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Über den Autor

Werke von Manfred Spitzer

Vorsicht Bildschirm! (2005) 34 Exemplare
Psychopathology and philosophy (1988) 3 Exemplare
Dementa Digitala (2020) 3 Exemplare
Pandemie (2020) 2 Exemplare
Philosophy and Psychopathology (1990) 2 Exemplare
Geist & Gehirn 4 (2007) 1 Exemplar
Hotel Garni (2006) 1 Exemplar
Glück ist... (2007) 1 Exemplar
Lernen im Schlaf 1 Exemplar

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Wissenswertes

Rechtmäßiger Name
Spitzer, Manfred
Geburtstag
1958-05-27
Geschlecht
male
Nationalität
Deutschland
Ausbildung
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Berufe
Psychiater
Psychologe

Mitglieder

Rezensionen

Der Autor stellt hier anhand von vielen Studien dar, wie schädlich digitale Medien sind, angefangen vom Fernsehen bis hin zum Smartphone.
Das ist in vielen Punkten sehr interessant und nachvollziehbar, daher auch die hohe Punktzahl. Natürlich hinken die Studien der Realität immer hinterher, es entwickelt sich einfach alles viel schneller, als wissenschaftliche Studien mit ihren langen Vorlauf- und Nachbereitungsphasen das überhaupt erfassen können. Dennoch gelingt dem Autor eine interessante und beeindruckende Auswahl an Fakten, die einen ratlos zurücklässt.
Denn was Spitzer an Lösungsvorschlägen präsentieren kann, ist dann doch wenig. Es kann ja auch nicht viel getan werden, wenn bereits in den Familien digitale Medien für Kleinstkinder präsent sind und die Faszination sozialer Netzwerke so groß ist. Jeder muss da bei sich selbst und der eigenen Familie anfangen.
Im letzten Drittel bringt das Buch daher nicht mehr viel Neues. Spitzers immer wieder anklingende (und mir auch aus anderen Büchern und Vorträgen bekannte) Eitelkeit stört mich zudem.
Insgesamt aber habe ich das Buch gern gelesen. Neben dem Hautthema fand ich auch viele interessante Befunde zu anderen Themen, etwa zu Stress, Ernährung.
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½
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Gekennzeichnet
Wassilissa | 5 weitere Rezensionen | Dec 30, 2012 |
Was der Hochschullehrer Dirk Frank über Spitzers "reduktionistische Argumentationsweise" , dass "Fernsehen dick, dumm und gewalttätig macht" sagt, trifft auch auf die neueste Publikation Spitzers zu, nämlich: "Spitzers massenmedial zugespitzte These fällt selber dem Prinzip anheim, das sie zu kritisieren vorgibt: nämlich einer oberflächlichen und vorurteilsgeleiteten Medienbetrachtung." (vgl. Wikipedia, Stand: 19.08.2012).
Um zu verhindern, dass ich hier gleich in den Topf der "Technophilen", der von der digitalen Lobby korrumpierten Experten oder gar der zerstreuten Professoren (alles Gruppen, die Spitzer gerne kritisiert) geworfen werde, sei gesagt, dass digitale Medien natürlich per se nicht gut sind. Natürlich kommt es darauf an, was man mit ihnen macht, erst recht, wenn man sie in Kinderhände legt. Dass digitale Medien aber per se schlecht sind (wie Spitzer behauptet) stimmt ebenso wenig. Spitzers Argumentationen klingen über weite Strecken verkürzt und propagandistisch, zudem wird er bisweilen richtig untergriffig (Wer seinen Kindern keine Grenzen setzen kann, "der ist kein guter Vater und keine gute Mutter".). Computerspiele werden von Spitzer generell auf "Ballerspiele" reduziert, dazu kommt noch eine ziemlich ekelhafte Egozentrik. Etwa, wenn Spitzer den Amoklauf von Winnenden 2009 in unmittelbaren Bezug zu sogenannten Killerspielen bringt (was eigentlich nicht der Fall war) und dabei erklärt: "Als der Amokläufer hereinkam und um sich schoss, diskutierte man in der Klasse übrigens gerade mein Buch ´Vorsicht Bildschirm´".
Laut Spitzer sind digitale Medien das richtig Böse unserer Zeit. Nach seiner Meinung könne man Kinder und Jugendliche ausschließlich durch ein Verbot bzw. durch eine höhere Besteuerung der Internetnutzung vor den durch digitale Medien entstehenden Schäden (geringere Bildung, geringeres Einkommen, Sprachentwicklungs- und Aufmerksamkeitsstörungen, Schlafmangel oder Sucht) bewahren. Dass Kinder und Jugendliche - auch angeleitet von Pädagogen und Eltern - digitale Medien durchaus sinnvoll und gewinnbringend einsetzen können, stellt Spitzer ebenso in Abrede wie den Nutzen von Medienkompetenz.
Spitzer belegt seine Aussagen durch eine (zumindest für mit wissenschaftlichen Publikationen nicht so Vertrauten) beeindruckende Menge an zitierten Studien. Dass diese Studien teilweise aus den 1990er Jahren stammen und für Rückschlüsse auf die digitale Mediennutzung im Jahr 2012 herangezogen werden, erscheint wenig zeitgemäß. Überhaupt stellt sich die Frage, für wen dieses Buch geschrieben wurde. Um eine wissenschaftliche Publikation scheint es sich nicht zu handeln, diese hätte Spitzer wohl in dem von ihm häufig zitierten "Science" veröffentlicht (nach Durchlaufen eines entsprechenden Review-Prozesses, den Spitzer selbst für wissenschaftliche Publikationen einfordert). Außerdem enthält der Text eine enorme Anzahl an Ausrufungszeichen, was in der Wissenschaftssprache nicht gerade üblich ist.
Es liegt also der Schluss nahe, dass Spitzer eine populärwissenschaftliche Publikation intendiert hat. Ist das der Fall, dann ist der immer wiederkehrende Hinweis auf die Wissenschaftlichkeit der zitierten Studien fast nicht erträglich. Vor allem deshalb, weil es Spitzer mit seinem eigenen wissenschaftlichen Anspruch nicht allzu genau nimmt, und daher gemutmaßt werden kann, dass die mannigfaltigen Hinweise auf die Wissenschaftlichkeit vor allem dazu dienen, die eigenen Glaubwürdigkeit (bei einem wissenschaftlich weniger versierten Publikum) zu unterstreichen. Unter dieser Annahme erscheint die Publikation äußerst subjektiv (es wird einseitig argumentiert, was nicht gerade einer objektiven wissenschaftlichen Herangehensweise entspricht), tendenziell manipulativ und zudem ohne Lösungsansätze. Seiner eigenen Angst- und Panikmache vor den digitalen Medien setzt Spitzer am Ende des Buches nämlich Empfehlungen wie "Ernähren Sie sich gesund", "täglich eine halbe Stunde Bewegung" oder "helfen Sie anderen" entgegen. Zweifellos keine schlechten Ratschläge, es bleibt dabei aber die Frage offen, in welchem Kontext diese Ratschläge zu digitalen Medien stehen. Übrigens ist - zumindest für mich - auch noch ungeklärt, ob Spitzer digitale Demenz als Ursache von Demenz ansieht. Er stellt zwar immer wieder Zusammenhänge der beiden Begriffe her, ob eine negative Auswirkung der Nutzung digitaler Medien auf die Demenzwahrscheinlichkeit gegeben ist, lässt sich - als Spitzers subjektive Annahme - in mehreren Textstellen allerdings nur implizit vermuten.
Alles in allem ist es sehr schade, dass Spitzer das Thema digitale Medien ganz offensichtlich zu subjektiv färbt, um eine objektive, wissenschaftliche und durchaus kritische Diskussion der Auswirkungen digitaler Medien auf Kinder und Jugendliche zuzulassen (was ja wünschenswert wäre). Die Publikation garantiert aber vermutlich eines: ökonomischen Erfolg und damit etwas, was Spitzer an den Medien scharf kritisiert.
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½
 
Gekennzeichnet
koanmi | 5 weitere Rezensionen | Aug 19, 2012 |
Als profilierter Forscher schreibt Spitzer in diesem Buch über eine, für viele neue, Sicht des Lernens. Inzwischen versteht die Naturwissenschaft aufgrund ausgezeichneter experimenteller Verfahren wesentlich besser als noch vor 20 Jahren wie Lernen funktioniert.
Wichtig ist, wir lernen immer! Nicht nur in der Schule, sondern solange wir wach und insbesondere aufmerksam sind. Er folgert daraus unter anderem, je mehr verschiedene Informationen wir aufnehmen um so weiter spannt sich unser Wissen. Wir lernen auch durch Medien, leider lehren uns die Medien aber zu einem erschreckend großen Teil Gewalt, die nicht spurlos an den Konsumenten und insbesondere an Kindern vorbei geht.
Spitzer plädiert intensiv für eine Schule, die modernen Erkenntnisse der Lernforschung umsetzt. Weiterhin fordert er von der Politik, die "Inhaltsverschmutzung" der Medien einer Kontrolle und Regelung zu unterwerfen. Obwohl dies zunächst sehr restriktiv klingt, erscheint das nach der Lektüre des Buches als zwingende Folgerung aus der Forschung.
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Gekennzeichnet
heindl | 1 weitere Rezension | Aug 14, 2008 |
Neueste Ergebnisse der Hirnforschung im Plauderton. Die vergangenen zehn, 15 Jahre haben hier Erstaunliches ergeben: Lernen funktioniert in vieler Hinsicht anders, als bisher angenommen. Der Autor möchte zeigen, dass tief greifende Reformen von Schule und Bildungswesen unausweichlich sind. Wichtig für Eltern, Erzieher, Lehrer und Professoren.

Nicht alles wirkt dann sensationell: Dass ständiges Abprüfen gerade erworbenen Wissens dazu führt, dass unser Hirn nach der Klassenarbeit Gelerntes sofort wieder vergisst, lehrt die Erfahrung. Dass niemand unter Angst und Schrecken nachhaltig lernt, auch. Aber dass sich die altbekannte Beobachtung, nur ein von seiner Sache begeisterter Lehrer erziele Erfolge, biologisch begründen lässt, ist dann doch bemerkenswert.

Achtung: Spitzer geht weit über Schul- und Lernfragen hinaus! Warum sterben wir eigentlich nicht, wenn unsere Fortpflanzungsaufgabe erfüllt ist? Ist das Leben wirklich nur rücksichtsloser Kampf? Oder lassen sich für solidarisches Handeln Gründe in der bio- und psychologischen Konstitution des Menschen finden? Ein Buch, über das man sich unterhalten möchte, wenn man es gelesen hat -- dem Rezensenten geht es jedenfalls so: gut also zum Verschenken an Partner und Freunde.

Kleine Warnung: Zwar schreibt Spitzer durchaus klar, an vielen Stellen sogar witzig. Aber die Schilderungen von Versuchen, mit denen dieses oder jenes in der Wissenschaft nachgewiesen wurde, erfordern einige Konzentration, vor allem bei Lesern, die mit der Welt der Experimente nicht vertraut sind. Zum Glück fasst der Autor die Ergebnisse immer wieder knapp und anschaulich zusammen. Fazit: Am Ende des Jahres mit dem Pisa-Schock ein Buch, das nicht so schnell veralten dürfte. --Michael Winteroll

Quelle: Rezension kopiert aus amazon.de am 16.07.2008
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Gekennzeichnet
SPUE | 1 weitere Rezension | Jul 16, 2008 |

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