Michael Morpurgo

Der zwölfjährige Jo lebt mit seiner Mutter und seinem Grossvater auf einem Hof in einem kleinen französischen Grenzdorf in den Pyrenäen. Der Zweite Weltkrieg tobt, Jos Vater ist als Soldat in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten. Jo lernt Benjamin kennen und erfährt allmählich, dass er sich als Jude bei seiner Schwiegermutter versteckt und auf seine Tochter Anya wartet, die er auf der Flucht durch Frankreich verloren hatte. Später entdeckt Jo, dass Benjamin und die Witwe jüdische Kinder bei sich aufnehmen und sie über die Berge nach Spanien bringen. Als deutsche Soldaten das Dorf besetzen und die Grenze streng bewacht wird, werden in einer grossen Aktion die Kinder heimlich über die Grenze gebracht. Benjamin wird gefasst und nach Auschwitz deportiert. Einige Monate später ist der Krieg zu Ende und Anya findet doch noch den Weg in das Dorf zu ihrer Grossmutter.
In diesem Buch wird ein selten beschriebenes Stück Geschichte für Jugendliche erzählt, nämlich die Besatzung Frankreichs, der Widerstand und die Fluchthilfe nach Spanien. Auch sind die unterschiedlichen Rollen (Besatzer, Widerstand, Besetzte, Flüchtlinge) zwar klar verteilt, das Bild von Gut und Böse wird aber immer wieder von den sehr vielschichtig beschriebenen Figuren aufgebrochen. Kurzum ein spannendes, informatives und menschliches Buch, das auch sprachlich begeistert.… (mehr)