Michel Onfray
Autor von Wir brauchen keinen Gott. Warum man jetzt Atheist sein muss
Über den Autor
Michel Onfray is a French philosopher who established the free Universit Populaire in Caen, Normandy, where he teaches. He is the author of numerous books.
Bildnachweis: Michel Onfray, philosophe, lors d'une conférence intitulée "Le postanarchisme expliqué à ma grand-mère" au Théâtre du Rond-Point (Paris, France) le 20 mai 2010.
Reihen
Werke von Michel Onfray
Ars Moriendi : cent petits tableaux sur les avantages et les inconvénients de la mort (1995) 5 Exemplare
Tocqueville et les apaches : Indiens, nègres, ouvriers, Arabes et autres hors-la-loi (2017) 4 Exemplare
Les allaus de Sils Maria: Geologia de Friedrich Nietzsche (Assaig) (Catalan Edition) (2019) 3 Exemplare
Front populaire - Hors-série 3 Fin de l'Occident ? Houellebecq, Onfray, la rencontre (2022) 3 Exemplare
Sabedoria 1 Exemplar
Vivere secondo Lucrezio (Italian Edition) 1 Exemplar
Ernest Pignon-Ernest 1 Exemplar
EL SUEÑO DE EICHMANN 1 Exemplar
Front Populaire - Numero 2 - Vol02 1 Exemplar
Hommage à Bachelard : Eugène Van Lamsweerde, Bernard Pagès, Paul Rebeyrolle, Klaus Rinke (1998) 1 Exemplar
La résistance au nihilisme: Contre-histoire de la philosophie, tome XII (essai français) (2020) 1 Exemplar
Le Siècle du Moi 2 1 Exemplar
Le Siècle du Moi 1 1 Exemplar
Zugehörige Werke
Getagged
Wissenswertes
- Geburtstag
- 1959
- Geschlecht
- male
- Nationalität
- France (birth)
- Land (für Karte)
- France
- Geburtsort
- Argentan, Orne, Normandie, France
- Wohnorte
- Argentan, France (birth)
- Ausbildung
- Université de Caen, Basse-Normandie, France (Doctorat de 3e cyvle, Philosophie, Thèse 'Les implications éthiques et politiques des pensées négatives de Schopenhauer à Spengler', 19 86)
- Berufe
- Professeur (Philosophie)
Auteur (Philosophie)
Chroniqueur médias - Beziehungen
- Goyard-Fabre, Simone (Directeur de thèse)
Enthoven, Jean-Paul (Ami) - Organisationen
- Université populaire de Caen (Fondateur, 2002)
Université populaire du goût (Fondateur, 2006)
Lycée technique Sainte-Ursule, Caen (Professeur, 1983|2002)
Association Diogène & Co (Président, 20 02 | )
Association Épicure & Co (Président, 20 06 | ) - Preise und Auszeichnungen
- Prix Médicis (1993)
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Er ist ein Vorbild gerade auch in schwierigen Zeiten, ein Maßstab, mit dem Leben, das ganz einfache Leben gelingen kann. Zu vielem hat er eine Antwort, er liebte die Erde, das Da-Sein und das Leben. Und zwar jenseits vom Jenseits, ganz im im Hier, Camus will uns beim Leben helfen, nicht durch Arroganz und sprachlich überwechselte Denkgebäude, sondern mit klarer Sprache, ohne Schubladen für beeindruckend nichtssagende Satzkaskaden.
Camus mochte den journalistischen Literaturbetrieb wenig. Auf die Frage eines Journalisten, ob er ein Schüler Sartres sei, antwortet er: "Ich bin kein Philosoph. Ich glaube nicht stark genug an die Vernunft, als dass ich an ein System glauben könnte. Mich interessiert, wie man sich verhalten muss." Hier wäre in den Schlussfolgerungen Camus' zu erweitern: wie könnte man sich verhalten, wenn man weder an Gott noch an die Vernunft glaubt? Aus dieser Quelle speist sich die Kraft von Camus, er ist gleich Kierkegaard ein Schreiber für Handlungsmöglichkeiten und die Lebenskunst an sich.
Es geht Camus um die Reflexion jenseits von Gut und Böse, in einem Sinn für die Erde, in der tief verwurzelten Erinnerung an das Licht der Kindheit, in einer Akzeptanz des Lebens mit seiner ganzen Negativität. Camus verdankt Nietzsche ein Teil dessen, was er ist. Er sieht in ihm einen radikalen Kontrapunkt zum geschlossenen Weltbild von Hegel. Alleine die kurze Skizzierung des sich entwickelnden Weltbildes von Nietzsche ist es wert, dieses Buch zu lesen. "Nietzscheaner zu sein heißt also nicht, wie Nietzsche zu denken, sondern von ihm ausgehend." Wenn man also Nietzsche als einen Anfang begreift, dann ist Camus einer der großen NIetzsche-Denker des 20. Jahrhunderts. Ja, ich glaube, er ist der größte unter ihnen. Während Heidegger schwer verständliche Vorlesungen hielt, lebte Camus Nietzsche als einen zu interpretierenden Anfang seines Denkens. Camus stellt dem 7. Heft seiner Tagebuchaufzeichnungen dieses Nietzsche Zitat voran: "Wer erkannt hat, was groß ist, muss danach leben."
Camus dachte nicht in Form von Ideen, Begriffen oder Wörtern, sondern in konkreten Wahrheiten. Er nennt die Dinge beim Namen, er schildert das Tötungsinstrument Guillotine, die Leiden des Körpers und Sterbenden, er liefert die Argumente gegen die Todesstrafe hautnah, die Ungeheuerlichkeit dieses Vorgehens bekommt mit ihm eine Vorstellungskraft abseits gelernter Klischees und Gedankenlosigkeiten. Diese Maschine ist eine Schande der Menschheit, ihre Werkzeuge skizziert, beschreibt und durchlöchert Camus, trocken ehrlich, ohne zu schwafeln oder leere Begriffe zu stilisieren. Gelernt hat der dies von seinem Lehrer, Monsieur Germain, der Camus die Literatur als eine Art stärkenden Zaubertrank serviert, ihn dafür begeistert. Er bringt ihn auf die Spur des im Krieg verstorbenen Vaters, er seziert die Grausamkeiten des Krieges und ermöglicht ihm, den eigenen Vater zu verstehen, die Leiden zu erkennen.
Camus fordert dazu auf, das zu lieben, was ist, in all seinen Widersprüchen, um mitten im Winter zu entdecken, dass in jedem ein unzerstörbarer Sommer ist und bleibt. Diese Biografie ist sprachlich brillant, klar und verständlich geschrieben, unterteilt in 12 Kapitel, bestens untergliedert, am Ende mit einem 12 seitigen Personenregister versehen.
Vorangestellt als Buch-Motto ist ein Zitat von Nietzsche: "Ich mache mir aus einem Philosophen gerade so viel, als er imstande ist, ein Beispiel zu geben." Camus wird mit diesem Buch vielseitig wieder lebendig, er schildert sich über Michel Onfray als Berater für unsere heutige, schwierige globalisierte Zeit. Er ist ein Bändiger des absurden Theaters ebenso wie ein Weiser für alle konkreten Fragen und Lösungen des Alltags von Menschen. Tiefer als andere hat er als Sohn eines Landarbeiters immer an der Seite einfacher Menschen gestanden, er beharrte darauf, Gewalt nicht mit Gewalt zu vergelten und die Freiheit immer als Verpflichtung für alle zu sehen.… (mehr)