J. K. Rowling

Es ist eine unglaublich komplette, wirklich erscheinende Parallelwelt, die J. K. Rowling mit diesem siebten Potter-Band abrundet. Eine Welt, deren Wirklichkeit nicht zuletzt durch die - sehr menschliche - Ambivalenz der Personen entsteht. Hier, im letzten Band, wird denn auch der fast übermenschliche Dumbledore ein Stück weit entzaubert, indem seine Schwächen und Fehler zu Tage gefördert werden. Gleichzeitig bekommt der ständig des Bösen verdächtigte Snape eine geradezu liebevolle Seite. Schade nur, dass all die vielschichtigen Enthüllungen und Erläuterungen ganz geballt am Ende serviert werden; fast wie bei alten englischen Detektivromanen, bei denen der helle Geist am Ende triumphiert, indem alles Rätselhafte knapp und klar zusammengefasst und aufgeklärt wird. Hier bekommt man auf den letzten hundert Seiten nicht nur einen fulminanten Showdown präsentiert (meine Lieblingsszene ist die, in der Molly Weasley "Nicht meine Tochter, du Schlampe!" schreit) sondern auch erklärt, wie das nun mit den Heiligtümern so ist, worin die Verbindung von Tom und Harry wirklich besteht, und dass Liebe und Selbstlosigkeit stärker sind als der Tod....
Trotz dieser etwas altmodischen "Ich erklär Euch mal wie es wirklich war"-Methode bleibt es ein gutes Buch; eine wunderbar stimmige Parallelwelt mit vielen tollen, facettenreichen Charakteren.

... aber auch beim dritten Lesen in 17 Jahren habe ich nicht verstanden, wie Gryffindors Schwert aus Gringotts zurück nach Hogwarts kam ...… (mehr)

Ein hervorragendes Buch aus der Cormoran-Strike-Reihe, das mir wieder besser gefallen hat als der vorherige Band.
Thema ist diesmal eine Sekte, aus der Robin und Strike ein Mitglied herausholen oder wenigstens kontaktieren sollen. Robin wird undercover Mitglied und läuft nicht nur Gefahr, das Anwesen der Sekte nicht mehr verlassen zu können, sondern auch, dort indoktriniert oder gar vergewaltigt zu werden.
Natürlich wird es stellenweise extrem spannend – das Buch hat mir einige kurze Nächte beschert. Auch bin ich den Hauptpersonen diesmal wieder näher gekommen, nachdem sie im letzten Band etwas ausgelutscht wirkten. Gerade in dieser Hinsicht ist der Cliffhanger am Schluss sehr gemein. Es wird wohl einen weiteren Band geben.
Schwächen zeigt das Buch dagegen in der Beschreibung der Sekte. Die „Universal Humanitarian Church“ ist ein von durchtriebenen Betrügern geleiteter Verein, der nur auf monetären Gewinn aus ist. Die Darstellung ist schon arg flach und plakativ: Reine Bösartigkeit, und tausende willige Schafe, die sich zu Mittätern machen lassen. Das zentrale Verbrechen der Sekte bleibt über Jahrzehnte unbekannt, obwohl es hunderte Mitwisser gibt – das hat nicht mehr Substanz als eine krude Verschwörungstheorie.
Aber das schmälert das Vergnügen nur wenig. Das Buch macht einfach Spaß, von vorne bis hinten! Die Charaktere sind wunderbar, auch anderen Detektiven kommt man diesmal ein wenig näher, die Spannung ist umwerfend, und Rowling hat es wieder geschafft, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, was wirklich passiert ist.
Unbedingt empfehlenswert.… (mehr)

OMG, war das spannend! Ich hasse ja Bücher mit verdeckten Ermittlungen,weil sie so spannend sind. Unerreicht ist hier sicher "Totengleich" von Tana French, aber dieses Buch ist schon auch Wahnsinn. Robin ermittelt undercover bei einer Sekte und muss sich in vielerlei Hinsicht verstecken und wehren. Es ist diesmal ein ganz klassischer Krimi, Robin und Strike machen ihre Arbeit und als Leserin fiebert man mit. Nebenbei gibt es ein paar sehr überraschende private Wendungen, so dass mir mehr als einmal der Mund offen blieb.… (mehr)

J.K. Rowlings Märchen, das während des Lockdowns am Anfang der Corona-Pandemie kostenfrei online zu lesen war und hier nun illustriert durch die jungen Leserinnen und Leser aufgelegt werude.

Wir werden entführt in ein glückliches Königreich, in dem der König hauptsächlich repräsentiert, sich von allen geliebt fühlt, reichlich eitel ist und, wie sich schnell herausstellt, gierige Berater hat, die nur ihr eigenes Wohl im Sinn haben. Das geht natürlich nicht lange gut, und nach einem ersten Unglück setzt sich eine Abwärtsspirale in Gang, in der missliebige Ereignisse immer weiter mit Lügen vertuscht werden und es dem Volk immer schlechter geht.

Und J.K. Rowling braucht eine ganze Zeit, bis die ersten hoffnungsvollen Ereignisse dazu führen, dass man auch als Leser:In das Gefühl hat, ja, vielleicht gibt es ja noch ein glückliches Ende.

Mir hat die ideenreiche Welt, die Entwicklung der Geschichte und die Schlussfolgerungen für das Weiterleben am Ende gut gefallen. Eine junge Leserschaft braucht aber so einiges an Durchhaltevermögen und wird sich auch fragen, warum manche Akteure so lange so gemein handeln dürfen. Trotzdem eine Leseempfehlung, weil in der aktuellen Zeit Geschichten, die Hoffnung geben, dass (friedlicher) Aufstand etwas bewirken kann, meiner Meinung nach gebraucht werden.… (mehr)