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German Sadulaev

Autor von I am a Chechen!

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Über den Autor

Werke von German Sadulaev

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Rasskazy: New Fiction from a New Russia (2009) — Mitwirkender — 50 Exemplare
Read Russia!: An Anthology of New Voices — Mitwirkender — 14 Exemplare

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Der Autor, Sohn einer Russin und eines Tschetschenen, versucht mit seiner knappen Autobiographie die Lebenswelt seines Volkes dem Leser verständlich zu machen. Der Verlag wirbt damit, indem er das Buch als "ersten literarischen Versuch, die tschetschenische Tragödie aus dem Inneren heraus zu begreifen" vorstellt.

Der Konflikt zwischen Russland und Tschetschenien beherrschte über Jahre die Medien. Wer für was schuldig war, ist kaum zu sagen. Die Tschetschenen gehören zu den Völkern, die immer wieder um ihre Existenz kämpfen mussten. Reiterhorden aus Asien, zaristische Kosaken, sowjetische und russische Truppen marschierten in Tschetschenien ein.

Der Autor wuchs als Kind in den Wirren des Krieges auf. Wie viele Jungen liebte er das Krieg-Spielen. Begünstigt wurde sein Interesse auch von der archaischen Kultur der Tschetschenen. Stolz und Kampfeswillen beseelen die Männer seines Volkes. Diese Tradition gebietet den Männern unter anderem, nie zu weinen. Weinen dürfen die Männer nur beim Tod ihrer Mutter. Die Mutter ist auch der heimatliche Boden, auf dem das stolze Volk der Tschetschenen lebt.

Fast hymnisch beschreibt Sadulajew die Liebe zu seiner Heimat. Seine Heimat erleidet aber unerträgliche Leiden. Am Himmel kreisen russische Bomber auf der Suche nach Zielen. Am Boden rücken Panzer gegen die Zivilbevölkerung vor. Immer wieder erzählt Sadulajew davon, manchmal etwas zu sprunghaft, wie er selber im Nachwort zugibt. Aber er muss einfach schreiben.

Sadulajew lebte auch in Russland und erlebte die Diskriminierung seiner Landsleute durch die russischen Behörden. Der Autor sieht seine Landsleute nicht nur durch die patriotische Brille. Er kritisiert die Tschetschenen für ihre Arroganz gegenüber ausländischen (russischen) Frauen. Die Männer protzen nicht nur mit ihrem Matcho-Gehabe. Tschetschenen sind auch im Organisierten Verbrechen tätig.

Der Autor arbeitet heute als Rechtsanwalt in St. Petersburg.

Zitat (S. 138-139)

... Als ich eines Tages an einen wütenden russischen Gangster geriet, der mir zunächst seine Forderungen zu Gehör brachte und in allen schillernden Details beschrieb, auf welche Weise er mich töten wolle, falls meine Firma nicht zahle, zuckte ich nur gleichgültig die Schultern und sagte:

"Ich heiße German Umaralijewitsch Sadulajew. Ich bin Tschetschene. Ich kann keine Angst mehr haben. Bei uns ist der Bereich des Gehirns, der für die Angst verantwortlich ist, vollständig verkümmert. Ihr könnt mich umbringen, früher oder später, ihr oder sonstwer, wir sind bereits alle tot, und Tote haben keine Angst vor dem Sterben. Aber für jeden von uns werden wir zehn von euch kaltmachen, so ist es üblich."

Die Gangster haben nicht wieder angerufen. Dafür der FSB, ich bekam eine Vorladung: "German Umaralijewitsch, wieso bedrohen sie ehrliche Geschäftsleute?" Wieder zuckte ich mit den Schultern:"Und Sie beschützen Schutzgelderpresser, habe ich das richtig verstanden?" Der Hauptmann lächelte:" Ach was reden Sie da. Wir sorgen nur für Ordnung, Gesetzlichkeit und Gerechtigkeit." ....
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Insregal | 1 weitere Rezension | Aug 14, 2010 |

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