Mark Charan Newton
Autor von Die Legende der roten Sonne 1: Nacht über Villjamur
Über den Autor
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Werke von Mark Charan Newton
Legends of the Red Sun (2 Book Series) 1 Exemplar
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Wissenswertes
- Geburtstag
- 1981
- Geschlecht
- male
- Nationalität
- UK
- Wohnorte
- Nottingham, Nottinghamshire, England, UK
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Drakenfeld wurde als eine Mischung aus George R. R. Martins Lied von Eis und Feuer Saga und C. J. Sansoms historischer Kriminalromane beschrieben. Mich persönlich erinnerte das Buch allerdings an eine ganz andere Reihe, nämlich John Maddox Roberts SPQR-Romane über den antiken römischen Detektiv Decius Caecilius Metellus. Die Phantasiewelt Drakenfelds ist ganz klar vom alten Rom inspiriert. Es gibt einen Senat, dessen Mitglieder alles andere als moralisch einwandfrei agieren. Die Bewohner hängen einer Religion an, die an das antike Götterwesen erinnert. In der Stadt Tryum steht eine gewaltige Arena in der sportliche Wettkämpfe stattfinden. Und in ihrer Freizeit geben sich die Leute ungeniert Ausschweifungen hin. Es gibt Anhänger von Monarchie und Republik und Politiker und Militärs intrigieren, um die Macht im Staat an sich zu reißen.
Nur in diesem Fall stellt sich natürlich die Frage: Warum sich nicht gleich für einen richtigen historischen Roman entscheiden, zumal es Drakenfeld nie wirklich gelingt sich als eigenständige Fantasy-Welt zu emanzipieren. Wobei Fantasy-Fans hier ohnehin kaum Interessantes geboten wird, denn zumindest dieser Band kommt so gut wie vollständig ohne übernatürliche Geschehnisse aus. Keine Magie, keine Fabelwesen, nichts.
Der Autor schafft es durch den ungewöhnlichen Schauplatz dennoch das Interesse des Lesers zu wecken. Und obwohl die Geschehnisse nicht besonders eindringlich geschildert werden und die Figuren trotz allem etwas oberflächlich bleiben, war ich fast bis zum Finale von der Geschichte gefesselt. Der Stil wirkt zwar ein wenig holprig, manchmal hatte ich das Gefühl ein Jugendbuch in der Hand zu haben, aber es passiert so viel, das man kaum Zeit zum nachdenken hat, und deshalb gar nicht merkt, dass hier kaum irgend etwas wirkliches Gewicht hat.
Wie bei solchen Fantasy-Geschichten üblich muss zunächst ein gewisses Maß an "world-building" geleistet werden. Es ist schließlich notwendig zu wissen, was genau die Gesetze und Regeln dieser Welt sind, in der man sich befindet. Während der Autor sich aber anfangs jede Menge Zeit lässt um einen in diese von ihm geschaffene Welt einzuführen, geschieht am Ende alles sehr schnell, auf einen Schlag wird alles aufgeklärt, wobei gerade Detektiv Drakenfeld keine allzu gute Figur macht, da er eher zufällig über die Lösung stolpert. Überhaupt bleibt der junge Held als Ermittler eher blass. Brillante Schlüsse oder clevere Deduktionen sind hier rar gesät. Drakenfeld leidet darunter, dass sein Vater eine dominante, erfolgreiche Persönlichkeit war, und nun, nach dessen Tod muss er sich beweisen und aus dem Schatten seines Erzeugers treten. Außerdem wird er von beunruhigenden Ohnmachtsanfällen heimgesucht, eine mysteriöse Krankheit, gegen die es kein Heilmittel zu geben scheint. Besonders komplex ist seine Person trotz dieser Konflikte aber nicht.
Wenigstens ist seine Partnerin eine starke Figur, eine toughe Kampfamazone, die Drakenfeld immer wieder aus Gefahrsituationen befreien muss. Dieser ist nämlich kein herausragender Kämpfer, sondern ein ziemlicher Schluffi, der eher die schönen Seiten des Lebens schätzt. Glücklicherweise verzichtet der Autor darauf irgendeine romantische Beziehung zwischen den beiden anzudeuten. Sie sind einfach nur Kollegen und Freunde, die sich gegenseitig vertrauen und gemeinsam für eine gute Sache kämpfen.
Zumindest eines scheint Mark Charran Newton von Game of Thrones übernommen zu haben, und zwar dass er völlig unerwartet wichtige Figuren sterben lässt. Da den Charakteren aber wie gesagt die wirkliche Dreidimensionalität fehlt, berührt einen ihr Schicksal weniger, als es vermutlich vom Autor beabsichtigt war.
Leider schwächelt bei Drakenfeld gerade die Krimihandlung sehr. Das klassische unmögliche Verbrechen, welches zu Beginn präsentiert wird, macht zwar neugierig, die Auflösung könnte jedoch kaum trivialer und abgedroschener ausfallen.
Fazit: Gute Idee Fantasy und Krimi miteinander verbinden zu wollen, nur Drakenfeld bietet von beidem eigentlich zu wenig. Trotzdem ist es unterhaltsam zu lesen, aber doch zu seicht um längere Zeit im Gedächtnis haften zu bleiben. Mark Charran Newton hat seine Geschichte (wie könnte es auch anders sein) als Serie angelegt, hier bleibt also noch reichlich Luft nach oben.… (mehr)