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Hermann Schreiber (2) (1929–2020)

Autor von Das gute Ende. Wider die Abschaffung des Todes

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Aus der Amazon.de-Redaktion
Der Mann hat Geschichte gemacht. Nicht vielen Journalisten gelingt das. Zwar dürften die heute Dreißigjährigen den Namen des Stern-Erfinders Henri Nannen kaum mehr kennen, aber sein Werk ist immer noch ein Begriff. Henri Nannen hat die meinungsbildende Illustrierte in Deutschland zu einer Macht geformt, so wie es nur noch Rudolf Augstein mit dem Spiegel für das Format Nachrichtenmagazin gelungen ist.

Henri Nannen war ein frecher Hund. Beim berühmten Moskaubesuch Adenauers bleibt er ohne Eintrittskarte fürs Festbankett, schummelt sich dreist trotzdem rein und schreitet zum Fototermin am Ende stolz in der ersten Reihe neben Adenauer und den Sowjetgrößen die Treppe hinab. Man muß nur, das hat er von seinem Vater, dem Kleinstadtpolizisten, gelernt, das entsprechend befugte Gesicht aufsetzen.

Der Mann hatte eine Vergangenheit. Lobesartikel zur Nazikunst hat er geschrieben (da war er junger Kunstkritiker mit abgebrochenem Studium), Kriegsberichte (da flog er in Stukas mit), Heldenheftchen (da sollte die Kriegslust von kleinen Hitlerjungen angestachelt werden): All das war einst aus seiner Feder geflossen. Er es nie geleugnet. Angefeindet wurde er dann von rechts. Weil er die Ostpolitik der Regierung Brandt für richtig gehalten und im Stern verteidigt hat.

Er sah gut aus. In jungen Jahren wie ein Filmstar, was ihm bei Frauen Glück gebracht hat. Glück hat er überhaupt viel gehabt, zum Schluß sogar mit seinem Biografen. Hermann Schreiber hätte Nannens Leben leicht zum prall erzählten Schelmenroman aufblasen können. Er hat darauf verzichtet und sich lieber für Genauigkeit entschieden, für skrupulöse Befragung der Zeugen und Dokumente. Aus dem Stern-Schöpfer wird damit endgültig eine seriöse Figur der Zeitgeschichte. Nicht vielen Journalisten gelingt das. --Michael Winteroll
Kurzbeschreibung
Das Leben Henri Nannens ist Abenteuergeschichte und Jahrhundertrevue zugleich. Er mischte sich ein, wo andere schwiegen. 1948 gründete er den "Stern", eine Illustrierte, die ein Millionenpublikum informierte. Kein Thema war ihm zu klein oder zu groß, zu sauber oder zu dreckig, und auch Skandale scheute er nicht. Hermann Schreiber sichtete für die vorliegenden Biografie zahlreiche Aufzeichnungen und Briefe und sprach mit Weggefährten und Zeitzeugen.

4.0 von 5 Sternen Nannen - Journalist und Mensch, 12. Dezember 2002
Von
K. Deissler "kud01" (Lippstadt) - Alle meine Rezensionen ansehen
(REAL NAME)
Rezension bezieht sich auf: Henri Nannen (Gebundene Ausgabe)
Das Buch läßt sich angenehm lesen.

Es vermittelt das Bild eines Menschen, der seine eigenen Schwächen durch Stärke verdeckt. Sein Redaktionsteam beim "Stern" war einfach sein "Freikorps Nannen". Aber trotzdem mißtraute er der reinen Theorie. Er ließ seine "einfach gebliebene" Schwiegermutter in sein Haus einziehen und nahm die Stories des Stern vor der Veröffentlichung mit nach Hause. Wenn seiner Schwiegermutter die Geschichten des Stern gefielen, dann waren sie gut.

Nannen erzählte viel und gerne. Nannen war ein Mann, der Leute begeistern kann, (fast) bis zur Selbstaufgabe! Zuerst für sich - dann für den Stern! Aber eigentlich war das für ihn kein Unterschied! Der Stern - das war Henri Nannen. Aber nicht nur der Mensch und Journalist wird "erzählt", nebenher erfährt man eine Menge über die Entwicklung des deutschen Nachkriegsjournalismus. Über die Verwicklungen, Beziehungen und die gegenseitigen Hilfeleistungen der Strippenzieher im Hintergrund.

Henri Nannen wollte immer im Vordergrund stehen. Dass er den "intellektuellen Sex" der Hildegard Knef aufregend fand, ist nur eine Seite. Andererseits benutzte er Frauen für sich. Sie erlaubten ihm, seine Schwächen zu verstecken. Sie halfen ihm oft aus der Klemme oder stellten Kontakte für ihn her.

Das Buch ist wirklich lesenswert! Faktenreich recherchiert, witzig beschrieben und unheimlich informativ.
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
JAAKonTEXT1 | Apr 6, 2012 |

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