Luise Rinser (1911–2002)
Autor von Mirjam
Über den Autor
Reihen
Werke von Luise Rinser
Juliane 2 Exemplare
Mein dicker Rucksack- Reise- Rateblock. 1 Exemplar
Der Sündenbock. Roman. 1 Exemplar
Thomas Mann und der Sozialismus 1 Exemplar
Jeugd van nu 1 Exemplar
Zugehörige Werke
Deutsche Kurzgeschichten : eine Auswahl für mittlere Klassen (1972) — Autor, einige Ausgaben — 5 Exemplare
Im Kerzenschein. Geschichten zum Träumen — Mitwirkender — 2 Exemplare
Moderne Erzähler 17 — Autor — 1 Exemplar
Getagged
Wissenswertes
- Gebräuchlichste Namensform
- Rinser, Luise
- Rechtmäßiger Name
- Rinser, Luise
- Geburtstag
- 1911-04-30
- Todestag
- 2002-03-17
- Begräbnisort
- Wessobrun, Oberbayern, Deutschland
- Geschlecht
- female
- Nationalität
- Deutschland
- Geburtsort
- Pitzling/Oberbeiern, Beieren, Duitsland
- Sterbeort
- Klooster Unterhaching, Beieren, Duitsland
- Wohnorte
- Rome, Italy
- Ausbildung
- University of Munich
- Berufe
- teacher
freelance journalist
short story writer
novelist
essayist - Beziehungen
- Orff, Carl (Ehemann)
- Organisationen
- Neue Zeitung, Munich, Magazine (Journaliste, critique littéraire, 19 45 | 19 58)
Diverses écoles de la Haute-Bavière (Institutrice, 19 35 | 19 39)
Académie allemande pour la langue et la littérature (Membre)
Archives littéraires allemandes, Marbach (Conservateur des archives)
Accademia Tiberia, Rome (Membre)
Accademia Internazionale Medicea, Florence (Membre) - Preise und Auszeichnungen
- Heinrich-Mann-Preis (1987)
Roswitha-Preis (1979) - Kurzbiographie
- Luise Rinser was born to a middle-class family in Pitzling in Upper Bavaria, Germany. She studied psychology and teaching at the University of Munich and received a teacher's certificate in 1934. She taught grade school and wrote her first short stories for the journal Herdfeuer. Her first book was Rings of Glass (1941), a coming-of-age novel. In 1939, she gave up teaching and married Horst Günther Schnell, a composer and choir director with whom she had two children. He died on the Russian Front in World War II. After his death, she married Klaus Herrmann, another writer; this marriage was annulled around 1952. Her third husband was composer Carl Orff, whom she divorced in 1960. In 1944, she was accused of treason by the Nazi regime, convicted, and sent to Traunstein women's prison where she survived by stealing food. She later described her experiences in a book based on her diaries, Gefängnistagebuch (A Woman's Prison Journal, 1946), which became a bestseller. After the war, she was a freelance writer for the newspaper Neue Zeitung München. She became one of the most celebrated and politically engaged authors in Germany, publishing about 30 works that included novels, short stories, and political essays. In 1984, she was proposed by the Green Party as a Presidential candidate.
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Ich greife einige ihrer Gedankan heraus:
Erinnerung an die Bücher von Ernst Jünger, die die 20-jährige zu verstehen versucht; später nennt sie Jünger nach Erich Fromm einen „Nekrophilen: Fasziniert vom Tod, vom Töten, vom Krieg, von der Macht, Lebendiges zu vernichten.“(16) Wagner wird später auch zu den Nekrophilen gezählt (92 - mit Recht, denke ich).
Ihre ersten Versuche zu schreiben, „Die Lilie“, das erste Buch: „Die gläsernen Ringe“: Wahrheit und Dichtung. Aber was ist die Wahrheit? Peter Suhrkamp: „du wirst bis an dein Lebensende schreiben“ (20/23)
Nicht Christentum, nicht Buddhismus, die alte chinesische Philosophie des Taoismus hilft ihr in schweren Zeiten: Widersprüche der Welt erweisen sich als notwendige Polaritäten: „... Leben ist nicht, wenn es nicht den Tod gibt, ...“ (30)
Die 17jährige schrieb: „Ich bin ein / Berg in Gott“. Die Autorin fragt: „Was wollte ich damit sagen? Ich weiß es nicht.“ (141) und die 16jährige: „Wenn ich von mir spreche, spreche ich von allem“ (143) „Der Gedanke der Sünden-Mystik hat mich immer beschäftigt“ --: später die Grund-Idee in „Daniela“ (143)
Sie findet dieHerkunft des Denkens in Platon, bei Amos Comenius die „Die Idee der Entsprechung von Makro- und Mikrokosmos“: „Ich sah die Harmonie der Welt“ (144), bei Nicolaus Cusanus --: coincidentia oppositionum (145):
„Das Universum als ein ungeheurer Wirbel von Licht und Schwärze, und das war Gott“
„Der Mensch, der homo religiosus“ (149)
Was die Eltern wollten: meinen Ungehorsam brechen, mein Andersein ... (160)
Und: (162):“Die ganze Erziehung ziehlte darauf, mich still gefügig zu machen ... immer um Verzeihung bitten zu müssen. Ich hatte Recht, mich zu wehren ...“
Und (168): es ist auch wahr, daß ich sie nicht „liebe Eltern“habe sein lassen; Goethe: Hermann und Dorothea
„Mein Gott kein Staatsanwalt, er ist Armenanwalt, er ist der Anwalt seiner selbst, denn wer ist er ohne uns, wer ist er, wenn nicht wir-und-er?“ (173)
„Für mich zählte nur die Spiegelwelt, die Innenwelt“(180)
Ihr „Geliebter“ vier Jahre lang jetzt „trocken analysiert“: ein Halber (212)
Wachstumsschmerzen (212 ff)
„Wann sonst als in der Jugend dürfen wir unbescheiden sein“ ... (222)
Armut: Verrottung, Kapitulation (236)
Aktion – Kontemplation : der Schriftsteller verbindet beides (240)
„ich fühle die Kraft der Erde in mich rinnen ...“ eins mit der Natur, dem Boden, der nackten Erde (259)
Musikalität als „Grundstimmung, eine Art zu sein. Der musikalische Mensch ist fließend und spontan (260)
Später ihrem Vater auf dessen Wunsch in der Dorfschule helfend, fern von der Musik: „ich habe doch solche Sehnsucht nach Musik“ (271)
Dachau – durch ein zufälliges Gespräch erfahren ihr Vater und sie, dass in Dachau politische Andersdenkende eingesperrt und gefoltert werden (319)
„Was hat der Vatican getan? ... Nichts hat er getan.“ (320)
„Was hätte ich tun können? Was hätten die Deutschen unter Hitler tun können, wenn das Ausland nicht hören wollte, was Flüchtlinge erzählten?“ (321)
Der Musiker Kaminski (328)
Gespräch mit Hesse in Briefen und Auseinandersetzung mit seinen Werken: „Der Morgen, das Morgen: Zukunft und Vergangenheit in der Gegenwart, nämlich im Inneren eines jeden Menschen“ (332-336)
Über den Maler Fritz Winter „unstillbares Heimweh nach Sibirien. ... Seine Bilder haben sibirische Farben: erdbraun, schneegrau, birkenweiß, norhimmelblau, krähenschwarz“ (344)
Zu „Daniela“: kein sozialkritischer Roman, es geht vielmehr um ein theologisches Problem, um die felix culpa, die „glückliche Schuld“. (359)
War Richard Strauss ein Nazi, wie Klaus Mann schrieb ? „Strauss weder Nazi noch Nicht-Nazi: er wollte in Ruhe gelassen werden und Geld verdienen“. (361)
Eine Schulkameradin kommt verzweifelt zu ihr und bittet sie, ihrem Mann zu helfen; dieser, der „Halbmönch“, denunziert sie daraufhin (378)
In Einzelhaft man wird asozial (389)
der Halbmönch ruft sie an als ob nichts gewesen wäre; „der Halbmönch kennt keine Scham“ (391)
Der Titel? Wer ist mit dem Wolf gemeint? Sie muß zur Staatsprüfung lesen: „Die Volksmärchen der Brüder Grimm mit besonderer Berücksichtigung des Märchens vom Wolf und den sieben Geißlein in völkischer Hinsicht.“ ... Die Geißlein sind das deutsche Volk ... der Wolf: der Jude.“(306/307)
Wovon Rinser schweigt sind ihre Verirrungen in den 30-ziger Jahren: Ihr Sohn, Christoph Rinser berichtet 2005 von einer gewissen Faszination für die Hitler-Jugend; sie wäre aber nie der NSDAP beigetreten. Sánchez de Murillo lernte die 2002 verstorbene Rinser 1995 in Italien kennen und wurde ein enger Freund der Schriftstellerin. Er schreibt in seiner 2011 erschienen Biographie: "Luise Rinser war in der Nazi-Zeit ebenso verstrickt wie viele andere". ( zitiert in „DieZeit“ )
Wohl die interessanteste Autobiographie, die ich kenne; auch kommt sie zum Leben durch/in ihrer schönen Sprache!
(III-15)
Siehe auch diese Zusammenfassung … (mehr)