahl zu haben, ablehnen zu können, was er auch sofort tut. Doch knapp danach tritt ein Ereignis ein, das ihm keine Wahl mehr lässt und sein Leben und auch das Leben seiner späteren Ehefrau Berta für immer verändert. Obwohl seine Anstellung bei der britischen Botschaft in Madrid seine Reisen nach London für Berta zunächst logisch erscheinen lässt, beginnt sie, Fragen zu stellen, als seine Abwesenheiten immer länger werden und er in diesen Zeiten nicht erreichbar ist. Doch sie erhält keine Antworten, aber wenigstens die Bestätigung, dass es so ist. Dann verschwindet er im Mai 1982 spurlos, Jahre vergehen und niemand weiß, ob er noch lebt.

Thema und Genre
In diesem Roman geht es nicht um die aktive Tätigkeit der Geheimdienste, sondern vor allem darum, wie dieses Doppelleben, der Wechsel zwischen unterschiedlichen Identitäten und die damit verbundenen Geheimnisse, die Menschen verändern. Themen sind politische Überzeugungen, Beziehung, Familie, Liebe und Vertrauen.

Charaktere
Tomás ist völlig verändert, als er nach dem Abschluss seines Studiums zu Berta zurückkehrt. Ihr fällt auf, dass er nie mehr über die Zukunft nachzudenken scheint, so, als stünde führ ihn alles schon fest. Seinen neuen Patriotismus kann Berta nicht teilen und sie versteht nicht, warum er sich für dieses Leben entschieden hat. Dennoch trennt sie sich nicht von ihm und als er verschwunden ist, gibt ein Teil von ihr die Hoffnung nicht auf, sie hört nicht auf, auf seine Rückkehr zu warten.

Handlung und Schreibstil
Die Geschichte wird chronologisch, jedoch aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Einerseits schildert der Erzähler personal die Geschichte von Tomás, anderseits erzählt Berta Isla selbst ihre Geschichte in der Ich-Form und diese bildet den Hauptteil des Romans. So erfahren wir Lesenden zeitgleich mit den tatsächlichen Abläufen die Geschichte von Tomás in Oxford, kennen die Hintergründe für seine Entscheidung, die Berta nicht kennt. Wir kennen das Leben von Tomás in diesen Jahren, mehr, als er Berta erzählt, aber auch Bertas Leben während der Abwesenheit von Tomás, Dinge, die er nicht weiß, außer, sie erzählt es ihm. Es ist diese brillant gewählte Art, die Geschichte von Tomás und Berta zu erzählen, die für Spannung sorgt, vor allem aber auch die Problematik und Konflikte aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet, uns Lesende zu eigenen Überlegungen anregt und dafür auch Raum lässt. Denn die Sprache nimmt sich viel Zeit für Schilderungen, für die Entwicklung und Charakterisierung besonders der beiden Hauptfiguren.

Fazit
Spannend, mit einer Vielfalt an interessanten Themen, ist dieser Roman vor allem eine einfühlsame, packende Studie der menschlichen Verhaltensweisen.
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Gekennzeichnet
Circlestonesbooks | 13 weitere Rezensionen | Feb 28, 2023 |
„Jeder zwingt jeden, nicht so sehr, etwas zu tun, was er nicht will, als etwas zu tun, von dem er nicht weiß, ob er es will, denn fast niemand weiß, was er nicht will, es ist nicht möglich, das zu wissen.“ (Zitat Seite 217)

Inhalt
„Ich wollte es nicht wissen, aber ich habe es erfahren …“ so beginnt dieser Roman. Juan, der nun erwachsene, seit weniger als einem Jahr selbst verheiratete Ich-Erzähler, wächst mit Andeutungen auf, die Ehefrauen seines Vaters Ranz betreffend. Es geht um Teresa, die kurz nach der Rückkehr von ihrer Hochzeitsreise gestorben ist. Teresa war Juans Tante, denn sein Vater hat später deren jüngere Schwester Juana geheiratet, Juans Mutter. Nach Juans Heirat mit Luisa mehren sich in Juans Bekanntenkreis Andeutungen an die Geschehnisse in der Vergangenheit und vor allem Luisa möchte wissen, was damals wirklich passiert ist. „Vielleicht hat er all diese Jahre darauf gewartet, dass in deinem Leben jemand wie ich auftaucht, jemand, der zwischen ihm und dir vermitteln kann, ihr Väter und Söhne seid sehr ungeschickt miteinander.“ (Zitat Seite 169)

Thema und Genre
In diesem Roman, heute ein moderner Klassiker, geht es um die Möglichkeiten der Sprache als Ausdrucksmittel und Kommunikationsform, um Beziehungen, Familie, um Geheimnisse der Vergangenheit, die auch in der Gegenwart präsent sind und diese prägen und um die Frage, ob Verschweigen bereits eine Lüge ist. Wird eine Schuld durch ein Geständnis geringer, oder aber, indem man darüber schweigt und sie eines Tages dann weit zurück in der nicht mehr veränderbaren Vergangenheit liegt?

Charaktere
Juan arbeitet als Dolmetscher und Übersetzer, wie auch Luisa, mit der er seit knapp einem Jahr verheiratet ist. Sogar seine Gedanken sind von der Kraft der Sprache und der Worte durchdrungen. Am Tag seiner Hochzeit fragt ihn sein Vater: „was nun?“ und genau diese Frage stellt sich auch Juan bereits während der Hochzeitsreise und immer wieder in den Monaten danach.

Handlung und Schreibstil
Die Geschichte spielt innerhalb einer Gegenwart, die nicht ganz ein Jahr umfasst, und einer erinnerten nahen und ferneren Vergangenheit. Die Handlung besteht aus einzelnen Episoden, deren Zusammenhänge man erst gegen Ende der Geschichte erfährt, oder auch nicht. Juan schildert seine Geschichte als Ich-Erzähler, wobei seine Gedanken, Überlegungen, Befindlichkeiten und Ängste den größten Raum dieses Romans einnehmen. Es ist bekannt, dass bei Javier Marías die Sprache im Vordergrund steht, die genauen, sehr ausführlichen Beschreibungen der Gedanken seiner Hauptfiguren in langen Satzgebilden. Auch die Konflikte hinterfragen das Verhalten der Menschen in familiären Beziehungen und beobachten es aus unterschiedlichen psychologischen Blickwinkeln und Fragenstellungen.

Fazit
Sowohl die Problematik, die Fragen aufwirft und zum Nachdenken anregt, als auch die kraftvolle Sprache mit langen Sätzen und Satzfolgen, noch ergänzt durch weitere Gedankensprünge und Einschübe in Klammern, machen aus diesem Roman keine Lektüre, die man eben mal so zwischendurch liest, dieses Buch verlangt die Aufmerksamkeit der Lesenden von der ersten bis zur letzten Seite. Diese Zeit sollte man sich nehmen.
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
Circlestonesbooks | 56 weitere Rezensionen | Dec 8, 2022 |
Kurz nach dem zu frühen Tod des Autors habe ich sein neuestes Buch geschenkt bekommen und mich wirklich sehr darüber gefreut. Allerdings habe ich mich sehr schwergetan das Buch zu lesen. Die Geschichte ist eigentlich sehr interessant Tomas Nevinson, der ehemalige Spion, wird noch einmal rekrutiert um eine ETA-Terroristin zu entlarven und zu töten. Drei Frauen kommen in Frage.
Eigentlich also ein sehr spannendes Thema, aber ich fand das Buch anstrengend und schwer zu lesen.
½
 
Gekennzeichnet
Wassilissa | 7 weitere Rezensionen | Sep 29, 2022 |

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