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Über den Autor

Beinhaltet den Namen: PRON PATRICIO

Werke von Patricio Pron

Zugehörige Werke

The Best American Nonrequired Reading 2010 (2010) — Mitwirkender — 301 Exemplare
Granta 113: The Best of Young Spanish Language Novelists (2011) — Mitwirkender — 156 Exemplare

Getagged

Wissenswertes

Geburtstag
1975
Geschlecht
male
Nationalität
Argentina

Mitglieder

Rezensionen

Kurzmeinung

Genre: Gegenwartsroman, Familiengeschichte mit autobiografischen Zügen

Handlung: Der Klappentext sagt alles und dieses Mal würde ich sagen, dass die dortigen “Spoiler” wichtig sind, wenn man sich mit der Geschichte Argentiniens gar nicht auskennt. Der Protagonist, der sich quasi von seinem im Sterben liegenden Vater verabschieden soll, stößt im Arbeitszimmer des Elternhauses auf Akten des Vaters, durch die er die Vergangenheit und das Leben und Wirken des ihm unwirklich und unnahbar erscheinenden Vaters näher bringen und maches Rätsel lösen. Dabei bringt der Autor die Militärdiktatur Argentiniens ins Blickfeld, während dieser viele Menschen (politische Gegner und Störenfriede) verschwunden und / oder gefoltert und getötet wurden.

Charaktere: Der Protagonist ist nicht glücklich. Er ist das Produkt seiner Erziehung, seiner Vergangenheit, die er selbst nicht richtig zu fassen bekommt. Er pumpt sich mit Tabletten voll, vernebelt damit seine Erinnerungen und degradiert sich auf diese Art in seiner eigenen Lebensgeschichte zu einer Randfigur. Man mag ihm zurufen, er solle weniger Tabletten nehmen und sein Haupt heben und Verantwortung für sein Leben übernehmen. Die Vergangenheit ist eines, sie aber nicht richtig verarbeiten zu wollen und sich der Passivität zu ergeben ist etwas, das ich sehr schwer akzeptieren kann. Daher haderte ich sehr mit dem jungen Mann.

Spannung: Eine echte Spannung birgt dieser Roman nicht. Es stellt sich die Frage, wie der Protagonist seinen Aufenthalt in Argentinien bewätligen wird und wie er sich von seinem Vater verabschieden kann. Wird dieser Besuch ihn verändern, voranbringen? Was hat es mit diesen Akten auf sich?

Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr schwierig. Er ist sehr distanziert, sodass ich mit dem Protagonisten überhaupt nicht warm werden konnte. Trotz seiner traurigen Kindheit und verkorksten Jugend und dem bisherigen Erwachsenenleben, konnte ich für ihn keine Sympathie aufbringen. Die Geschichte ist durch die verschiedenen Erzählweisen, einmal durch den Protagonisten, dann durch Briefe und Zeitungsausschnitte, durch sehr kurze Kapitel, vielen Aneinanderreihungen von Fakten und Sätzen, sehr schwer zu greifen.

Ende: Das Ende weist eine Überraschung auf, die mir sehr gut gefallen hat. Sie rundete das Buch sehr schön ab und versöhnte mich mit dem schwierigen Schreibstil.

Fazit: Eine Geschichte, die nicht jedem liegen wird. Aufgrund der historischen Begebenheiten sehr interessant, genau deswegen und des Schreibstils wegen aber auch sehr schwer zu lesen. Wer sich für lateinamerikanische Autoren und Argentinien interessiert wird hier einiges lernen und zur weiteren Recherche verführt werden. Vermutlich hat der Autor sehr viele autobiografische Elemente in das Buch einfließen lassen. Diesen Schluss ziehe ich, nachdem ich mich über ihn und Argentinien im Netz erkundigt habe. Wahrscheinlich ist Patricio Pron sogar selbst der Protagonist. Ein gutes Buch, das nicht nebeher gelesen werden und kann und volle Konzentration vom Leser*in fordert. Für Liebhaber*innen von lateinamerikanischer Literatur und ihren Autoren.
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Gekennzeichnet
monerlS | 6 weitere Rezensionen | Aug 7, 2018 |

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