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Yuri Rytkheu (1930–2008)

Autor von Traum im Polarnebel

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Roalds Amundsen und seine Crew überwintern während seiner Arktis-Expedition zur Erforschung der Nordostpassage in der Tschaun-Bucht nahe einer tschuktschischen Siedlung. Diese wird von Abgesandten der Bolschewisten besucht, welche die Botschaft vom Sieg der Oktoberrevolution in die entlegensten Gegenden Sibiriens hinaustragen, sodass es im arktischen Winter 1919/20 zu einem Zusammentreffen der Zivilisationen kommt. Tschuktschische Mythologie und Tradition trifft dabei auf bolschewistische Ideologie und westliche Zivilisation.

Im Mittelpunkt steht der Schamane Kagot, der seinen Platz in der sich verändernden Welt sucht und glaubt, diese anhand der - von ihm eben erst erlernten - Mathematik erklären zu können.

Rytchëu, selbst Tschukschte, liefert einmalige Einblicke in die tschuktschische Kultur und legt eine flüssige Geschichte vor. Doch der spannende Zusammenstoß der Zivilisationen am Scheideweg der Geschichte verliert sich letztlich in fast schon plumper Verherrlichung des Bolschewismus und seiner Ideale, welche Rytchëu als regimetreuen Nationalliteraten ausweist und eine realistische, literarisch wertvolle Auseinandersetzung zur Frage kultureller Antagonismen verhindert.
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schmechi | 1 weitere Rezension | Jan 7, 2021 |
1980 erschien dieses Buch über die alte Legende des Teryky. Wann sie aber genau spielt, kann ich nicht sagen. Sie erzählt auf jeden Fall vom Leben der Tschuktschen inmitten alter Bräuche, so wie der 1930 geborene Juri Rytchëu aufgewachsen ist.
Der Robbenjäger Goigoi treibt auf einer Eisscholle ins Meer hinaus. Er ist noch jung, grade frisch verheiratet mit seiner jungen Frau Tin-Tin, die er innig liebt. Sein ganzes Trachten ist es zurückzukehren. Und Tin-Tin kämpft ebenfalls darum, die Erinnerung nicht zu verlieren und glaubt an seine Rückkehr.
Doch die alte Sage der Tschuktschen sagt, dass ein Polarjäger, der auf einer Eisscholle abtreibt, zum Teryky wird, einem mit Fell bewachsenen Ungeheuer. Auch Goigoi ereilt dieses Schicksal und seine Sippe hat die Pflicht den Teryky zu töten.
Die Sage wird mitreißend erzählt, v.a. die Liebesgeschichte ist sehr schön.
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½
 
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Wassilissa | Dec 10, 2019 |
Die Ethnologin Anna schließt sich 1947 den Tschuktschen an, zunächst um sie zu erforschen. Doch ihr Forschungsethos treibt sie dazu, sich ihnen mehr und mehr anzuschließen. Sie heiratet den jungen Tanat und wird schließlich sogar Schmananin. Gleichzeitig möchte aber der Sowjetstaat die nomadierenden Stämme auflösen und ihre Rentiere den Kolchosen übergeben. Dies macht es für die indigenen Völker immer schwieriger zu überleben.
Das Buch ist ausgesprochen interessant. Der Autor ist selbst Tschuktsche und beschreibt das Leben des Stammes von innen heraus. Wie sich Anna immer mehr von der Wissenschaftlerin zur Schamanin wandelt, ist ebenfalls plausibel. Die Unterdrückung der indigenen Stämme macht betroffen. Wirklich ein sehr interessantes Buch!
Ich kenne vom Autor schon "Traum im Polarnebel", dieses Buch hier scheint mir noch wesentlich politischer zu sein. Die Geschichte ist anscheinend wahr.
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Wassilissa | Jun 25, 2017 |
Das Buch erzählt eine sehr ähnliche Geschichte wie "Der mit dem Wolf tanzt": Ein weißer Mann, der bei einem Naturvolk Aufnahme findet und sich zu einem der ihren entwickelt.John, ein junger Kanadier, bleibt bei den im äußersten Nordosten Sibiriens lebenden Tschuktschen, nachdem er bei einer Explosion schwer verwundet wird. Obwohl ihm nach Wundbrand von einer Schamanin beide Hände teilamputiert werden, kann er dort ein vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft werden. Zunächst denkt John viel an eine Rückkehr in die Zivilisation, doch gerade aufgrund seiner Verletzung, jedoch zunehmend aufgrund der ihm imponierenden klaren Werte und schließlich aufgrund der persönlichen Bindung durch seine Frau und Kinder, bleibt er, selbst als er am Ende des Buches abgeholt werden würde. Da der Autor selbst ein Tschuktsche ist, ist das Buch sicherlich besonders beeindruckend und glaubwürdig. Die Lebensweise dieses Volkes wird deutlich. Doch das Buch ist auch spannend, interessant, menschlich.… (mehr)
 
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Wassilissa | 9 weitere Rezensionen | Oct 15, 2011 |

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