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Paula Modersohn-Becker (1876–1907)

Autor von Paula Modersohn-Becker: The Letters and Journals

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Über den Autor

Beinhaltet den Namen: Paula Modersohn-Becker

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Wissenswertes

Rechtmäßiger Name
Becker, Paula
Geburtstag
1876-02-08
Todestag
1907-11-20
Begräbnisort
Worpswede, Germany
Geschlecht
female
Nationalität
Deutschland
Geburtsort
Friedrichstadt (Dresden), Sachsen
Sterbeort
Worpswede, Niedersachsen, Deutschland
Wohnorte
Bremen, Bremen, Deutschland
Worpswede, Niedersachsen, Deutschland
Paris, Frankreich
Ausbildung
Académie Colarossi, Paris, France
École des Beaux-Arts, Paris, France
Berufe
painter
artist
diarist
letter writer
Beziehungen
Rilke, Rainer Maria (friend)
Kurzbiographie
Paula Modersohn-Becker was born in Dresden, Germany, and raised in a cultured and intellectual middle-class household. The family moved to Bremen when she was a child. She studied to become a teacher in 1883-1885 and also received private lessons in painting. She received her first drawing lessons in 1892 during a long stay in London with one of her paternal aunts. In 1896, she participated in a course for painting and drawing sponsored by the Verein der Berliner Künstlerinnen (Union of Berlin Female Artists) which offered art studies to women, followed by a one-and-a half-year apprenticeship. In 1898, she moved to the artist' colony at Worpswede, near Bremen. She was a friend of Rainer Maria Rilke and his wife, sculptor Clara Rilke-Westhoff. In 1901, she married Otto Modersohn, a landscape painter. Between 1900 and 1907, she traveled to and stayed in Paris several times, studying at the Académie Colarossi and École des Beaux-Arts, where she met leading avant-garde artists. Her work was especially influenced by Cézanne and Gaugin. She left her husband to devote herself entirely to her art, but returned home in March 1907. She gave birth to a daughter on November 2, 1907, and died suddenly of an embolism on November 20, at age 31. She was the first modern woman artist to paint herself nude, as well as mothers and children, and is now considered one of the most important of the early German modernists.

Mitglieder

Rezensionen

PMB schreibt über Clara Westhoff kurz nach ihrer ersten Begegnung: „Die hat jetzt eine alte Frau modelliert, innig, intim. … Groß und prachtvoll anzusehen ist sie, und so ist sie als Mensch und so ist sie als Künstler. (Tgb. 16. Dez. 1898)

Ihr erster Eindruck von Modersohn: „… er hat mir riesig gefallen; durch und durch fein und gemütlich und mit einer Klangfarbe, zu der ich mein Geiglein auch spielen kann. Er ist mir schon so lieb aus seinen Bildern, ein feiner Träumer.“ (an den Vater 9. März 1899)

Zu Arnorld Böcklins Tod: „Das war ein schönes Sterben. Ich meine damit, er hatte noch so viel in sich. Er ist nicht einer von denen, die allmählich durch die Macht der Zeit ausgehöhlt wurden.“ (an OM, 8. Jan. 1901) [auf den ersten Blick paradox; aber dann: Recht muß ich ihr geben]

Jacobsens Niels Lyhne - „Er berauscht alle meine Sinne. Meine Seele wandelt durch eine blühende Lindenallee in der Mittagsstunde. Der Duft ist fast zu viel für sie. … Ich fühle ihn in allen meinen Nerven, … Ich lese physisch.“ (Tgb. März 1899) [Ich kenne den Roman nicht, obwohl das Buch geduldig im Regal wartet und anscheint die Hoffnung einmal beachtet zu werden, nicht aufgiebt]

Paula: “Des Nachts, wenn ich aufwache, und morgens, wenn ich aufstehe, ist es mir, als wenn etwas Traumhaft-Schönes auf mir liege.“ (Tgb. März 1899)

Über die Linie:“Die [Kontur-] Linien widerstreben eigentlich meiner Natur, da sie in Wirklichkeit nicht vorhanden sind. … aber zum Lernen sind sie notwendig, sie zwingen zur genauen Beobachtung (an den Vater, Jan. 1898)

„… der kleine Vogeler, ein reizender Kerl … er ist nicht so ein Wirklichkeitsmensch wie Mackensen, er lebt in einer Welt für sich. Er führt bei sich in der Tasche Walther von der Vogelweide und des Knaben Wunderhorn. Erträumt darin täglich. …
Zum Frühlingsbild (1897) [ Vogeler - Frühling (1897) ] das Mädchen zwischen den Birken, das Frühling träumt: „Sie ist sehr steif, fast hässlich. Und doch ist es für mich etwas Rührendes … das strenge Profil schaut sinnend. einem kleinen Vogel zu. … es hat etwas Gehaltenes, Träumendes. (Sommer 1897).

Über den Maler Hansen (Nolde) und seinen Zeichnungen von Jungfrau, Mönch, Eiger, mit ‘drastischen Gesichtern’: „Er nahm sie als schlaues Bäuerlein in eigen Verlag und verdiente in einer Woche zehntausend Mark.“ Jetzt beginnt er ernstes Streben. (an die Schwester, 27. Mai 1900)

Gegen Illustration von Literatur: man sollte das Bilden der Phantasie dem Einzelnen überlassen (an die Familie, 3. Juli 1898) [- Recht hat sie!]

Sie kann nicht anders als Leben wie es das Gewissen für recht hält: „ wir müssen eben wir bleiben, müssen, um so viel Achtung vor uns selber zu haben, als man braucht, um dieses Leben mit Freude und Stolz zu leben“ (an die Mutter, 10. Nov. 1899) Sie bittet die Mutter, Geduld zu haben, sich keine Sorgen zu machen, ihren Wunsch zu respektieren. Ähnlich, nur stärker noch schreibt sie an die Mutter am 8. März 1901 (der Anlass: sie verlässt gegen der Mutter Willen die Berliner Kochschule nach 2 Monaten): „Von Anfang an habe ich zwei Monate für meinen Berliner Aufenthalt festgesetzt. Ich habe meine Zeit gut angewandt. Mutter, nun geht es aber nicht länger. In mir schreit etwas nach Luft, das will sich nicht besänftigen lassen. …“
Paula braucht ihre Freiheit: Zu dem Hochzeitsgeschenk einer Rundreise: „… dieses eiserne Halsband von einem Rundreisebillett, das uns noch in Prag und München die Kehlen enger schnüren will.“ (an Tante Marie, 22 April 1901) Auf dieser Reise besuchen sie in Schreiberhau im Riesengebirge Gerhart und Carl Hauptmann, dieser „grundgütig, krankt er an der Größe seines Bruders.“

Wie sie sich ihr zukünftiges Haus vorstellt, in dem sie mit Modersohn und ihren zukünftigen Kindern leben möchte: „Die Treppen sollen recht durcheinander gehen, auf und ab, möglichst auf verschiedenen Höhen die Zimmer, … (Tgb. Herbst 1900)

Eine kleine Träumerei: „Ich kam in das Land der Sehnsucht… (Herbst 1900)

Ihre Freundin Clara Westhoff heiratet Rilke und scheint keine Zeit mehr für sie zu haben: „ich sehnen mich eigentlich danach, daß sie noch zu meinem [Leben] gehöre, denn es war schön mit ihr.“ (Tgb. Okt. 1901) In einem langen Brief fügt sie an Rilke ein: „ Lieber Rainer Maria Rilke, ich hetze gegen Sie. Und ich glaube, es ist nötig, daß ich gegen Sie hetze. Und ich möchte mit tausend Zungen der Liebe gegen Sie hetzen und Ihre schönen bunten Siegel, die Sie nicht nur auf Ihre feingeschriebenen Briefe drücken“ (an Clara Westhoff, spät im Jahr 1901)

Sie stellt sich ihr Grab vor (Tgb. 24. Feb. 1902), schlicht mit Rosen umgeben.

Über ihre Einsamkeit auch in der Ehe: „Ich lebe im letzten Sinne wohl ebenso einsam als in meiner Kindheit. Diese Einsamkeit macht mich manchmal traurig und manchmal froh. Ich glaube, sie vertieft. … [Die Ehe] nimmt die Illusion, daß es eine Schwesterseele gäbe. … Man fühlt doppelt das Unverstandensein, weil das ganze frühere Leben darauf hinausging, ein Wesen zu finden, das versteht. Und ist es vielleicht nicht doch besser ohne diese Illusion?

Über ihr Glück: „es besteht in der Hoffnung auf das Erfülltwerden meiner Wünsche. Habe ich es dann erst in der Hand, … so erscheint es mir als natürliche Entwicklungsstufe, über die man sich nicht zu wundern braucht und nicht zu freuen. … Dadurch hatte die Pariser Zeit für mich etwas so sehr Glückliches: ich hatte so viele starke Hoffnung. (Tgb. Ostern 1902)

Vogeler tut es leid, seine Bilder aus den Händen zu geben: Zeichen einer spärlich fließenden Kunst. Dagegen Modersohns Schaffen: üppig, neugebierend nur an das Zukünftige denkend.
Die Overbecksche Kunst erscheint Paula ‘wie eine unfruchtbare Arbeitsbiene, unentwegt schaffend, auf daß es einmal wieder eine fruchtbare Königin gäbe.’ (Tgb. April 1902)
Über Segantini, über Bewegung, Schummern, Vibrieren in der Farbe und ihr eigener Weg, sie zu erzeugen (Lasur, Farbauftrag). (Tgb. Juni1902)
Farbe: sowohl persöhnliche Empfindung als auch die Natur hineinbringen.
Farbeinstimmung: Wechsel der Lokalfarbe, so daß alle gebrochenen Töne eine einheitliche Verwandtschaft erhalten. (Tgb. Okt. 1902)

Rilke empfiehl sie Rodin auf einer Einführungskarte zu einem Empfang als „femme d’un peintre très distingué“. Sie darf Rodins Atelier in Meudon ( Hôtel Biron , Villa des Brillants ) besuchen - über sein „Sichnichtkümmern um die Konvention“, seine Aquarelle, und zeichnen nach der Natur (an Otto Modersohn, 2. März 1903).

Paula schreibt OM (Brief 15. April 1904) als dieser für ein paar Tage zu seinen Eltern fährt: „Ich fühle mich so göttlich frei! … gerade, daß Du im Hintergrund meiner Freiheit stehst, das macht sie so schön. Wenn ich frei wäre und hätte Dich nicht, so würde es mir nichts gelten.“

Eine spätere Auflage in meiner Bibliothek (Der Neue Geist Verlag Berlin,1949) enthält, anstatt des kurzen, 3 Seite langen Anhangs mit Auszügen aus dem Tagebuch Otto Modersohns 1901-03, ein Nachwort von Sophie Dorothee Gallwitz, in der Rilkes Freundschaft mit PMB beschrieben wird.

Brigitte Uhde-Stahl kritisiert die Auswahl der Briefe und Tagebuchblätter dieser frühen Ausgabe, die, so schreibt sie, zu einem Mythos um Paula Modersohn-Becker führte und sie als ‘heimatverbundene Malerin der Worpsweder Landschaft, ihrer Armen und Alten und Kinder stilisierte’. Ich kenne die neuere Ausgabe der Briefe und Tagebuchblätter von 1979 nicht. (II-20)
[(V-20): Jetzt hab ich doch tatsächlich dieses Buch bei mir entdeckt!]
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
MeisterPfriem | Mar 12, 2020 |

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