Richard McGuire
Autor von HIER: Graphic Novel
Über den Autor
Bildnachweis: Listal
Werke von Richard McGuire
Richard McGuire Makes A Book (Five Dials, #35) 2 Exemplare
Ici 1 Exemplar
Zugehörige Werke
Raw Vol. 2, No. 1: Open Wounds from the Cutting Edge of Commix (1989) — Mitwirkender — 195 Exemplare
An Anthology of Graphic Fiction, Cartoons, and True Stories: v .2 (2008) — Mitwirkender — 156 Exemplare
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Wissenswertes
- Geburtstag
- 1957
- Geschlecht
- male
- Nationalität
- USA
- Geburtsort
- New Jersey, USA
- Berufe
- illustrator
animator
toy creator
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Vignette (frz.) meinte früher die Kennzeichnung der Rebsorte am Rand eines Weinbergs und das Etikett einer Weinflasche. Später wurde das Wort auf Randverzierungen im Druckwesen übertragen. Im New Yorker hatte die Vignette schon immer eine besondere Bedeutung. Vor dem Hintergrund eines klassischen Text-Layouts (bis heute) wurde ihr die Aufgabe zugewiesen, zwischen einzelnen Spalten oder Absätzen zu vermitteln, aufzulockern, Lücken zu füllen, abzuschließen, Gedankenblitze zu setzen etc..
Um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, ist es empfehlenswert, einfach nach New Yorker und Vignette zu suchen bzw. ein altes Layout anzusehen. z.B. den New Yorker vom 21. Juli 1928. Die Vignette wurde auch zwischen einzelnen Absätzen eines Textes eingebaut, sie war insofern ein Zusammenfassen, Neugierigmachen, mehr als bloße Verzierung, aufgeladen mit Bedeutungsgehalt im Kon-Text.
Mit dem digitalen Satz bzw. Layoutprogrammen wurden Vignetten mehr und mehr vernachlässigt oder aber anders interpretiert. Der New Yorker hat aus diesem Bedeutungsverlust eine Tugend gemacht und unterschiedliche Illustratoren immer wieder zu Vignetten-Strecken (sequentielle Vignetten) beauftragt, zu kleinen Kunstwerken also, die man einzeln oder auch in der Strecke betrachten kann.
Egal, wo man einsteigt, man blättert weiter, nach vorne oder zurück. Auf der anderen Seite kommen Vignetten heute in Icons der Smartphones etc. zu einer wiederentdeckten, starken Kraft. Eine ganz große Kunst, Logos mit klaren Bedeutungen in wenigen Strichen merkfähig und einzigartig zu machen.
Richard Mc Guire (RMG) ist ein besonders breit aufgestellter Kreativer, tätig in den unterschiedlichsten Bereichen. Er war/ist Bassist, Trickfilmer, Spielzeugmacher, Layouter, Autor und Illustrator von Kinderbüchern, mit geschultem, breitem Blick also und der Fähigkeit schönster Übersetzungen seiner Ideen in eine simple Formensprache.
RMG wandelt unbelebte Gegenstände in Persönlichkeiten um, mit knappsten Mitteln. Die Parkuhr in DREI FREUNDE zeigt eine Art Gesicht, das einen Aufschrei der Entrüstung vermittelt, sein Nachbar, der Briefkasten, deutet mit dem Griff ein versteinertes Grinsen an, das Gitter des Abfalleimers ixt Dinge einfach weg, kantig und scharf. Einfach genial, wie alle 3 auf Seite 28 in den Winter übergehen bzw. andere Formen extrahieren.
RMG zitiert die klassische Moderne und man erkennt z.B. Fernand Leger in IN DER U-BAHN, Joan Miro in TAXI, El Lissitzky in GEDANKENAUSTAUSCH oder jeden beliebigen deutschen Expressionisten in OBEN IST ES LAUT. Die Verdichtung in Weniges, in höchste Abstraktion bei gleichzeitigem maximalen Ausdruck, RMG gelingen Dinge, vor denen man nur den Hut ziehen kann.
Jede der fast 600 Seiten ist ein künstlerischer Genuss.… (mehr)