Franz H. Mautner (1902–1995)

Diese 1957 Ausgabe von Mautners Analyse von „Mörikes letzter Dichtunng und reifsten Prosawerk“ weist gegenüber dem Erstdruck 1945 (in: Publications of the Modern Language Association of Amerika) nur geringfügige Änderungen auf; zwischen 1945 und 1957 erschienene Abhandlungen konnten nicht berücksichtigt werden.

M. setzt sich „eine doppelte Aufgabe: Mörikes Künstlertum in dieser Novelle zu beschreiben, als die ihr zu Grunde liegende Eigenart – diese gleicht weithin Mörikes Mozartbild – und zugleich als Dichtung gewordene Leistung, als Form im engeren Sinn.“ ( – M. setzt als Motto für diese Arbeit einen Auspruch Mörikes voran: „Die Form ist doch in iher tiefsten Bedeutung ganz unzertrennlich vom Gehalt, ja in ihrem Ursprung fast eins mit demselben.“)
Als wichtige Eigenart Mörikes und zugleich Mozarts Kunst wird die Spannung durch „die Polarität zwischen Heiterkeit und Lebensfreude auf der einen und Ernst und Angst vor Vergänglichkeit auf der anderen Seite“ erwähnt, eine feine „Balance aus Wehmut und Heiterkeit“ die, wie aufgezeigt wird, den Text diskret durchzieht.
Dabei wehrt M.den Text gegen die, die Untertöne überhören (die Stumpfen) als auch, und vor allem, gegen solche, die nur die Untertöne hören (die Superklugen).

Späteren Studien zu dieser Erzählung kenne ich nicht, jedoch diese war mir sehr lesenswert und half mir, feine Details der schönen Novelle Mörikes aufzuschließen. (XII-12)… (mehr)