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Terézia Mora

Autor von Alle Tage: Roman

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Über den Autor

Bildnachweis: Terézia Mora, Leipzig Book Fair 2015 By Lesekreis - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39201883

Werke von Terézia Mora

Zugehörige Werke

Harmonia Caelestis (2000) — Übersetzer, einige Ausgaben579 Exemplare
Minutennovellen (1977) — Übersetzer, einige Ausgaben211 Exemplare
Keine Kunst (2008) — Übersetzer, einige Ausgaben74 Exemplare
Einführung in die schöne Literatur (1986) — Übersetzer, einige Ausgaben22 Exemplare
Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane) (1979) — Übersetzer, einige Ausgaben19 Exemplare
Meines Helden Platz (2000) — Übersetzer, einige Ausgaben17 Exemplare
Harmonia Caelestis. Materialien. Verbesserte Ausgabe (2003) — Mitwirkender — 8 Exemplare
Es kann nicht still genug sein (2020) — Mitwirkender — 4 Exemplare
Der Kadaverräumer (2018) — Übersetzer, einige Ausgaben4 Exemplare
Hotel Europa 13 Essays (2012) — Übersetzer, einige Ausgaben2 Exemplare

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Rezensionen

Die Geschichte setzt kurz vor der Wende ein. Muna ist Abiturientin in einer ostdeutschen Kleinstadt, der Vater verstorben, die Mutter eine alkoholkranke Schauspielerin. So hat Muna früh gelernt auf eigenen Füssen zu stehen. Sie ist gewitzt, intelligent, begabt, attraktiv. Bei ihrem Job in einer Redaktion lernt sie den älteren Lehrer und Fotografen Magnus kennen, den sie liebt, wie man nur lieben kann, dem sie ihr halbes Leben lang im Grunde hörig ist. Es gibt zwar längere Phasen, in denen die beiden keinen Kontakt haben, aber eigentlich ist Muna gedanklich immer bei ihm. Magnus ist ein mieser Typ, wie er im Buche steht, doch das tut Munas Liebe keinen Abbruch. Auch die anderen Männer im Buch sind selten Sympathieträger. Die Autorin zeichnet die „ganz normale“ Alltagsmisogynie auf, der junge und hübsche Frauen sehr unterworfen sind, die aber überall stattfindet. Ausbeutung, Anmache, Übergriffigkeit, das ganze Programm. Und dann natürlich noch den Missbrauch durch Magnus.
Nebenbei erzählt die Autorin Munas Leben als Studentin, Doktorandin, sich mit Jobs und befristeten Arbeitsverhältnissen über Wasser haltende Akademikerin. Es gibt tolle Frauen in dem Buch, die sich in dieser Männerwelt Räume schaffen, wie auch Muna selbst. Sprachlich ist das Buch toll, wenn es auch etwas gestrafft hätte werden können. Es liest sich gut und schnell, haut oft sehr subtil richtig rein. Und dass es eine wahre Geschichte ist oder sein könnte, kann ich leider aus meinem akademischen Umfeld, in dem ausschließlich kluge Frauen unterwegs sind, die sich eigentlich nichts gefallen lassen sollten, bestätigen.
Das Ende des Buches macht mich übrigens etwas ratlos und ich verstehe es nicht so ganz.
… (mehr)
 
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Wassilissa | Apr 18, 2024 |
Terézia Mora öffnet die Tür zu einer merkwürdigen Welt. Man sollte gerüstet sein für eine verstörende Leseerfahrung. Gleich zu Anfang ihrer Geschichte wird der Protagonist Abel Nema mehr tot als lebendig an einem Klettergerüst aufgefunden. An den Füßen mit Klebeband befestigt und in seinem schwarzen Mantel kopfüber nach unten hängend, erinnert er an eine riesige Fledermaus. Wer brachte ihn in solche Lage? Ein Auftakt, der -- und nicht zum letzten Mal fühlt man sich in einen Film von David Lynch versetzt -- das Ende der Geschichte vorwegnimmt. Ständige und verstörende Perspektivwechsel gehören zum Programm einer inneren und äußeren Haltlosigkeit. Und alles nur wegen einer verschmähten Liebe? Abel Nema (das Anagramm zu „Amen“ verweist auf die vielen sprechenden Namen des Romans) lebte vor langer Zeit mit seinen Eltern „in einer kleinen Stadt in der Nähe dreier Grenzen“. Örtlichkeiten haben bei Mora eine stets traumhafte, seltsam undefinierbare Qualität. Theatergleiche Erzählräume, die, haben sie ihren Zweck erst erfüllt, sich in Luft auflösen. Als Abel zwölf ist, verschwindet der Vater wort- und spurlos aus seinem Leben. Der endgültige Schlüssel zu Abels emotionaler Steinwerdung findet sich jedoch in jener Szene, in der auch der langjährige Freund Ilia Abels Liebe verschmäht und ins Auslandsstudium flüchtet. Auch Abel wird von nun an ein Flüchtiger sein. Und er ist gepanzert -- für immer! Er verlässt sein Land und heiratet zum Schein die gutherzige Mercedes. In Omar, ihrem einäugigen und verschlossenen Sohn, findet er sein jugendliches Pendant. Die Ehe hat keinen Bestand. Der merkwürdig emotionslose Vater, der zehn Fremdsprachen perfekt beherrscht, ist und bleibt auf immer sprachlos. Lieblos. Und doch voll Sehnsucht. In einem kafkaesken Zimmer, das keine Wände zu besitzen scheint, beginnt Abel Nemas Niedergang. Ein Besuch in einem albtraumhaften Etablissement namens „Klapsmühle“, gerät zum orgienhaften Dante`schen Inferno, und bildet doch nur den Vorhof zur wirklichen Hölle, die auf Abel noch warten sollte. Moras Roman durchzieht ein beständiger Eishauch. Mäandernd und losgelöst von Raum und Zeit ist nur gewiss, dass nichts gewiss ist. Ihre Nebelwelt präsentiert sich, analog dem Zustand ihres Helden, steinern und erkaltet. Sinnlich Wahrnehmbares gibt es nur in Form von Gerüchen und Lichtsituationen (oder besser: ewiger Lichtlosigkeit). Dass dies nicht ins romanhaft Experimentelle mündet, verdankt sich Moras Sprachgewalt. Metaphern- und Beobachtungsgrade von hoher Feinheit machen diesen beachtlichen Erstlingsroman zu einem der herausragenden Bücher des Jahres 2004. --Ravi Unger… (mehr)
 
Gekennzeichnet
Fredo68 | 3 weitere Rezensionen | May 14, 2020 |
tristes Ambiente, gescheiterte Existenz eines Homosexuellen, der aber von verschiedenen Leuten immer wieder Unterstützung findet. Ist Übersetzer, aber spricht kaum. Zeitebenen, eigenwillige Sprache. Das Buch hat mich trübsinnig gemacht.
 
Gekennzeichnet
Gregtina | 3 weitere Rezensionen | Mar 20, 2009 |

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