Kamila Shamsie

Die Autorin schlägt in diesem Buch den Bogen vom Atombombenabwurf in Nagasaki bis zum 11. September am Beispiel einer Person, der Japanerin Hiroko. Das ist zwar sehr konstruiert, doch die Botschaft des Buches wird eindringlich deutlich: Nicht die Menschen in ihren Nationalitäten sind böse: Hirokos Freund am Anfang des Buches (1945) ist Deutscher, eine der positivsten Figuren ist Amerikanerin. Und doch ist es das staatliche System, das die Menschen böse macht und korrumpiert, so dass Freundschaft und gegenseitige Hilfe zu bösem Leid führen kann, wie Hiroko und ihr Sohn am Ende erfahren müssen. Der wahre Schurke in diesem Buch ist sicherlich das System "Amerika", auch wenn amerikansiche Menschen und Städte in ihrer Freundlichkeit blenden.… (mehr)

9. August 1945, Nagasaki. Hiroko Tanaka steht auf ihrer Terrasse. Sie trägt einen Kimono mit drei schwarzen Kranichen auf dem Rücken und denkt an ihre bevorstehende Hochzeit mit Konrad Weiss. Dann, im Bruchteil einer Sekunde, verglüht die Welt. Hiroko überlebt verletzt, die drei Vögel haben sich in ihre Haut gebrannt. Einzig das bleibt als Erinnerung an alles, was sie liebte. Auf der Suche nach einem Neuanfang reist sie nach Delhi, wo sie bei Konrads Verwandten, den Burtons, ein neues Zuhause findet und sich in den Inder Sajjad Ashraf verliebt. Doch der Schatten der Geschichte senkt sich abermals auf sie: der Verlust der Heimat, alte Wunden und neue Weltkonflikte prägen im Lauf der nächsten Jahrzehnte das Leben beider Familien auf ihrem Weg von Indien über Pakistan bis nach New York.… (mehr)