Autorenbild.

Christoph Ransmayr

Autor von Die letzte Welt

29+ Werke 1,731 Mitglieder 40 Rezensionen Lieblingsautor von 10 Lesern

Über den Autor

Werke von Christoph Ransmayr

Die letzte Welt (1988) — Autor — 663 Exemplare
Die Schrecken des Eises und der Finsternis (1984) — Autor — 294 Exemplare
Morbus Kitahara (1995) 265 Exemplare
Der fliegende Berg (2006) 128 Exemplare
Cox oder, Der Lauf der Zeit (2016) 124 Exemplare
Atlas eines ängstlichen Mannes (2012) 114 Exemplare
Der Weg nach Surabaya. (1997) 40 Exemplare

Zugehörige Werke

Getagged

Wissenswertes

Mitglieder

Diskussionen

Group Read, October 2017: The Last World in 1001 Books to read before you die (November 2017)

Rezensionen

„Tatsächlich aufmerksam wurde ich auf Mazzini erst, nachdem er im Eis verschwunden war. Denn das Rätselhafte und Beklemmende an diesem Verschwinden begann seine Existenz rückwirkend und in einem Ausmaß zu durchdringen, daß allmählich alles, was dieser Mann getan und womit er sich beschäftigt hatte, rätselhaft und beklemmend wurde.“ (Zitat Seite 24, 25)

Inhalt
Anfang Juli 1872 erreicht die „Admiral Tegetthoff“ Tromsø, von wo aus sie am 14. Juli 1872 die Segel Richtung Nowaja Semlja setzt. Damit beginnt die österreichisch-ungarische Nordpolexpedition unter dem Kommando von Carl Weyprecht und Julius Payer, deren Ziel die Entdeckung und Erforschung bisher unbekannter Gebiete der Arktis ist. Bereits am 30. Juli friert die Tegetthoff zum ersten Mal im Eis fest, denn in diesem Jahr 1872 breiten sich die Treibeisfelder sehr früh und wesentlich weiter südlich aus, als erwartet. Der Mannschaft der Admiral Tegetthoff stehen Monate voller Gefahren, unvorstellbarer Kälte, Entbehrungen und die endlose Dunkelheit der langen arktischen Wintermonate bevor.
Mehr als einhundert Jahre später entdeckt Josef Mazzini in einer Wiener Buchhandlung den Expeditionsbericht aus dem Jahr 1876, verfasst von Julius Ritter von Payer. Er ist sofort fasziniert und sammelt alle Unterlagen über diese abenteuerliche Entdeckungsreise. Am 26. Juli 1981 beginnt Mazzini seine eigene Reise an Bord eines norwegischen Forschungsschiffes mit dem Ziel, den Spuren der österreichisch-ungarischen Eismeerfahrt zu folgen.

Thema und Genre
In diesem facettenreichen Abenteuerroman geht es um die österreichisch-ungarische Nordpolexpedition, die wichtige Erkenntnisse auf dem Gebiet der Polarforschung erbrachte.

Charaktere
Die bekannten Teilnehmer der Expedition sprechen durch ihre Aufzeichnungen zu uns. Ihre Beweggründe, ihre Ängste und Gefühle werden vom Autor im Laufe der Handlung sprachlich umgesetzt und verdichtet, ebenso wie der Charakter und das Verhalten der fiktiven Figur Josef Mazzini.

Handlung und Schreibstil
Der Autor mischt Ausschnitte aus den vorhandenen Aufzeichnungen der Ereignisse in Logbüchern, Tagebüchern, Handschriften und Briefen und dem von Julius Payer später selbst verfassten Buch mit fiktiven Erzählelementen, welche diese Fakten ergänzen und sie sprachlich bildintensiv und beeindruckend darstellen. Parallel dazu lernen wir den 1948 in Triest geborenen, in Wien lebenden Josef Mazzini kennen, der immer mehr in den Bann dieser Expedition gerät und sich 1981 selbst auf den Weg macht, um diese Reise nachzuvollziehen. Die Erlebnisse dieser fiktiven Figur bilden einen zweiten Handlungsstrang, der abwechselnd zu der Handlung aus den Jahren 1872-1874 geschildert wird, wobei die einzelnen Ereignisse jeweils im Zeitablauf chronologisch erzählt werden. Das Buch enthält auch ein Verzeichnis der Mannschaft und viele ganzseitige Abbildungen aus dem Originalwerk von 1876.

Fazit
Ein facettenreicher, interessanter Abenteuerroman, der durch die sprachliche Umsetzung und die gewählten Erzählformen packend zu lesen ist und durch Vielseitigkeit und Spannung überzeugt.
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
Circlestonesbooks | 11 weitere Rezensionen | Jul 25, 2022 |
Der Römer Cotta reist nach Tomi am Schwarzen Meer um dort den verbannten Dichter Publius Ovidius Naso und dessen Lebenswerk, die Metamorphosen, zu suchen. Doch während Naso verschollen bleibt, verändert sich Cotta und Tomi auf sagenhaft bizarre Weise.

Das Tomi Ransmayers wird bevölkert mit Gestalten der griechischen Mythologie, die er aus Ovids Metamorphosen entlehnt hat. Doch das Tomi im Buch ist nicht das historische Tomi und auch seine Bewohner sind nicht ident mit den ovidianischen Helden des literarischen Vorbilds der Metamorphosen. Wie bei Ransmayer üblich, verschwimmt Fiktion und Wirklichkeit, in diesem Werk sogar auf mehreren Ebenen. Bewuste Anachronismen und historische Verfälschungen beleben das Werk ebenso wie die Vermenschlichung der mythologischen Figuren und deren Konzentration auf eine kleine Stadt am Schwarzen Meer am äußersten Rand des römischen Imperiums.

Ransmayer hat ein bizarres und schwer enträtselbares Kunstwerk geschaffen, welches alles andere als leicht lesbar ist und phasenweise auch sehr ermattet.
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
schmechi | 11 weitere Rezensionen | Dec 28, 2020 |
Großartige Nachkriegsdystopie. Dreht sich ganz zentral um die Verarbeitung der Traumata der Protagonisten. Auch Verantwortung und Vergeltung nehmen viel Platz ein. Ein paar wunderbar absurde und doch glaubhafte Überraschungen gibt es auch.
Übrigens ein außerordentlich miserabler Klappentext, der beinahe verhindert hätte, dass ich den Roman lese.
 
Gekennzeichnet
parachute_kitten | 1 weitere Rezension | Aug 16, 2018 |
Man erfährt aus dem Buch einiges über den Dichter Ovid. Obwohl wir in der Schule die Metamorphosen behandelt haben und ich die erste Zeile immer noch auswendig kann (In nova fert animus mutatas dicere formas…) weiß ich doch erstaunlich wenig über den Dichter. Insofern also sehr interessanter Stoff: Warum wurde er verbannt? Warum vernichtet er die Abschrift der Metamorphosen? Aber das Buch ist schwierig zu lesen und fiel mir deshalb zunächst sehr schwer. Erst als ich die hinten abgedruckten Personenerklärungen und die Gegenüberstellung zum klassischen Ovid zu Hilfe nahm, kam ich besser zu recht.
Dann habe ich beschlossen, mir richtig Zeit für das Buch zu nehmen und die Figuren zu recherchieren. Und siehe da: Es eröffnete sich mir ein kunstvoll geschriebenes und verwobenes Werk, das den klassischen Ovid in einen neuen Kontext stellt und so neu erschafft. Ransmayr nimmt die Metamorphosen und stellt sie in einen neuen Kontext. Aber, wie gesagt: Nicht leicht zu lesen. Ich wünsche mir bei Ransmayr immer wieder, dass er seine interessanten Stoffe leichter zugänglich macht.
… (mehr)
½
 
Gekennzeichnet
Wassilissa | 11 weitere Rezensionen | Nov 27, 2015 |

Listen

Auszeichnungen

Dir gefällt vielleicht auch

Nahestehende Autoren

Statistikseite

Werke
29
Auch von
3
Mitglieder
1,731
Beliebtheit
#14,850
Bewertung
3.9
Rezensionen
40
ISBNs
164
Sprachen
19
Favoriten
10

Diagramme & Grafiken