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Evelyne Polt-Heinzl

Autor von Herbstgedichte

57 Werke 189 Mitglieder 4 Rezensionen

Über den Autor

Werke von Evelyne Polt-Heinzl

Herbstgedichte (2001) 13 Exemplare
Sommergedichte (2001) 13 Exemplare
Frühlingsgedichte (2001) 11 Exemplare
Wintergedichte (2001) 10 Exemplare
Rote Gedichte (2006) 9 Exemplare
Januar: Gedichte (2013) 7 Exemplare
Grüne Gedichte (2007) 6 Exemplare
"Alle Vögel sind schon da": Gedichte (2008) — Herausgeber — 5 Exemplare
Das liebe Geld. (1998) 5 Exemplare
Liebesgedichte aus aller Welt (2001) 5 Exemplare
Oktober (2013) 4 Exemplare
Literarischer Adventskalender (2000) 4 Exemplare
Das ABC der Tiere: Gedichte (2006) 4 Exemplare
März (2013) 4 Exemplare
Die schönsten Balladen (2012) 3 Exemplare
tempo! tempo? (2006) 3 Exemplare
Weisheit für alle Tage (1997) 3 Exemplare
Im Kältefieber (2014) 3 Exemplare
Die Poesie der Jahreszeiten (2003) 2 Exemplare
Der Weihnachtsmann (1999) 2 Exemplare
Die dunklen Jahre: Roman (2021) 2 Exemplare
Februar (2013) 2 Exemplare
Die Nacht. Gedichte (2004) 1 Exemplar
Einstürzende Finanzwelten (2009) 1 Exemplar

Getagged

Wissenswertes

Geburtstag
1960-04-22
Geschlecht
female
Nationalität
Österreich
Berufe
literary scholar
curator
Preise und Auszeichnungen
Staatspreis für Literaturkritik (2017)

Mitglieder

Rezensionen

„Und wie oft dachte ich, ich sei erloschen, und dann kam ein neuer Brand und weckte mich zu unerhörter Wachheit. Das eine, glaub ich, hab‘ ich doch verstanden: was Goethe mit seinem „Stirb und Werde“ meinte.“ (Zitat Seite 403)

Inhalt
Der Arzt Ernst und seine Frau Klara, Verlagslektorin, haben gerade beschlossen, die längst gescheiterte Ehe durch Trennung zu beenden, noch überlegen sie, wie sie es den beiden Kindern Stella und Friedel sagen. Doch was 1934 begonnen hat, ist nun, im Frühjahr 1938 Realität geworden, Hitler und der Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich. Ernst ist Jude und für Klara ist es selbstverständlich, nun bei ihrem Ehemann zu bleiben, obwohl ihr wiederholt nahegelegt wird, die Ehe auflösen zu lassen. Vor allem jedoch geht es um die Rettung der beiden Kinder. Die erste Station ist ein strenges Kinderheim in der Schweiz, während Ernst endlich eine Ausreiseerlaubnis erhält und nach Belgrad ausreist. Doch Klara hält es in der Schweiz nicht aus und sie reist mit Stella und Friedel ebenfalls nach Belgrad, mitten in die von den Deutschen besetzte Stadt, in Hunger, Kälte, Gefahr, den täglichen Kampf um das Überleben, Alltag und die kleinen Freuden der frühlingshaft blühenden Natur, Freunde und gegenseitiges Helfen, wo sie, die Deutsche in Belgrad, es nicht erwartet hat. Belgrad wird vorübergehend so etwas wie Heimat für sie. „Voller Bitterkeit stellen wir fest, dass wir allen Grund haben, Hitler dankbar zu sein. Auf diese Weise sehen wir die Welt.“ (Zitat Seite 84)

Thema und Genre
Dieser autobiografische Roman beginnt im Februar 1934 und endet am letzten Tag des Jahres 1945. Themen sind Flucht, Exil, Krieg, Widerstand, Mut, aber auch Familie, Zusammenhalt, Freundschaft.

Charaktere
Klara ist eine starke Frau, die trotz aller Zweifel und Erschöpfung am Leben nicht aufgibt, sie kämpft für das Überleben ihrer beiden Kinder. „Ich mag mich nicht belügen. Lieber will ich verzweifeln – vielleicht ist Verzweiflung die einzige Form der Tapferkeit, die in so dunkler Zeit noch gilt.“ (Zitat Seite 232)

Handlung und Schreibstil
Klara schreibt als Ich-Erzählerin einen tagebuchartigen Bericht dieser Zeit, chronologisch gliedert sie die Handlung in die einzelnen Jahre, berichtet auch über die übergeordneten politischen Ereignisse. Doch vor allem geht es um ihre eigenen Gefühle zwischen Hass, Liebe und Verzweiflung, den Alltag im von den Deutschen besetzten Belgrad. In den Wintern Kälte, Hunger, Sorgen um den kranken Friedel, im Frühling und Sommer beinahe unbeschwerte Stunden in der blühenden Natur, ein gerettetes Katertier als Zeichen der Hoffnung, Momente der gemeinsamen Freude, um das Grauen irgendwie ertragen zu können. Klara schreibt offen, beobachtet genau, berichtet, sie schont niemanden, weder sich selbst, ihre noch ihre Mitmenschen. Immer wieder die Frage, wie es so weit kommen konnte, warum die Menschen in Deutschland und Österreich sich nicht rechtzeitig erhoben und gewehrt haben, denn anders als die Juden hatten sie die Wahl und konnten sich entscheiden. Erstmals ist dieser autobiografische Romanbericht von Friederike Manner 1948 unter dem Pseudonym Martha Florian im Wiener Verlag erschienen, am 22.02.2021 erfolgte diese Neuauflage durch den Wiener Verlag Edition Atelier.

Fazit
Ein zeitlos aktuelles Beispiel von Exil- und Erinnerungsliteratur, das sich eindrücklich und tief in unsere Gedanken prägt und die Vielschichtigkeit des Erlebten in dieser Zeit beleuchtet. Ein Buch, das mich sprachlos macht, man sollte es unbedingt lesen.
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Gekennzeichnet
Circlestonesbooks | Mar 5, 2022 |
 
Gekennzeichnet
ladyinblue | Jun 24, 2016 |
Allein schon die schwerelose Umschlaggestaltung dieses schönen Buches verheißt höchstes Lesevergnügen! Und in der Tat wird man bei der Lektüre der reichhaltigen Sammlung von Lebensweisheiten nicht enttäuscht. Offensichtlich haben sich die Herausgeberinnen große Mühe gegeben, einen ganzen Schatz kluger Gedanken zusammenzutragen: Ihre Auswahl an tiefgründigen und auch humorvollen Zitaten ist bestens gelungen. Dies ist eines der unterhaltsamsten und erfrischendsten Bücher, die mir seit langem unter die Augen gekommen sind. Obwohl der Titel des Buches impliziert, dass man es in aller Ruhe lesen soll, konnte ich es, einmal angefangen, kaum mehr aus der Hand legen. Hier handelt es sich jedoch um eines dieser wertvollen Bücher, die man wieder und wieder lesen will.… (mehr)
 
Gekennzeichnet
buchstabendompteurin | May 12, 2016 |

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