David Pirie (1) (1946–)
Autor von Die Augen der Heather Grace: Aus den dunklen Anfängen von Sherlock Holmes, Bd 1. Kriminalroman
Andere Autoren mit dem Namen David Pirie findest Du auf der Unterscheidungs-Seite.
Reihen
Werke von David Pirie
Die Augen der Heather Grace: Aus den dunklen Anfängen von Sherlock Holmes, Bd 1. Kriminalroman (2001) 216 Exemplare
A New Heritage of Horror: The English Gothic Cinema, Revised and Updated Edition (2008) 23 Exemplare
Poirot: New Mysteries Collection: Death On the Nile / Sad Cyress / The Hollow / Five Little Pigs [Videorecording] (2003) — Writer — 18 Exemplare
Murder Rooms: The Patient's Eyes [2001 TV episode] — Screenwriter — 4 Exemplare
Murder Rooms: The Photographer's Chair [2001 TV episode] — Autor — 1 Exemplar
Zugehörige Werke
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Wissenswertes
- Rechtmäßiger Name
- Pirie, David Alan Tarbat
- Geburtstag
- 1946-12-04
- Geschlecht
- male
- Nationalität
- UK
- Land (für Karte)
- England, UK
- Geburtsort
- West Pennard, Glastonbury, Somerset, England, UK
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Am Anfang war die Fernsehserie. Eine TV-Produktion der BBC mit dem Titel "Murder Rooms". Es ging um den jungen Arthur Conan Doyle der gemeinsam mit seinem Mentor Dr. Joseph Bell Verbrechen aufklärt. Bell wurde gespielt vom großartigen schottischen Schauspieler Ian Richardson, der interessanterweise vorher in zwei Filmen bereits Sherlock Holmes verkörpert hatte.
Es war ein viel versprechendes Konzept, das aber leider nur für eine einzige Staffel reichte. Und so entschloss sich Drehbuchautor David Pirie die Idee auch in Romanform umzusetzen. Es entstand eine Trilogie deren erster Teil nun, fast ein Jahrzehnt später auch auf Deutsch erhältlich ist.
Ich habe eine Rezension gelesen, die das Grundproblem dieses Werkes sehr schön auf den Punkt gebracht hat. Es sei ein Sherlock-Holmes-Roman ohne Sherlock Holmes hieß es da. Und tatsächlich...
Der US-Autor Mark Frost hatte in den Neunziger Jahren etwas sehr Ähnliches versucht. In seinem Roman Sieben machte er aus Conan Doyle eine Art Watson-Ersatz und ließ ihn mit einem, klar nach dem Vorbild von Holmes konzipierten, Geheimagenten allerlei Abenteuer erleben. Frost entwarf damals ein Phantastisches Szenario voller mystischer Geheimbünde und Untoter, im Falles David Piries ist nun alles sehr viel realistischer.
Auch hier ist Doyle unser Watson, und Bell, der wohl als reale Inspiration für Holmes fungierte, übernimmt hier dessen Rolle als Verbrechensbekämpfer. Leider hat Dr. Bell aber längst nicht das Charisma des Meisterdetektivs und strahlt kaum die selbe Faszination auf den Leser aus. Außerdem ist es schwer vorstellbar, dass der echte Conan Doyle so ein unsäglich naiver und hilfloser Typ gewesen sein soll. Der arme Doyle wird hier gezwungen Bell brav hinterher zu dackeln und ehrfürchtig dessen Schlussfolgerungen zu lauschen ohne selbst irgendetwas Nennenswertes beitragen zu können.
Immerhin wäre das alles kein so gravierendes Problem, bekäme man eine originelle und fesselnde Handlung geboten. Aber David Pirie bedient sich so offensichtlich bei den Holmes-Geschichten, dass man, als Kenner von diesen, unter einem permanenten Gefühl von Déjà-Vu leidet. Ein klarer Vorteil für die Uneingeweihten. Wenn Pirie am Anfang eine kleine Hommage an Das Gesprenkelte Band einbaut, denkt man noch: Okay, das war ja ganz nett. Aber spätestens, wenn die gesamte Handlung der Erzählungen Wisteria Lodge und Die Einsame Radfahrerin neu verwurstet wird, kommt doch ein Gefühl von Ärgernis auf.
Wirklich nachvollziehbar wäre dies nur, wenn Herr Pirie sich eines besonders fesselnden Prosastils bedient hätte, oder es ihm gelungen wäre neue, ungeahnte Tiefen der Charaktere auszuloten, was aber bedauerlicherweise nicht der Fall ist.
Auch wenn das Buch an und für sich ganz spannend zu lesen ist, bleibt es dabei: Leider ist ein Großteil der Handlung geklaut.
Wer Sherlock Holmes nur aus den Filmen mit Downey Jr. oder als Benedict Cumberbatch aus Sherlock kennt, den wird das wenig jucken, alte Holmes-Fans werden sich allerdings wünschen David Pirie hätte etwas mehr seine eigene Phantasie angestrengt, als sich so freimütig beim Meister zu bedienen.
Wer weiß, vielleicht sind die beiden Nachfolgebände ja etwas besser gelungen.… (mehr)