Erich Maria Remarque (1898–1970)

Nie werden wir so ganz verstehen, was unsere Vorfahren den jüdischen Mitbürgern angetan haben. Dieses Buch bereitet dieses Kapitel unserer Geschichte besonders schonungslos und spannend auf.

Für mich gehört es ohne Zweifel zu einem emotional nahegehenden Geschichtsunterricht, dieses Buch zu lesen und zu besprechen. Nirgendwo kann man tiefer eintauchen in die Gedanken der damaligen Peiniger und Opfer.

Wenn das eigene Leben nichts mehr wert ist, wenn alle Hoffnung flieht, man mehr den Tod als das Leben ersehnt, man eine Nummer ist, sich selbst als solche sieht. Dann ist man zu Beginn dieses Buches, im Frühjahr 45, als in der nahen Stadt die Kamine herrlich dampfen, die Menschen offenbar die Gefangenen oben im Lager vergessen haben. Bis dann doch die ersten Bomben fallen und einiges in Bewegung kommt.

Spannend und schonungslos, eine Anklage gegen das Unmenschliche.… (mehr)

Im Hafen von Lissabon treffen 1942 zwei deutsche Emigranten aufeinander. Der Eine versucht verzweifelt für sich und seine Ehefrau ein Visum für die USA und eine Schiffspassage zu ergattern. Der Andere macht ihm ein Angebot: Er ist bereit, ihm die rettenden Billetts samt Einreiseerlaubnis zu überlassen, sofern dieser sich die Geschichte seines Schicksalsgenossen anhört. Und so ziehen die beiden Heimatlosen durchs nächtliche Lissabon und der Ich-Erzähler erfährt nach und nach die Geschichte und Motive seines Wohltäters.

Remarques Roman ist die beeindruckende Darstellung eines Emigrationsschicksals zur Zeit des Nationalsozialismus verwoben mit der Geschichte einer großen Liebe in schweren Zeiten.

Das Buch ist gut recherchiert und sein Inhalt fesselnd erzählt. Remarque vereinigt Lovestory, Abenteuerroman und psychologische Studie zu einem packenden Zeitzeugenbericht, in dem er auch seine eigenen Erfahrungen im Exil verarbeitet.… (mehr)