Derek B. Miller (1)

Er wird es Rhea und Lars gegenüber nicht zugeben - niemals, natürlich nicht - aber Sheldon kann nicht anders, als sich zu fragen, was er hier macht...

Sheldon Horowitz, zweiundachtzig Jahre alt und kürzlich verwitwet, ist mit seiner Enkelin und ihrem norwegischen Ehemann widerwillig nach Oslo gezogen. Als Ex-Marinesoldat spricht er oft mit den Geistern seiner Vergangenheit - den Freunden, die er im Pazifik verloren hat, und dem Sohn, der ihm in die US-Armee gefolgt ist, und zu seinem Tod in Vietnam.

Als Sheldon Zeuge des Mordes an einer Frau in seinem Wohnkomplex wird, rettet er ihren sechsjährigen Sohn und beschließt zu fliehen. Er wird sowohl von der Balkan-Bande, die für den Mord verantwortlich ist, als auch von der norwegischen Polizei verfolgt und ist auf eine Ausbildung angewiesen, die mehr als ein halbes Jahrhundert zurückliegt, um den Jungen in Sicherheit zu bringen. In einer fremden und unbekannten Landschaft beginnt dieses unwahrscheinliche Paar, das nicht dieselbe Sprache spricht, ein Band zu knüpfen, das sie beide vielleicht gerade noch retten kann.

Ein außergewöhnliches Debüt mit einem denkwürdigen Helden: Norwegisch bei Nacht ist das letzte Abenteuer eines Mannes, der noch versucht, die Tragödien seines Lebens zu bewältigen. Spannend und anspruchsvoll, ist es sowohl eine Verfolgungsjagd durch den Wald als auch ein emotional eindringlicher Roman über das Altern und das Bedauern.… (mehr)

Sie hat einen Menschen erschossen. Im Dienst und aus Notwehr, das hat sie schwarz auf weiß. Doch Chefinspektorin Sigrid Ødegård kommt über den Vorfall nicht hinweg. Denn in Norwegen schießt die Polizei nun mal keine Leute tot. Oslo ist nicht Amerika.
In Amerika sehen Polizisten anders aus. Manche, wie Sheriff Irv Wylie, tragen sogar Cowboyhut und Stiefel. Irv ist auf der Suche nach einem Mann, der seine Freundin umgebracht haben soll. Ein Europäer. Aus Norwegen. Und plötzlich hat Irv die Schwester des Flüchtigen am Hals. Will die Inspektorin aus Oslo Amtshilfe leisten? Oder Fluchthilfe?… (mehr)

Sheldon Horowitz ist inzwischen 82 Jahre alt. Nach dem Tod seiner Frau ist er zu seiner Enkelin Rhea und ihrem Ehemann Lars nach Norwegen gezogen. Der Sohn Saul ist im Krieg gefallen und Sheldon fühlt sich schuldig an seinem Tod, weil er ihn bestärkt hatte zum Militär zu gehen. Obwohl Sheldon Jude ist, fühlt er sich als patriotischer Amerikaner.
In Norwegen lebt er noch mehr in der Vergangenheit, weil er sich fremd fühlt. Deshalb hegt seine Enkelin den Verdacht, dass er ein wenig dement ist.
In der Wohnung über ihm kommt es immer wieder zum Streit. Als die Frau mit dem kleinen Jungen verzweifelt vor der Wohnungstür steht, zögert Sheldon keinen Moment und hilft den beiden. Doch die Verfolger treten die Tür ein. Sheldon versteckt sich mit dem Jungen in einem Schrank. Die Frau wird ermordet. Nachdem Ruhe eingekehrt ist, flüchtet Sheldon mit dem Jungen. Er versteckt sich in einem großen Hotel und ist beim Check-in recht gewieft.
Im Verlaufe der ganzen Geschichte zeigt Sheldon einerseits Bauernschläue, andererseits hat er eine ziemlich einfache Weltanschauung, die durch seine Senilität besonders zum Vorschein kommt. Er ist ein liebenswert skurriler Typ. Aber er übernimmt Verantwortung, wo andere wegschauen würden.
Während des ganzen Romas sind Sheldons Gedanken immer wieder in der Vergangenheit. Sein Erlebtes beeinflusst seine Entscheidungen.
Ein unterhaltsames Buch, kein Krimi trotz kriminalistischer Handlung. Ein liebenswerter, etwas seltsamer Protagonist.… (mehr)